Der Marsch in Es-Dur, WAB 116 ist ein Militärmarsch, der 1865 von Anton Bruckner komponiert wurde.

Geschichte

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Bruckner komponierte dieses für ihn einzigartige Werk am 12. August 1865 während seines Aufenthalts in Linz, als er seine erste Symphonie komponierte.[1]

Er komponierte dieses Gelegenheitswerk für die Militär-Kapelle der Jäger-Truppe in Linz, als Geste der Wertschätzung für die Teilnahme an Aufführungen zweier seiner Werke, der Festkantate Preiset den Herrn und Germanenzug.[2] Es ist jedoch nicht bekannt, ob es jemals von dieser Militärkapelle aufgeführt wurde. Im Bruckner-Handbuch wird nur vermerkt, dass der Marsch vermutlich 1865 in Linz aufgeführt wurde.[1]

Bruckners Manuskript wird in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt. Es wurde erstmals in Band III/2, S. 226–233 der Göllerich/Auer-Biografie herausgegeben.[1] Das Werk ist in Band XII/8 der Gesamtausgabe eingeordnet.[3]

Das Werk, ein Marsch von 32 Takten und einem Trio von 32 Takten, ist in Es-Dur für Militärkapelle (Piccoloflöte, 5 Klarinetten, 2 Flügelhörner, 7 Trompeten, 3 Hörner, 2 Posaunen, 3 Euphonium, 2 Tuben, Trommeln und Basstrommel).[4]

William Carragan schreibt in seinem Buch Anton Bruckner – Eleven Symphonies, dass „die dichte und brillante Blechbläserbesetzung im Jagdscherzo von Sinfonie Nr. 4 an Bruckners Infanteriemarsch in Es-Dur von 1865 erinnert.“[5]

Apollo-Marsch

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Ein weiterer militärischer Marsch, der Apollo-Marsch, wurde viele Jahre Bruckner zugeschrieben und von Grasberger als WAB 115 bezeichnet. Dieser Marsch wurde sogar am 14. September 1924 aufgeführt, um den 100. Geburtstag Bruckners zu feiern.[6]

Es steht heute fest, dass der Apollo-Marsch 1857 als „Mazzuchelli-Marsch“ für das Österreichisch-Ungarische Infanterie-Regiment Nr. 10 von Béla Kéler, einem anderen Schüler Kitzlers, komponiert wurde[7], während Bruckner die Instrumentierung und Form, aber nicht die Musik, für seinen eigenen Marsch in Es-Dur exakt kopierte.[1][6]

Der Apollo-Marsch ist in einem Addendum zu Band XII/8 der Gesamtausgabe enthalten.[3]

Diskografie

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Es gibt vier Aufnahmen von Bruckners Militärmarsch:

  • Désiré Dondeyne, La Musique des Gardiens de la Paix de la Préfecture de Police de Paris, Marches militaires allemandes. Anthologie de la Musique d'Harmonie – LP:Societé d'études et de Réalisations Publicitaires (SERP) MC 7.033, 1976. Eine Digitalisierung des Marsches ist auf der Website von John Berky zu hören.[8]
  • Ryusuke Numajiri, Osaka Municipal Symphonic Band, Harmoniemusik of the Great Composers – CD: Exton OVCL-00113, 2002
  • Clark Rundell, Royal Northern College of Music Wind Orchestra, Experiments on a March – CD: Chandos CHAN 10367, 2005
  • Major Arjan Tien, Marine Band of the Royal Netherlands Navy, Worthweill Originals – CD: Channel Classics, CCS 4219, 2018
  • August Göllerich: Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer bei G. Bosse, Regensburg 1932.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XII/8: Marsch in Es-Dur für Blasorchester (1865), Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Rüdiger Bornhöft (Hrsg.), Wien 1996.
  • Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken, ed. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.
  • Crawford Howie: Anton Bruckner – A documentary biography, online überarbeitete Auflage.
  • William Carragan: Anton Bruckner – Eleven Symphonies, Bruckner Society of America, Windsor, Connecticut 2020, ISBN 978-1-938911-59-0.
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Ein weiterer Auftritt der Tokyo Wind Sinfonica ist auf YouTube zu hören: Marsch in Es-Dur (WAB 116), Januar 2015
  • Eine Aufführung von Kélers Mazzuchelli-Marsch durch die Militärmusik von Salzburg ist auf YouTube zu hören: Mazzuchelli-Marsch

Einzelnachweise

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  1. a b c d van Zwol, S. 682.
  2. C. Howie, Kapitel III, S. 125.
  3. a b Gesamtausgabe - Frühe Orchesterwerke und Instrumentalstücke
  4. Partitur des Marsches, WAB 116 von Martin Tousignant
  5. W. Carragan, S. 112.
  6. a b Paul Hawkshaw, Anton Bruckner and the Apollo-March for band
  7. U. Harten, S. 54.
  8. March in E Flat by Desiré Dondeyne