Mimetika (Latinisierung von altgriechisch μιμητικός mimētikós, deutsch ‚zur Nachahmung gehörig, geschickt‘)[1] sind chemische Verbindungen, die an den gleichen Rezeptor binden wie der eigentliche Wirkstoff. Direkte Mimetika lösen ein zelluläres Signal aus und werden als Agonisten bezeichnet. Wird der Rezeptor hingegen lediglich blockiert, so spricht man von Antagonisten.[2]
Beispiele
BearbeitenAuf den Parasympathikus wirken:[2]
- direkte Parasympathomimetika (Acetylcholin, Carbachol, Pilocarpin)
- indirekte Parasympathomimetika (Neostigmin, Physostigmin)
- Parasympatholytika (Atropin, Ipratropium, Scopolamin)
Auf den Sympathikus wirken:[2]
- direkte Sympathomimetika (Noradrenalin, Adrenalin, Xylometazolin, Salbutamol)
- indirekte Sympathomimetika (Amphetamin, Kokain, Reboxetin)
- Sympatholytika (Prazosin, Propranolol)
Ausgewählte Beispiele
Bearbeiten- β2-Mimetika werden bei Asthma bronchiale eingesetzt
- Lysergsäurediethylamid ist ein Psychotomimetikum
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Claudia Dellas: Last Minute Pharmakologie. Urban & Fischer, 2015, ISBN 978-3-437-29800-4.
- Eduard Kurt Liebler: Peptidische Proteinmimetika zum sequenzspezifischen Knicken von DNA. Cuvillier Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-86537-521-9.
- Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen – Medikamente gezielt einsetzen. Ein Lehrbuch für Studierende der Medizin, der Pharmazie und der Biowissenschaften, eine Informationsquelle für Ärzte, Apotheker und Gesundheitspolitiker. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-368517-7.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 5. Dezember 2019]).
- ↑ a b c Lüllmann et al.: Pharmakologie und Toxikologie: Arzneimittelwirkungen verstehen - Medikamente gezielt einsetzen. S. 82ff.