Ein Miotikum (auch Mioticum; Plural: Miotika, älter auch Miotizis) ist ein Arzneimittel (Ophthalmikum) zur Verengung der Pupille (Miosis). Es wird zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken in der human- und veterinärmedizinischen Augenheilkunde verwendet und gehört zur Arzneimittelgruppe der Parasympathomimetika. Die Pupillenverengung erfolgt durch Reizung des Musculus sphincter pupillae. Hinsichtlich ihrer Wirkungsweise unterscheidet man dabei direkt und indirekt wirkende Miotika.
Therapeutische Verwendung finden Miotika hauptsächlich bei der Glaukombehandlung, wobei sie bei Sekundärglaukomen in der Regel jedoch kontraindiziert sind.[1] Diagnostische Einsatzbereiche sind bspw. pharmakodynamische Pupillenuntersuchungen.
Als bekannte Nebenwirkungen können auftreten: variable Myopien, Akkommodationsspasmen, mangelnde Lichtanpassungsfähigkeit oder lokale Schmerzempfindung.
Gängige Miotika sind unter anderem: Pilocarpin, Acetylcholin, Physostigmin, Neostigmin, Histamin und Morphin. Hierbei handelt es sich in aller Regel um verschreibungspflichtige Wirkstoffe.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Pschyrembel klinisches Wörterbuch. Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica. = Klinisches Wörterbuch. Bearbeitet von der Wörterbuchredaktion des Verlages unter der Leitung von Christoph Zink. 256., neu bearbeitete Auflage. de Gruyter, Berlin u. a. 1990, ISBN 3-11-010881-X.
- Paul U. Fechner, Klaus D. Teichmann: Medikamentöse Augentherapie. Grundlagen und Praxis. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. Enke im Thieme-Verlag, Stuttgart u. a. 2000, ISBN 3-13-117924-4. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Karl Wessely: Auge und Tonuslage im vegetativen Nervensystem. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 43–47.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Albert J. Augustin: Augenheilkunde. 3., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2007, ISBN 978-3-540-30454-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).