Mit einem Tiger schlafen
Mit einem Tiger schlafen (internationaler Festivaltitel: Sleeping with a Tiger, Arbeitstitel Im Land der starken Frauen)[7][8] ist eine österreichische Filmbiografie über die Künstlerin Maria Lassnig von Anja Salomonowitz aus dem Jahr 2024 mit Birgit Minichmayr in der Hauptrolle.[9] Premiere war am 17. Februar 2024 im Rahmen der 74. Berlinale in der Sektion Forum.
Film | |
Titel | Mit einem Tiger schlafen |
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Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Altersfreigabe | |
Produktionsunternehmen | coop99 |
Stab | |
Regie | Anja Salomonowitz |
Drehbuch | Anja Salomonowitz |
Produktion | |
Musik | Bernhard Fleischmann |
Kamera | Jo Molitoris |
Schnitt | Joana Scrinzi |
Besetzung | |
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Handlung
BearbeitenDer Film erzählt vom Leben der österreichischen Malerin Maria Lassnig, über ihre Suche nach ihrem persönlichen, künstlerischen Ausdruck, ihren Kampf in der männlich dominierten Kunstwelt, ihren künstlerischen Erfolg sowie ihre Liebesgeschichten.[8][10]
Produktion und Hintergrund
BearbeitenDie Dreharbeiten fanden an 28 Drehtagen ab März 2022 in Wien, Kärnten und Niederösterreich statt.[7][8] Gedreht wurde unter anderem im Wappensaal des Landhauses Klagenfurt, wo die Ausstellung Lassnigs von 1947 nachgestellt wurde sowie in Feistritz ob Grades.[11]
Produziert wurde der Film von der österreichischen coop99 (Produzent Antonin Svoboda). Den Vertrieb übernahm in Österreich der Stadtkino Filmverleih.[7][8] Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, vom Filmfonds Wien, von Filmstandort Austria (FISA), vom Land Niederösterreich und vom Land Kärnten, beteiligt war der Österreichische Rundfunk.[7][8]
Die Kamera führte Jo Molitoris, die Montage verantwortete Joana Scrinzi, die Musik schrieb Bernhard Fleischmann. Den Ton gestalteten Hjalti Bager-Jonathansson und Joachim Johannes Baumann, das Sounddesign Veronika Hlawatsch, das Kostümbild Tanja Hausner und das Szenenbild Martin Reiter und Andreas Ertl.[7][8] Maria Lassnig wird im Film unabhängig vom Alter von Birgit Minichmayr dargestellt, ohne Maske um das Alter zu verändern.[10]
Die hier angegebene Besetzungsliste entspricht der Reihenfolge des Abspanns.[12]
Veröffentlichung
BearbeitenPremiere war am 17. Februar 2024 im Rahmen der 74. Berlinale in der Sektion Forum.[9] Birgit Minichmayr war auf der Berlinale mit der Tragikomödie Andrea lässt sich scheiden von Josef Hader in einem weiteren Beitrag als Hauptdarstellerin vertreten.[13] Im Jänner 2024 gab die Berlinale bekannt, anlässlich der Weltpremiere des Biopics ein Special zu Ehren von Maria Lassnig anzusetzen. Im Forum Special wurden zehn Kurzfilme von Lassnig gezeigt, von Encounter (1970) bis hin zu Maria Lassnig Kantate (1992).[14]
Ab 5. April 2024 wurde der Film auf der Diagonale gezeigt.[15] Der österreichische Kinostart war am 12. April 2024.[7][8]
Im Rahmen der Edition österreichischer Film von Hoanzl und dem Standard wurde der Film 2024 auf DVD veröffentlicht.[16]
Rezeption
BearbeitenKamil Moll vergab auf Filmstarts.de 2,5 von 5 Sternen. Das Porträt sei als Schauspielperformance von Birgit Minichmayr faszinierend, bleibe aber zu oft an Biopic-Klischees hängen.[17]
Lysann Leyh bewertete den Film auf cineman.ch mit 4,5 von 5 Sternen. Der Film biete einen wirklich gelungenen Einblick in die Gefühlswelt von Maria Lassnig, Birgit Minichmayr verkörpere diese mit beeindruckendem Schauspiel. Die hybride Erzählstruktur könne zwar ab und an für Verwirrung sorgen, jedoch werde vor allem durch die Kleidung, die Umgebung und den Kontext verdeutlicht, in welcher Lebensphase der Film gerade spielt.[18][19]
Peter Gutting vergab auf film-rezensionen.de sieben von zehn Punkten. Regisseurin Anja Salomonowitz verbeuge sich mit einer eigenwilligen Filmsprache vor einer Frau, die ebenfalls keine Kompromisse einging. Der Film setze Leben und Schaffen von Lassnig wie eine Collage aus einzelnen Schnipseln zusammen.[20]
Auszeichnungen und Nominierungen
BearbeitenThomas-Pluch-Drehbuchpreis 2024
- Nominierung für den Hauptpreis (Anja Salomonowitz)
- Auszeichnung mit dem Spezialpreis der Jury (Anja Salomonowitz)[21]
Diagonale 2024
- Auszeichnung mit dem Diagonale-Schauspielpreis (Birgit Minichmayr)[22]
- Auszeichnung in der Kategorie Bestes Szenenbild (Martin Reiter)[23]
- Auszeichnung mit dem Preis der Verwertungsgemeinschaft Audiovisuelle Medien (VAM) für außergewöhnliche Produktionsleistungen[23]
Bolzano Film Festival Bozen 2024
- Auszeichnung in der Kategorie Beste künstlerische Leistung (Regie und Buch, Anja Salomonowitz)[24]
Deutscher Schauspielpreis 2024
- Nominierung in der Kategorie Schauspieler in einer dramatischen Hauptrolle (Birgit Minichmayr)[25]
Weblinks
Bearbeiten- Sleeping with a Tiger auf anjasalomonowitz.com
- Mit einem Tiger schlafen auf berlinale.de
- Mit einem Tiger schlafen bei crew united
- Im Land der starken Frauen bei IMDb
- Mit einem Tiger schlafen bei IMDb
- „Schule der Neuen Drastik“: Minichmayr als Malerin Lassnig auf topos.orf.at
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Alterskennzeichnung für Mit einem Tiger schlafen. Jugendmedienkommission.
- ↑ Maria Nicolini ist die Besitzerin von Lassnigs früherem Atelier in Klagenfurt und Autorin eines Buchs über die Malerin. Im Film spielt sie Lassnigs Großmutter, die Analphabetin war.
- ↑ Iris Vaughan war Lassnigs Nachbarin in New York; Lassnig hat sie sowohl in einem Kurzfilm als auch in einem Aktgemälde, die beide den Titel "Iris" tragen, sehr sinnlich porträtiert. Beide Werke waren 2024 in einer Ausstellung im Künstlerhaus zu sehen.
- ↑ Diethard Leopold ist der Sohn des Museumsgründers Rudolf Leopold; im Film spielt er jedoch den Leiter eines bayerischen Museums.
- ↑ Die zum Zeitpunkt des Filmdrehs über 80-jährige Elfie Semotan tritt als sie selbst mehr als 20 Jahre zuvor auf, als sie die später berühmt gewordenen Fotos von Maria Lassnig schoss, und kommentiert das Ereignis aus ihrer gegenwärtigen Sicht.
- ↑ Jonathan Meiri ist der Sohn von Arik Brauers Tochter Timna.
- ↑ a b c d e f Mit einem Tiger schlafen bei crew united, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ a b c d e f g Mit einem Tiger schlafen. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ a b 74. Berlinale: Lassnig-Biopic rittert in der Sparte Forum mit. In: Die Presse/APA. 13. Dezember 2023, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ a b Mit einem Tiger schlafen. In: coop99.at. Abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ Leben von Maria Lassnig wird verfilmt. In: ORF.at. 25. April 2022, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ Nach den hier genannten folgt der Name des Dramaturgen (Roland Zas) und danach die weiteren Darsteller und Darstellerinnen, konkret: Kindheit Kärnten: Carl Achleitner (Priester), Karin Reinhart, Leopoldine Schaar, Helene Stupnicki, Daniela Turner (Bäuerinnen), Livia Reinhart (rufendes Kind); Galerie Labin New York: Laura Bleimund (Andrea Teschke), Jehi Natalie Nagl (Assistentin), Umut Erdem, Julian Nightingall (Arbeiter); Bäckerei: Josef Kleindienst (Jakob Lassnig); Wappensaal: Emil de Cilia (Museumswärter), Stefan Bleiberschnig, Bernhard Rusch (Tuschler Museum); Hundsgruppen Ausstellung: Joseph Stoisits (Markus Prachensky), Timo Muliar (Wolfgang Hollegha), Hermann Matejowics (Otto Mauer), Simon Trummer (Friedensreich Hundertwasser), Max Montocchio (Josef Mikl), Angelo Konzett (Ernst Fuchs), Leo Haas (junger Mann), Sebastian Brauneis (Tuschler), Dominik Castell (Journalist), Andrei Cota, Matthias Palla, Emil Tomasev (Freunde von Arnulf Rainer), Georg Strahsser (Motorradfahrer); Wohnung Bischoffshausen Paris: Neva Golestani-Scharnowski (Kind der Bischoffshausens), Narly Golestani (Stimme der Mutter); Tod der Mutter in Kärnten: Erwin Spinotti (Taxifahrer); Studio Semotan Wien: Maryam Shahidifar (Assistentin), Antoaneta Shtereva di Brolio (Stylistin); Galerie New York: Christine Elizabeth (Assistentin); Atelier New York: Edoardo Blandamura (Flötenspieler); Venedig Biennale: Andreas Kosek (Hans Hollein), Gabriela Hegedüs (Journalistin), Michael Delueg, Antonio Semeraro, Federico Vecchi (Arbeiter); Hilde Absalon: Ida Ehrenfried-Wintner (Mädchen), Sol Salomonowitz (Bub); Serpentine Gallery: Grischka Voss (Kuratorin), Paul Mittler, Urs Tomaselli (Arbeiter), Justine Parsons (Journalistin), Daniel Bracher (Kameramann), Josepha Pakesch (Besucherin), Gary Howard, Raphael Nicholas (Besucher). Später folgt noch: "Vielen Dank an Arik Brauer, Timna Brauer, Wilbirg Brainin-Donnenberg, Wolfgang Drechsler, Brigitte Buchberger, Anita Eberwein, Silvia Eibelmayr, Rodin Hamidi, Peter Handke, Claire Hoffmann, Pierre-Emmanuel Finzi, Robert Fleck, Gerhard Fresacher, Marlene Hans, Stefanie Heinzl, Ximena Hiriart-Schyfter, Ursula Hübner, alle Komparsinnen und Komparsen, Silvia Langthaler, Natalie Lettner, Michael Loebenstein, Matthias Mühling, Felix Lang, Hans Ulrich Obrist, Johanna Ortner, Peter Pakesch, Friedrich Petzel, Igor Pucker, Lisa und Christoph Resch, Arash T. Riahi, Arman T. Riahi, Evi Romen, Thaddaeus Ropac, Elvira Salomonowitz, Oskar Salomonowitz, Sol Salomonowitz, Zino Salomonowitz, Rosalind Schneider, Andrea Schurian, Ulrich Seidl, Hubert Sielecki, Robert Storr, Andrea Teschke, Matthew Towers, Jasmin Maria Trabichler, Gerald Tomandl, Christoph Varga, Cornelius van Voorthuizen, Peter Weibel, Hermine Wiegele, Virgil Widrich, Ingrid und Oswald Wiener, Lojze Wieser".
- ↑ Josef Haders neuer Film feiert Berlinale-Weltpremiere. In: Salzburger Nachrichten/APA. 14. Dezember 2023, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ Erste Höhepunkte der Berlinale mit Maria-Lassnig-Special und Hader-Film. In: DerStandard.at. 9. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024.
- ↑ Mit einem Tiger schlafen. In: diagonale.at. Abgerufen am 21. März 2024.
- ↑ #386: Mit einem Tiger schlafen (Anja Salomonowitz). In: hoanzl.at. Abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Kamil Moll: Ein aus dem Rahmen fallendes Künstlerinnen-Porträt. In: Filmstarts.de. Abgerufen am 18. Februar 2024.
- ↑ Lysann Leyh: Berlinale 2024: «Mit einem Tiger schlafen»: Emotionale Einblicke. In: cineman.ch. 17. Februar 2024, abgerufen am 18. Februar 2024.
- ↑ Lysann Leyh: Filmkritik: «Mit einem Tiger schlafen»: Emotionale Einblicke. In: cineman.ch. 13. Juni 2024, abgerufen am 13. Juni 2024.
- ↑ Peter Gutting: Mit einem Tiger schlafen. In: film-rezensionen.de. 20. Mai 2024, abgerufen am 20. Mai 2024.
- ↑ Diagonale 2024: Vizekanzler Kogler gratuliert österreichischen Drehbuchautor:innen. In: ots.at. 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024.
- ↑ Nora Bruckmüller: Diagonale: Wie Oberösterreichs Filmschaffende in Graz abräumten. In: nachrichten.at. 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024.
- ↑ a b Diagonale vergab ihre großen Preise. In: ORF.at. 8. April 2024, abgerufen am 8. April 2024.
- ↑ Die Gewinner. In: tageszeitung.it. 20. April 2024, abgerufen am 21. April 2024.
- ↑ Timo Niemeier: Die Nominierungen für den Deutschen Schauspielpreis 2024. In: dwdl.de. 20. Juni 2024, abgerufen am 20. Juni 2024.