Miu Hirano

japanische Tischtennisspielerin

Miu Hirano (jap. 平野 美宇, Hirano Miu; * 14. April 2000 in Numazu) ist eine japanische Tischtennisspielerin. 2016 gewann sie im Alter von 16 Jahren den World Cup. Im Jahr 2017 wurde sie Asienmeisterin.

Miu Hirano
Miu Hirano
Miu Hirano (German Open 2017)
Andere Schreibweisen: 平野 美宇
Nation: Japan Japan
Geburtsdatum: 14. April 2000
Spielhand: rechts
Spielweise: Shakehand (Angriff)
Aktueller Weltranglistenplatz: 7[1]
Bester Weltranglistenplatz: 5 (Juli 2017)

Werdegang

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Im Alter von 12 Jahren trat Miu Hirano erstmals international im Erwachsenenbereich an, als sie im Doppel mit der damals 11-jährigen Mima Itō an den Japan Open teilnahm. Weitere Auftritte folgten 2013, als die beiden bei den Qatar Open einen neuen Rekord aufstellten und als jüngste Spielerinnen in der Geschichte der World Tour in ein Halbfinale einzogen.[2] Ende des Jahres rückte Miu Hirano auf Platz 78 der Weltrangliste vor und kam damit erstmals unter die besten 100. Im Jahr darauf gewannen Miu Hirano und Mima Itō im Alter von jeweils 13 Jahren den Doppelwettbewerb der German Open und wurden damit zu den jüngsten World Tour-Titelgewinnerinnen, was ihnen einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einbrachte.[3] Zudem nahmen sie an den Grand Finals der World Tour teil und gewannen auch dort den Doppelwettbewerb. 2015 folgte die erste WM-Teilnahme, bei der Miu Hirano sowohl im Einzel als auch im Doppel die Runde der letzten 32 erreichte. In der Weltrangliste verbesserte sie sich dadurch im Juni auf Rang 19, ihre erste Platzierung unter den besten 20. Ende des Jahres holte sie bei den Grand Finals Silber im Doppel und schied im Einzel im Achtelfinale aus.

Als viertbeste Japanerin hinter Ai Fukuhara, Kasumi Ishikawa und Mima Itō nahm sie trotzdem nicht an der Weltmeisterschaft 2016 teil (im Gegensatz zu der hinter ihr platzierten Misako Wakamiya), gewann dafür aber den Einzelwettbewerb der Polish Open im April und damit ihren ersten Einzeltitel auf der World Tour.[4] Auch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro konnte sie nicht teilnehmen, dafür qualifizierte sie sich für den World Cup im Oktober. Begünstigt durch die Absagen der chinesischen Teilnehmerinnen besiegte sie unter anderem die an Position 1, 2 und 3 gesetzten Spielerinnen Mima Itō, Feng Tianwei und Cheng I-ching und gewann somit als erste nicht-chinesische Spielerin und als jüngste Spielerin in der Geschichte des World Cups den Titel.[5] Infolgedessen stieß sie außerdem zum ersten Mal in die Top 10 der Weltrangliste vor.

Ab Oktober spielte sie für zehn Spieltage in der chinesischen Super League in Ordos[6] und erreichte im Einzel eine Bilanz von 3:7. Durch ihren Finalsieg über Kasumi Ishikawa bei der japanischen Meisterschaft 2016 wurde sie zur bis dato jüngsten Gewinnerin[7] und sicherte sich damit einen Einzel-Startplatz bei den Individual-Weltmeisterschaften 2017. Bei der Asienmeisterschaft 2017, während der sie 17 wurde, besiegte sie im Einzelwettbewerb unter anderem die Nummer 6 der Weltrangliste Cheng I-ching, zum ersten Mal die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ding Ning (Nr. 1 der WRL)[8] sowie Zhu Yuling (Nr. 2)[9] und Chen Meng (Nr. 5), womit sie die jüngste Asienmeisterin der Geschichte wurde.[10] Bei der Weltmeisterschaft 2017 gewann sie im Einzel Bronze und erreichte kurz darauf mit Platz 5 der Weltrangliste eine neue persönliche Bestmarke, wodurch sie auch erstmals bestplatzierte japanische Spielerin wurde. Ihren World-Cup-Titel konnte sie nicht verteidigen, nach Niederlagen gegen Liu Shiwen und Cheng I-ching belegte sie 2017 den vierten Platz.[11] 2018 nahm sie das erste Mal an der Team-WM teil, die Mannschaft Japans gewann Silber. Auf der World Tour gelangen Hirano in diesem Jahr nur im Doppel Medaillenplatzierungen, bei den Grand Finals Ende des Jahres schied sie im Einzel in der ersten Runde aus.

2019 trat sie bei der Weltmeisterschaft nur im Einzel an und kam bis ins Viertelfinale, in dem sie Ding Ning unterlag.[12] Bei den Czech Open gelang ihr erstmals seit 2016 wieder ein World-Tour-Finaleinzug im Einzel, zudem holte sie mehrere Medaillen im Doppel mit Kasumi Ishikawa und Saki Shibata. Mit Letzterer qualifizierte sie sich auch für die Grand Finals, bei denen sie aber, wie auch im Einzel, in der ersten Runde ausschied.[13] Ende 2019 fiel sie wieder aus den Top 10 der Weltrangliste heraus. 2021 nahm Hirano zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teil und gewann mit der Mannschaft Silber.[14] Ebenfalls Silber holte sie in den Teamwettbewerben der Asienspiele 2022, der WM 2024 – im Finale unterlag Japan China nur mit 2:3, unter anderem durch einen Sieg Hiranos über Wang Yidi[15] – sowie der Olympischen Spiele in Paris.[16] Beim World Cup 2024 kam sie ins Viertelfinale,[17] und im Juni kehrte sie zeitweise in die Top 10 der Weltrangliste zurück.[18]

Doppelpartnerinnen

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Aufzählung nur bei mindestens drei gemeinsamen Turnieren im Jahr.

Turnierergebnisse

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Quelle: ITTF-Datenbank[19]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
JPN Asienmeisterschaft 2024 Astana KAZ 17.–24. Platz Gold
JPN Asienmeisterschaft 2023 Pyeongchang KOR letzte 16 Viertelfinale Halbfinale
JPN Asienmeisterschaft 2019 Yogyakarta IDN Viertelfinale Halbfinale Silber
JPN Asienmeisterschaft 2017 Wuxi CHN Gold Silber
JPN Asian Cup 2019 Yokohama JPN 6. Platz
JPN Asian Cup 2018 Yokohama JPN 5. Platz
JPN Asian Cup 2017 Ahmedabad IND 4. Platz
JPN Asienspiele 2022 Hangzhou JPN letzte 16 letzte 16 Silber
JPN Olympische Spiele 2024 Paris FRA Viertelfinale Silber
JPN Olympische Spiele 2021 Tokio JPN Silber
JPN ITTF Challenge Series 2019 Markham CAN Silber
JPN ITTF Challenge Series 2019 Maskat OMN Halbfinale
JPN WTT Series (Contender) 2024 Zagreb HRV Halbfinale Viertelfinale
JPN WTT Series (Contender) 2024 Taiyuan CHN Halbfinale
JPN WTT Series (Contender) 2023 Zagreb HRV Gold letzte 16
JPN WTT Series (Contender) 2023 Tunis TUN Viertelfinale Halbfinale
JPN WTT Series (Star Contender) 2023 Panaji IND Halbfinale
JPN WTT Series (Contender) 2022 Almaty KAZ Halbfinale Gold
JPN WTT Series (Contender) 2022 Zagreb HRV Silber
JPN WTT Series (Star Contender) 2021 Doha QAT letzte 16 Silber
JPN WTT Series (Contender) 2021 Doha QAT letzte 16 Gold
JPN ITTF World Tour 2020 Doha QAT letzte 16 Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2020 Budapest HUN Viertelfinale Gold
JPN ITTF World Tour 2020 Magdeburg GER letzte 32 Silber
JPN ITTF World Tour 2019 Linz AUT letzte 32 Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2019 Stockholm SWE letzte 16 Silber
JPN ITTF World Tour 2019 Olmütz CZE Silber Silber
JPN ITTF World Tour 2019 Panagjurischte JPN letzte 16 Silber
JPN ITTF World Tour 2019 Sapporo JPN Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2019 Hongkong HKG Halbfinale letzte 16
JPN ITTF World Tour 2018 Olmütz CZE Viertelfinale Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2018 Panagjurischte BUL Viertelfinale Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2018 Shenzhen CHN letzte 32 Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2017 Magdeburg GER letzte 32 Gold
JPN ITTF World Tour 2017 Incheon KOR Halbfinale Viertelfinale
JPN ITTF World Tour 2016 Warschau POL Gold
JPN ITTF World Tour 2014 Stockholm SWE Halbfinale
JPN ITTF World Tour 2014 Incheon City KOR letzte 32 Silber
JPN ITTF World Tour 2014 Almería ESP Silber Gold
JPN ITTF World Tour 2014 Magdeburg GER letzte 64 Gold
JPN ITTF World Tour 2013 Doha QAT letzte 16 Halbfinale
JPN WTT Cup Finals 2024 Fukuoka JPN Viertelfinale
JPN WTT Cup Finals 2021 Singapur SGP letzte 16
JPN World Tour Grand Finals 2019 Zhengzhou CHN letzte 16 Viertelfinale
JPN World Tour Grand Finals 2018 Incheon KOR letzte 16
JPN World Tour Grand Finals 2017 Astana KAZ letzte 16
JPN World Tour Grand Finals 2016 Doha QAT Halbfinale
JPN World Tour Grand Finals 2015 Lissabon POR letzte 16 Silber
JPN World Tour Grand Finals 2014 Bangkok THA Gold
JPN Weltmeisterschaft 2024 Busan KOR Silber
JPN Weltmeisterschaft 2023 Durban RSA letzte 16
JPN Weltmeisterschaft 2021 Houston USA letzte 16 Viertelfinale
JPN Weltmeisterschaft 2019 Budapest HUN Viertelfinale
JPN Weltmeisterschaft 2018 Halmstad SWE Silber
JPN Weltmeisterschaft 2017 Düsseldorf GER Halbfinale letzte 16
JPN Weltmeisterschaft 2015 Suzhou CHN letzte 32 letzte 32
JPN World Cup 2024 Macau MAC Viertelfinale
JPN World Cup 2019 Chengdu CHN letzte 16
JPN World Cup 2018 Chengdu CHN Viertelfinale
JPN World Cup 2017 Markham CAN 4. Platz
JPN World Cup 2016 Philadelphia USA Gold
JPN World Team Cup 2019 Tokio JPN Silber
JPN Jugend-Weltmeisterschaft 2016 Kapstadt RSA Viertelfinale letzte 32 Viertelfinale Gold
JPN World Junior Circuit 2013 Władysławowo POL Halbfinale
JPN World Junior Circuit 2012 Metz FRA Halbfinale
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Commons: Miu Hirano – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. results.ittf.link. (abgerufen am 1. Juli 2018).
  2. Watching in Disbelief, Japanese Duo Beat Kuwait Record, Semi-Final Place in Qatar. In: ittf.com. 1. Januar 2021, abgerufen am 14. Oktober 2016 (englisch).
  3. Japans Tischtennis-Wunderkinder im Guinness-Buch der Rekorde. In: tt-news.de. Abgerufen am 21. März 2020.
  4. Result of Previous Month Reversed, Miu Hirano Wins in Poland. In: ittf.com. 1. Januar 2021, archiviert vom Original am 14. Oktober 2016; abgerufen am 29. Mai 2023 (englisch).
  5. World Cup: Junge Japanerin Hirano schreibt Geschichte. In: mytischtennis.de. 10. Oktober 2016, abgerufen am 21. März 2020.
  6. Miu Hirano disappointed in Chinese Super League opener. In: ittf.com. 19. Oktober 2016, abgerufen am 22. November 2016 (englisch).
  7. Seriensieger und Jungspund sind Japanische Meister. In: mytischtennis.de. 23. Januar 2017, abgerufen am 21. März 2020.
  8. Hurricane Hirano shocks Olympic and World Champion Ding Ning out of Asian Championships. In: ittf.com. 17. April 2017, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  9. Hurricane Hirano gale force, blows away Zhu Yuling. In: ittf.com. 15. April 2017, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  10. Marvelous Miu and her Magical ways. In: ittf.com. 15. April 2017, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  11. Philadelphia defeat avenged, Cheng I-Ching beats Miu Hirano to secure third place. In: ittf.com. 30. Oktober 2017, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  12. 5 Things we learnt from Day Five in Budapest. In: ittf.com. 25. April 2019, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  13. Zhengzhou review: Olympic champion falls, Olympic places reserved. In: ittf.com. 12. Dezember 2019, abgerufen am 21. März 2020 (englisch).
  14. Drittes Gold für China! Damen besiegen Gastgeber. In: mytischtennis.de. 5. August 2021, abgerufen am 31. August 2021.
  15. China holt 23. WM-Titel, Japan verpasst Sensation. In: mytischtennis.de. 24. Februar 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  16. Auch Chinas Damen holen Olympia-Gold. In: mytischtennis.de. 10. August 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  17. World Cup Viertelfinale: Nicht nur Favoritensiege. In: mytischtennis.de. 19. April 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  18. Weltrangliste: Wieder zwei Deutsche in den Top 10. In: mytischtennis.de. 11. Juni 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  19. HIRANO Miu (JPN). In: old.ittf.com. ITTF, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2017; abgerufen am 6. August 2021 (englisch, Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank).