Modern Library 100 Best Novels

Liste der laut einer Jury besten 100 englischsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts

Modern Library 100 Best Novels ist eine Liste von 100 Büchern, die von einer Jury als die besten englischsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts eingeschätzt wurden. Sie wurde 1998 vom Verlagshaus Modern Library veröffentlicht.[1] Die zehn Juroren waren Gore Vidal, Daniel J. Boorstin, A. S. Byatt, Arthur M. Schlesinger, William Styron, Christopher Cerf, Shelby Foote, Vartan Gregorian, Edmund Morris und John Richardson.

Autoren mit mehreren Büchern

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Am häufigsten vertreten ist der in englischer Sprache schreibende Joseph Conrad, der polnischer Herkunft war. Von ihm wurden vier Titel in der Liste vermerkt, wobei sein 1907 erschienenes Werk Der Geheimagent auf Rang 46 am besten platziert wurde. William Faulkner, E. M. Forster, Henry James, James Joyce, D. H. Lawrence und Evelyn Waugh haben je drei Romane in der Liste. Zehn weitere Schriftsteller sind mit zwei Werken vertreten.

Als einzige Autorin mit mehr als einem Titel auf der Liste ist Edith Wharton mit Zeit der Unschuld und Das Haus der Freude zwei Mal vertreten.

Ältestes und jüngstes Buch in der Liste

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Die ältesten Romane in der Modern-Library-Liste stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Samuel Butlers Der Weg allen Fleisches entstand zwischen 1873 und 1884. Das Werk kritisiert das viktorianische England aufs schärfste, weshalb Butler eine Veröffentlichung erst nach seinem eigenen Tode wünschte. Der Weg allen Fleisches wurde schließlich 1903 veröffentlicht und belegt in der Liste der Modern Library Rang 12.

Das andere Werk aus dem 19. Jahrhundert ist Joseph Conrads Herz der Finsternis, das den 67. Platz belegt. Dieser Roman, der manchmal auch als Novelle bezeichnet wird, wurde bereits 1899 veröffentlicht, schaffte es aber dennoch in das Ranking. Vom Standpunkt der Erstveröffentlichung aus ist Conrads Herz der Finsternis der älteste Roman in der Liste.

William Kennedy stellt mit dem 1983 veröffentlichten Roman Ironweed den jüngsten Roman.

Aus dem Deutschen übersetztes Buch

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Der Roman Sonnenfinsternis von Arthur Koestler wurde ursprünglich auf Deutsch verfasst. Die Originalfassung war jedoch seit 1940 verschollen; deutschsprachige Ausgaben waren Rückübersetzungen aus dem Englischen. 2015 wurde das Manuskript wiederentdeckt.[2]

Inhalt der Liste

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Nr. Englischer Originaltitel Deutscher Titel Autor Jahr
1 Ulysses Ulysses James Joyce 1922
2 The Great Gatsby Der große Gatsby F. Scott Fitzgerald 1925
3 A Portrait of the Artist as a Young Man Ein Porträt des Künstlers als junger Mann James Joyce 1916
4 Lolita Lolita Vladimir Nabokov 1955
5 Brave New World Schöne neue Welt Aldous Huxley 1932
6 The Sound and the Fury Schall und Wahn William Faulkner 1929
7 Catch-22 Catch-22 Joseph Heller 1961
8 Darkness at Noon Sonnenfinsternis Arthur Koestler 1940
9 Sons and Lovers Söhne und Liebhaber D.H. Lawrence 1913
10 The Grapes of Wrath Früchte des Zorns John Steinbeck 1939
11 Under the Volcano Unter dem Vulkan Malcolm Lowry 1947
12 The Way of All Flesh Der Weg alles Fleisches Samuel Butler 1903
13 1984 1984 George Orwell 1949
14 I, Claudius Ich, Claudius Robert Graves 1934
15 To the Lighthouse Zum Leuchtturm Virginia Woolf 1927
16 bis 100 Die komplette Liste im Internet

Kritik an der Liste

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Die Auswahl der Modern Library wurde dafür kritisiert, dass von den hundert gelisteten Romanen nur neun von weiblichen Autoren stammten. Weiterhin wurde kritisiert, dass fast alle Werke von amerikanischen und britischen Autoren stammten. Die einzigen Ausnahmen waren drei Romane des Iren James Joyce.[1]

Ferner wurde angemerkt, dass 59 der 100 gelisteten Bücher von Verlagen der Bertelsmann-Gruppe herausgegeben wurden und neun der zehn Juroren ihre Werke bei der Bertelsmann-Gruppe veröffentlichten. Zu dieser gehört seit 1998 auch Random House, die Mutterfirma von Modern Library.[1]

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Einzelnachweise

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  1. a b c Paul Lewis: 'Ulysses' at Top As Panel Picks 100 Best Novels. In: New York Times. 20. Juli 1998, abgerufen am 5. Oktober 2018.
  2. Verschollenes Koestler-Original gefunden In: Neue Zürcher Zeitung,14. August 2015, abgerufen am 22. August 2015.