Mogelpackung des Jahres
In Deutschland ist die Mogelpackung des Jahres ein seit 2014 jährlich nach öffentlicher Wahl von der Verbraucherzentrale Hamburg vergebener Negativpreis, der an Produkte geht, die durch versteckte Preiserhöhungen oder irreführende Verpackungen, sogenannte Mogelpackungen, die Verbraucher täuschen. Die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlicht regelmäßig eine Liste von Produkten im Handel, die sie als Anwärter für den Negativpreis betrachtet, und lässt die Verbraucher online über die dreisteste Mogelpackung des Vorjahres abstimmen. Die Auszeichnung soll auf die sogenannte „Shrinkflation“ aufmerksam machen, bei der die Hersteller die Füllmenge ihrer Produkte reduzieren, aber den Preis gleich halten oder sogar erhöhen.[1][2]
Die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert, dass die Mogelpackungen nicht nur die Verbraucher schädigen, sondern auch die Umwelt belasten, da mehr Verpackungsmüll entsteht. Sie fordert eine gesetzliche Regelung, die die Hersteller verpflichtet, die Füllmenge und den Preis ihrer Produkte deutlich auf der Verpackung anzugeben und jede Änderung der Füllmenge oder des Preises für mindestens vier Wochen kenntlich zu machen.[3]
Mogelpackungen des Jahres
BearbeitenJahr | Vertrieb oder Hersteller | Produkt | Grund |
---|---|---|---|
2023 | Mondelez | TUC Bake Rolls | Preisanstieg von mindestens 127 Prozent nach Markenwechsel[4] |
2022 | Upfield Holdings | Rama | 20 % weniger Inhalt bei gleich großer Verpackung und gleichem Preis[5] |
2021 | Homann Feinkost | Paprikasauce | 20 % weniger Inhalt einhergehend mit Preiserhöhung[6] |
2020 | Seitenbacher | Frucht Müsli | 25 % weniger Inhalt bei gleichzeitiger Preiserhöhung[7] |
2019 | Mars | Mirácoli | Reduzierung der beigefügten Zutaten bei gleichem Preis[8] |
2018 | Lorenz | Chipsletten | Reduzierung der Füllmenge um 70 Gramm bei fast gleich großer Verpackung[9] |
2017 | Dr. Oetker | Vitalis-Müsli | 100 Gramm weniger Inhalt bzw. versteckte Preiserhöhung von 20 %[10] |
2016 | Danone | Evian | Preiserhöhung um bis zu 50 % (Reduzierung der Füllmenge von 1,5 auf 1,25 Liter bei gleichzeitiger Preissteigerung)[11] |
2015 | Johnson & Johnson | Bebe Zartcreme | Preissteigerung von bis zu 84 Prozent (Reduzierung des Inhalts bei gleichzeitiger Preiserhöhung)[12] |
2014 | Procter & Gamble | Pampers Windeln | Reduzierung der Anzahl der Windeln von 47 Stk. auf 31 Stk. (innerhalb von acht Jahren)[13] |
Weblinks
Bearbeiten- Mogelpackung des Jahres bei der Verbraucherzentrale Hamburg
- Mogelpackung des Jahres, Die Ratgeber, Dokumentation des Hessischen Rundfunks, ARD-Mediathek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Das ist die Mogelpackung des Jahres 2023. In: tagesschau.de. 23. Januar 2024, abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Mogelpackung des Jahres: alle News und Infos zum Negativpreis. In: rp-online.de. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Meike Carstensen: "Mogelpackung des Jahres": Pringles und Haribo Kandidaten. In: ZDF. 14. Januar 2023, abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Tuc Bake Rolls von Mondelez sind »Mogelpackung des Jahres 2023« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Rama ist »Mogelpackung des Jahres 2022« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Paprika Sauce von Homann ist »Mogelpackung des Jahres 2021« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Frucht Müsli von Seitenbacher ist »Mogelpackung des Jahres 2020« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Das ist die "Mogelpackung des Jahres" - ÖKO-TEST. Abgerufen am 24. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Das ist die „Mogelpackung des Jahres“ - ÖKO-TEST. Abgerufen am 24. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Vitalis Früchtemüsli ist die »Mogelpackung des Jahres 2017« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Evian Mineralwasser ist die »Mogelpackung des Jahres 2016« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Bebe Creme ist die »Mogelpackung des Jahres 2015« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.
- ↑ Pampers Windeln sind die »Mogelpackung des Jahres 2014« | Verbraucherzentrale Hamburg. Abgerufen am 24. Januar 2024.