Moldenhütten
Moldenhütten ist ein Wohnplatz des Ortsteils Gottow der Gemeinde Nuthe-Urstromtal im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.
Moldenhütten Gemeinde Nuthe-Urstromtal
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Koordinaten: | 52° 5′ N, 13° 13′ O |
Postleitzahl: | 14947 |
Vorwahl: | 033731 |
Geografische Lage
BearbeitenMoldenhütten liegt südlich des Gemeindezentrums.
Nördlich liegt der Ortsteil Woltersdorf. Es folgen im Uhrzeigersinn Schöneweide, die Siedlung Unterhammer, Gottow, Jänickendorf, die Stadt Luckenwalde und dessen Ortsteil Kolzenburg. Der überwiegende Teil der Gemarkung ist bewaldet. Der Lausergraben fließt in Süd-Nord-Richtung durch den Wohnplatz; die östliche Grenze ist der Eiserbach.
Geschichte und Etymologie
BearbeitenDer Ort wurde erstmals schon 1787, dann folgend 1805 erwähnt und gehörte zum Luckenwaldeschen Kreis. In dieser Zeit verarbeiteten Handwerker Linden und Erlen aus der Region weiter, in dem sie Vertiefungen (Mulden) in das Holz schlugen. Diese Holzmulden wurden im Haushalt, beim Schlachten oder im Bäckerhandwerk eingesetzt. Eine weitere Verwendung fanden die Holzstücke beim Einsammeln von Erz, das im benachbarten Gottow in der Königlich Preußischen Eisenhütte Gottow weiterverarbeitet wurde. Die Tätigkeit war offenbar nur gering entlohnt, so dass die Arbeiter lediglich Hütten errichten konnten. Im Ortschaftsverzeichnis des Regierungsbezirkes aus 1817 erscheint der Begriff Moldenhauershütten[1] (Moldenhütten), mit der Qualitätsbemerkung von Tagelöhnerhäusern.[2] In einer Schulenbürgerischen Karte aus den Jahren 1870 und 1871 wiederholt sich schließlich die Bezeichnung als Moldenhauer Hütten.[3] 1885 wird der Wohnplatz auch als Colonie bezeichnet.[4] Bis 1952 gehörte Gottow und somit Moldenhütten zum Kreis Jüterbog-Luckenwalde, dann zum neu gebildeten Kreis Luckenwalde im DDR-Bezirk Potsdam.
Moldenhütten wurde mit Gottow am 6. Dezember 1993 in die neue Gemeinde Nuthe-Urstromtal eingegliedert.[5] 2005 feierte der Ort ein „200 Jahre Holzmuldenfest“.
Persönlichkeiten
BearbeitenSehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Hammerfließ, Gottower See mit Waldlehrpfad
- Forellenzuchtanlage
Wirtschaft, Politik und Infrastruktur
BearbeitenIm Ort sind keine Gewerbe ansässig. Der Wohnplatz wird von Gottow aus verwaltet. Der dortige Ortsvorsteher ist Ulf Neugebauer.
Eine Landstraße führt nördlich der Gemarkung in West-Ost-Richtung am Wohnplatz vorbei. Von dort aus verzweigt die Stichstraße Moldenhütten in den Wohnplatz. Die Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming bindet Moldenhütten mit den Linien 770 und 796 nach Luckenwalde, Sperenberg und Zossen an.
Literatur
Bearbeiten- Hubertus Mommert: 200 Jahre Moldenhütten. Ein kleiner geschichtlicher Exkurs. 1805 - 2005, Hrsg. Rikarda Reisener Gemeinde Gottow, WA März, Wahlsdorf 2005.
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Jüterbog-Luckenwalde, in: Veröffentlichungen des BLHA, Band 26, H. Böhlau Nachfolger, Weimar 1992, u. a. S. 169 f., S. 365f., ISBN 3-7400-0128-3.
- Gerhard Schlimpert, Günter Mangelsdorf: Die Ortsnamen des Kreises Jüterbog-Luckenwalde, in: Brandenburgisches Namensbuch, Teil 7; Berliner Beiträge zur Namenforschung, Band 8, Auflage, Böhlau, Weimar 1991, S. 93f., ISBN 3-7400-0138-0.
- Johann (III) Bernoulli's Archiv zur neuern Geschichte, Geographie, Natur- und Menschenkenntniß, Theil 6, Georg Emanuel Beer, Leipzig 1787, S. 331. Moldenhütten (beyzufügen) Wohnort von Holzarbeitern und nahe gelegenes Forsthaus; eingepf. in Luckenwalde.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Topographische Uebersicht der im Departement des Königlichen Kammergerichts gelegenen Ortschaften. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt, Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin, den 18. Juli 1854, (S. 67.)
- ↑ Ortschaftsverzeichniß des Regierungsbezirkes Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahr 1817, mit Bemerkung des Kreises, zu welchem der Ort früher gehörte, Seelenzahl, Confession, kirchlichen Verhältnissen, Besitz und Addreß-Order; nebst alphabetischem Register. In: Der Jüterbog-Luckenwaldische Kreis. Georg Decker, Berlin 1817 (S. V.).
- ↑ Reise in die Vergangenheit, Hrsg. Landkreis Teltow-Fläming, abgerufen am 16. Mai 2018.
- ↑ Oskar Brunkow: Die Wohnplätze des Deutschen Reiches. Auf Grund der amtlichen Urmaterialien. I. Abtheilung. Das Königreich Preussen, 3. Band, 2. Auflage, Selbstverlag, Berlin 1885, (S. 494.)
- ↑ Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993, Hrsg. StBA Wiesbaden, abgerufen am 22. Juli 2024.
- ↑ DW Handbuch für internationalen Kurzwellenrundfunk 1977, Hrsg. Deutsche Welle, Spaude & Spener, Berlin 1977, S. 146.
- ↑ Gustav-Georg Thiele: Rundfunktechnische Mitteilungen Heft 6, 1973, Sonderdruck. in: Geschichte der Deutschen Welle, Band 2. Deutsche Digitale Bibliothek
Weblinks
Bearbeiten- Gottow. Gemeinde Nuthe-Urstromtal, Stand 22. Juli 2024.
- Brouillonkarte von den Abfindungen der Kolonisten zu Moldenhütten für die in den Scharfenbrücker Forst ausgeübten Hütungsrechte; 1866 (Karte), in: BLHA 2A Karten 2904 B; Stand 22. Juli 2024.