Molenfeuer Sassnitz
Die Molenfeuer von Sassnitz stehen an den Molenköpfen des Sassnitzer Stadthafens auf der Insel Rügen. Die Molenfeuer haben die Funktion, Aufgabe, den einlaufenden Schiffen die Fahrrinne zu weisen.
Molenfeuer Sassnitz Ostmole | ||
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Blick auf den Leuchtturm, 2018 | ||
Ort: | Sassnitz, Rügen Mecklenburg-Vorpommern Deutschland | |
Lage: | Molenkopf des Stadthafens | |
Geographische Lage: | 54° 30′ 21,6″ N, 13° 38′ 14,4″ O Seekarte | |
Fahrwasser: | Ostsee | |
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Höhe Turmbasis: | 3 m ü. NHN | |
Turmhöhe: | 12 m (39,4 ft) | |
Feuerhöhe: | 15 m (49,2 ft) | |
Bauart: | Stahlbau | |
Bauform: | oktogonal, nach oben verjüngt | |
Tageslicht- Markierung: |
grüner Turm, mittig horizontal weißes Band | |
Kennung: | Oc.W.R.G.6s | |
Sektorenfeuer: | W: 357°48′ – 224°48′ R: 224°48′ – 245° W: 245° – 283°24′ G: 283°24′ – 357°48′ | |
Nenntragweite weiß: | 12.0 sm (22,2 km) | |
Nenntragweite grün: | 8.0 sm (14,8 km) | |
Nenntragweite rot: | 8.0 sm (14,8 km) | |
Betriebsart: | elektrisch, automatisch | |
Funktion: | Molenfeuer | |
Bauzeit: | 1904, 1937[1] | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | C 2602[2] | |
NGA: | 5916 | |
ARLHS: | FED-207 | |
BSH: | DE-219100 | |
Denkmalliste: | Leuchtturm Sassnitz-00652 | |
Betreiber: | WSA Ostsee[3] |
Molenfeuer Ost
BearbeitenMit dem Hafenausbau 1889 und der Errichtung der ersten Mole befand sich auf dem Molenkopf eine Leuchtbake. Von 1901 bis 1909 wurde die Ostmole erweitert um das Hafenbecken weiter abzusichern.[4] Die kleinere Westmole war für den Kreideumschlag erbaut worden.[5] Seit 1903 stand auf der damals 350 m kürzeren Ostmole der erste Leuchtturm , ein weißer Rundturm mit schwarzem Laternenhaus. 1937 wurde die Mole erneut verlängert und war mit 1444 Metern bis 2013 die längste Außenmole Europas. Das erforderte, dass der alte Turm durch einen neuen Leuchtturm ersetzt wurde. Dieser Leuchtturm ist ein achteckiger Stahlturm mit auskragendem, umlaufenden Balkon am Laternenhaus.[6] Der über 15 m hohe Leuchtturm ist grün mit weißem Band und zeigt sich für einlaufende Schifffahrt auf der Steuerbordseite. Seit 1982 gilt für die Betonnung der Seewege international die Regelung im Lateralsystem Region A der IALA. Der Feuerträger befindet sich in 12 m Höhe über NHN und ermöglicht die Feuerhöhe von 15 Metern. Ein roter Lichtsektor in Richtung Nordost warnt die Schifffahrt nachts vor einer gefährlichen Annäherung an die berühmten Kreidefelsen von Rügen.[7]
Das Molenfeuer bzw. der Leuchtturm steht als Bestandteil des ehemaligen des Stadthafens unter Denkmalschutz und wurde als Baudenkmal in die Kreisdenkmalliste des Landkreises Vorpommern-Rügen aufgenommen.
Der Sassnitzer Leuchtturm wurde 1957 – blasoniert – in stilisierter Form als Stadtwappen von Sassnitz festgelegt, allerdings in damaliger weißer Farbgebung mit roten Band.
Die Verantwortlichkeit für die Leuchttürme (Wartung und Unterhaltung) liegt seit 2020 beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee[3] in Stralsund.
Molenfeuer West
BearbeitenDas Molenfeuer an der Westseite erscheint unattraktiv. Es handelt sich um eine stählerne, 12-seitige Laterne im Trommelstil, die von vier X-förmigen Stahlbeinen getragen wird. Das gesamte Bauwerk ist rot lackiert und enthält auch das Unterfeuer einer Richtfeuerlinie.[1] Es ersetzte 1977 das alte Molenfeuer von 1911.
Als erstes deutsches Seezeichen wurde 2016 das Toppzeichen des Oberfeuers Sassnitz auf den neuen IALA-Standard umgestellt.[8]
Leuchtturm | Baujahr/e | Höhe in m | Kennung | Reichweite | Nummer[1] | ||||
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Bau | Feuer | ||||||||
Molenfeuer West Unterfeuer West |
54° 30′ 30″ N, 13° 38′ 12″ O | 1909 1977 |
11 10 |
7 | F.R. Oc.(2)R.10s |
9 sm (16,7 km) 3 sm (5,6 km) |
C 2604 5920 | ||
Oberfeuer West | Neues OF, 2016 | 54° 30′ 40″ N, 13° 38′ 13″ O | 1969 2016 |
10 | 14 | Oc.(2)R.10s | 9 sm (16,7 km) | C 2604.1 5928 |
Galerie
Bearbeiten-
Sassnitz Hafen und Mole, um 1890
-
Sassnitz Hafen und Mole, um 1900
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West- und Ostmole mit Leuchtfeuer, um 1912
-
Fährhafen und Molen, um 1962
-
Leuchtturm Mole West, 2018
Philatelistische Würdigung
BearbeitenBriefmarke Molenfeuer Sassnitz
Link zum Bild
Die erste Briefmarke, die den Leuchtturm Molenfeuer Sassnitz zeigt, erschien am 13. Mai 1975 von der Deutschen Post der DDR.[9] Die Marke gehört zur Serie Leuchttürme, Leit-, Leucht- und Molenfeuer (MICHEL-Nr.: 2047) mit dem Wert von 20 Pfennig. Der Entwurf, der den damals noch rot-weißen Leuchtturm abbildet, stammt vom Grafiker Jochen Bertholdt aus Rostock. Die Auflage betrug 8 Millionen Stück.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: Leuchttürme der deutschen Küsten auf Briefmarken, 2021 (Online PDF; 6,3 MB)
- Griebens Reiseführer, Band 65, 1908, 1908 Professor Dr. Karl Albrecht. 85 Seiten: Die Insel Rügen, Sassnitz Beschreibung des Leuchtturms (Online PDF, Seite 44)
- Zur Geschichte von Saßnitz, 1934 Herausgegeben von Max Koch. 139 Seiten und Fotos, Selbstverlag V. Der Hafenbau, Beschreibung der Leuchttürme. (Online Seite 78, Pomorska Biblioteka, Gdansk University of Technology.)
Weblinks
Bearbeiten- Gerd Liedtke: Hafenbecken Sassnitz. In: baken-net.de. 2019 .
- Matthias Hünsch, Birgit und Frank Toussaint: Leuchtturm Sassnitz Molenfeuer. In: leuchtturm-atlas.de. 7. Juli 2009 .
- Michael Kümmel: Molenfeuer in Sassnitz und Mukran. In: blinkfueer.de. 30. Mai 2020 .
- Maike und Malte Werning: Definition Molenfeuer. In: leuchttuerme.net. 1999 .
- Katrin Sabisch: Leuchtturm Sassnitz, Ostmole und Molenfeuer. In: sassnitz-ruegen.de. 26. November 2020 .
- Maik Trettin: Leuchtturm blinkt auch während der Schönheitskur. In: ostsee-zeitung.de. 23. August 2018 .
- Frank Selke: Mole Sassnitz auf Rügen, Informationen über die Mole in Sassnitz auf Rügen. In: ruegeninsel.de.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Russ Rowlett: Lighthouses of Germany: Northeast Coast (Mecklenburg-Vorpommern). In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
- ↑
Registrierungen:
- UKHO: United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals
- NGA: List of Lights 116. (PDF; Sektion 5; Seiten 79–81 (108–110)) National Geospatial-Intelligence Agency, 2022, S. 79–81 (108–110); Sektion 5, abgerufen am 8. September 2022 (englisch).
- ARLHS: World List of Lights (WLOL) Federal Republic Of Germany. ARLHS, abgerufen am 8. September 2022 (englisch).
- ↑ a b Startseite. In: wsa-ostsee.wsv.de. WSA Ostsee, 29. September 2021, abgerufen am 26. September 2022.
- ↑ Wellmann, Sandmann: Die Seehäfen von Neuvorpommern. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1904, Sp. 113–116 (zlb.de).
- ↑ Horst Lehmann, Renate Meyer: Rügen A–Z. Wähmann Verlag, Schwerin 1977, S. 75.
- ↑ Schutz und Wahrzeichen zugleich. In: Rügen-Aktuell. 1. Dezember 2019, abgerufen am 10. Oktober 2021.
- ↑ Wasserstrassen. (PDF) In: gdws.wsv.bund.de. Abgerufen am 15. September 2022.
- ↑ Neues Oberfeuer. baken-net.de, 2016
- ↑ Sammelgebiet Deutsche Demokratische Republik 1975. briefmarken-sammlung.com; abgerufen am 1. Februar 2023