Moloko war ein 1993 in Sheffield gegründetes britisch-irisches Duo der elektronischen Tanzmusik, bestehend aus der irischen Sängerin Róisín Murphy und dem britischen Produzenten Mark Brydon. Der Bandname ist eine Anspielung auf Nadsat aus dem Roman A Clockwork Orange von Anthony Burgess, in dem die Protagonisten in einer Bar „Moloko“ trinken (russisch für Milch, молоко).[1]

Moloko
Allgemeine Informationen
Herkunft Sheffield, South Yorkshire,
Vereinigtes Königreich
Genre(s) Electronica, Alternative Dance, House, Downtempo
Gründung 1994
Auflösung 2006
Letzte Besetzung
Róisín Murphy
Mark Brydon
Live-Musiker
Keyboard
Eddie Stevens
Gitarre
David Cooke
Keyboard
Phil Peskett
Schlagzeug
Dave De Rose

Bandgeschichte

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Róisín Murphy hatte, bevor sie Mark Brydon kennenlernte, noch keine Erfahrung als Sängerin und, laut eigener Aussage, dies auch nicht als Beruf geplant. Brydon hat sich zu diesem Zeitpunkt schon einen Namen als Mitglied der britischen Industrial-Funk-Band Chakk sowie der 1980er House-Acts Cloud 9 und Krush gemacht und remixte so unterschiedliche Bands wie Eric B. & Rakim und Psychic TV. Beide trafen sich auf einer Party in Sheffield, wo Murphy Brydon mit der Frage „Do you like my tight sweater?“ („Gefällt dir mein enger Pulli?“) ansprach, was später der Titel des Moloko-Debütalbums werden sollte. Nach jener Party wurde aus den beiden musikalisch wie auch privat ein Paar.

Das genannte Debüt-Album erschien 1995. Die Single Fun for Me, die auf dem Batman & Robin-Soundtrack zu finden ist, schaffte es erstmals in die Charts. Ihre Mischung aus Funk und Dance war zeitgemäß.

1998 erschien mit I Am Not a Doctor das zweite Album. Mit einem von Boris Dlugosch und Michi Lange abgemischten Remix der Single Sing It Back, der im Sommer 1999 erschien, landeten Moloko ihre bis dahin erfolgreichste Auskopplung. Noch auf deren Erfolgswelle veröffentlichten Moloko im April 2000 ihr drittes Studioalbum Things to Make and Do, von dem unter anderen die international erfolgreiche Single The Time Is Now stammt. Murphy schilderte später, dass der clubtaugliche House-Mix von Sing It Back trotz des Erfolgs der Anfang vom Ende der Band gewesen sei, denn Brydon habe den Song als Ballade produziert und sei mit der neuen Version unglücklich gewesen, während Murphy sie gut fand.[2]

Moloko legten erstmals eine längere Pause ein, bevor sie mit der Arbeit am nächsten Studioalbum begannen. In der Zwischenzeit erschien 2001 All Back to the Mine ein Doppelalbum mit alten und neuen Moloko-Remixen namhafter DJs (u. a. von Mousse T., Matthew Herbert und Ashley Beedle).

Vor den Aufnahmen zum vierten Studioalbum Statues, das 2003 erschien, beendeten Murphy und Brydon ihre Liebesbeziehung und gingen privat fortan getrennte Wege. Als Moloko arbeiteten sie jedoch weiterhin zusammen und tourten nach der Veröffentlichung von Statues 18 Monate lang fast ununterbrochen in Europa und Australien. Live wie im Studio hatte sich seit Things to Make and Do in der Zwischenzeit aus dem reinen Brydon/Murphy-Projekt Moloko eine echte Band entwickelt, die in fester Besetzung zusammen spielte. Besonders Keyboarder Eddie Stevens prägte den Klang der Band wesentlich mit. Statues war in den deutschen Album-Charts erfolgreicher als seine drei Vorgänger und erreichte Platz zwölf.

Vom letzten britischen Konzert der Statues-Tour am 22. November 2003 in der Londoner Brixton Academy erschien Mitte 2004 die Live-DVD 11.000 Clicks. Regie führte Dick Carruthers, der zuvor bereits für Led Zeppelin, The Who, Oasis und Portishead gearbeitet hatte.

Murphy brachte 2005 mit Ruby Blue ihr erstes Soloalbum auf den Markt, dem weitere folgten. Brydon widmete sich kleineren Projekten. Im Dezember 2011 kam es zu einem erneuten Kontakt zwischen den beiden, wobei der im Internet veröffentlichte Deep-House-Titel Simulation aufgenommen wurde.[3]

Auszeichnungen

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  • 2003
    • TMF Awards: „Best International Live Act“
  • 2004
    • Edison Music Awards 2004: „The Best Dance Album (Statues)“

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
1995 Do You Like My Tight Sweater? UK92
 
Silber

(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. Oktober 1995
1998 I Am Not a Doctor DE91
(1 Wo.)DE
AT30
(2 Wo.)AT
CH45
(2 Wo.)CH
UK64
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 24. August 1998
2000 Things to Make and Do DE14
(22 Wo.)DE
AT21
(11 Wo.)AT
CH25
(21 Wo.)CH
UK3
 
Platin

(29 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. April 2000
2003 Statues DE12
(12 Wo.)DE
AT19
(9 Wo.)AT
CH26
(8 Wo.)CH
UK18
 
Silber

(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 3. März 2003

Kompilationen

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
2006 Catalogue DE98
(1 Wo.)DE
UK82
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2006

Weitere Kompilationen

  • 2001: All Back to the Mine
  • 2005: The Music of Moloko 1995–2005 (Promo)
  • 2016: All Back to the Mine: Volume I – A Collection of Remixes (34 mp3-Files)
  • 2016: All Back to the Mine: Volume II – A Collection of Remixes (34 mp3-Files)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
1996 Dominoid
Do You Like My Tight Sweater?
UK65
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1996
Fun for Me
Do You Like My Tight Sweater?
UK36
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1996
1998 The Flipside
I Am Not a Doctor
UK53
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juni 1998
1999 Sing It Back
I Am Not a Doctor
DE47
(9 Wo.)DE
CH18
(17 Wo.)CH
UK4
 
Platin

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. März 1999
2000 The Time Is Now
Things to Make and Do
DE49
(9 Wo.)DE
CH41
(14 Wo.)CH
UK2
 
Gold

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 20. März 2000
Pure Pleasure Seeker
Things to Make and Do
UK21
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Juli 2000
Indigo
Things to Make and Do
UK51
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 2000
2003 Familiar Feeling
Statues
DE72
(5 Wo.)DE
AT59
(4 Wo.)AT
CH84
(1 Wo.)CH
UK10
(7 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 17. Februar 2003
Forever More
Statues
DE96
(1 Wo.)DE
UK17
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. Juni 2003
Cannot Contain This
Statues
UK97
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 2003

Weitere Singles

  • 1995: Moloko EP
  • 1995: Where Is the What If the What Is in Why?
  • 1996: Day for Night
  • 2001: Knee Deepen / Day for Night (12inch-Promo)
  • 2001: Untitled (Mystery vs. Moloko; 12inch-Promo)
  • 2005: A Style Suite (Farolfi & Gambafreaks vs. Moloko)

Videoalben

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  • 2004: 11,000 Clicks
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  1. Olivia Fox; Donnacha DeLong: Moloko - Greek for Wanker. In: SORTED magAZine. Abgerufen am 1. Juli 2020 (englisch).
  2. Interview mit Róisín Murphy, Zeit.de, 21. Juli 2016
  3. Offizieller Blog von Róisín Murphy mit dem Lied Simulation
  4. a b c Chartquellen: DE AT CH UK
  5. a b Gold-/Platin-Datenbank UK