Momoyo Kaijima

japanische Architektin und Professorin an der ETH Zürich

Momoyo Kaijima (japanisch 貝島 桃代; geboren 1969) ist eine japanische Architektin und seit 2021 ordentliche Professorin für Architectural Behaviorology am Departement Architektur an der ETH Zürich.[1] Sie ist für ihre Arbeit im Atelier Bow-wow bekannt, einem von ihr und Yoshiharu Tsukamoto gegründeten Studio. Ihre Tätigkeit liegt vorwiegend im Bereich der städtischen Wohngebäude in Japan,[2] sowie in der Behaviorology, der Untersuchung des Verhaltens von Menschen, Objekten oder Gebäuden in ihrer aktuellen sozialen und physischen Umgebung.[1]

Momoyo Kaijima (2023)

Kaijima wurde 1969 in Tokio geboren und interessierte sich schon in jungen Jahren für Häuser. Kaijima wurde von nichts Bestimmtem beeinflusst, hatte jedoch viele Gelegenheiten, verschiedene Häuser zu besuchen.[3]

Im Jahr 1991 schloss sie ihr Studium an der Japan Women’s University im Fachbereich Hauswirtschaft ab. Kaijima erlangte 1994 ihren Postgraduiertenabschluss am Tokyo Institute of Technology mit einem Ingenieurstudium und setzte ihr Studium an derselben Institution fort, um sowohl einen Graduierten- als auch einen Postgraduiertenabschluss zu erlangen.[4]

 
Momoyo Kaijima an der Columbia University (2017)

Sie lehrte und arbeitete an verschiedenen Universitäten weltweit, darunter Harvard, Royal Danish Academy of Fine Arts, Rice University, Technische Universität Delft, Columbia University und der ETH Zürich. Seit 2000 ist Kaijima Assistenzprofessorin an der University of Tsukuba, wo sie Forschung betreibt.[5] Seit 2017 ist sie außerordentliche Professorin[6][7], ab 2021 ordentliche Professorin für Architectural Behaviorology am Departement Architektur der ETH Zürich.[1]

Karriere

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Kaijima und Yoshiharu Tsukamoto begannen bereits während ihrer Schulzeit, an Wettbewerben teilzunehmen, und beschlossen aufgrund ihrer Erfolge, gemeinsam ein Architekturbüro namens Atelier Bow-Wow zu gründen. Ein Großteil der Arbeit von Atelier Bow-Wow konzentriert sich auf Wohnarchitektur, insbesondere in städtischen Gebieten. Diese Projekte haben ihren Schwerpunkt oft in der Nutzung des minimalen Raums in den städtischen Zentren von Kaijimas Heimatland Japan. Kaijima ist der Ansicht, dass Design „Für unser Vergnügen, zu unserem Genuss“ da ist.[8]

Kaijima konzentriert sich sowohl in ihrer Praxis als auch in ihrer eigenen Forschung auf die humanistische Architektur. Zu ihren wichtigsten Projekten gehört das Mado Gebäude (2006).[2]

Gemeinsam mit Tsukamoto hat Kaijima auch mehrere Bücher verfasst, darunter Pet Architecture (2002), Graphic Anatomy (2007) und The Architecture of Atelier Bow-Wow: Behaviorology (2010). Pet Architecture legt den Fokus auf die kleinen Zwischenräume, die in Tokio weit verbreitet sind, und spiegelt ihre Arbeit im Atelier Bow-Wow wider. In Behaviorology befassen sich Kaijima und Tsukamoto mit kleinen Häusern und mobilen Projekten.[9]

Publikationen

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Quellen:[10]

  • Made in Tokyo – 2001
  • Pet Architecture – 2007
  • The Architectures of Atelier Bow-Wow – 2010
  • Commonalities of Architecture – 2016

Werke (Auswahl)

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Quellen:[11]

  • 1992 – Kiosk in Ruralscape
  • 1994 – Articulatiors House
  • 1996 – Eight & Half Daikan-yama
  • 1998 – ANI House
  • 1998 – Kusasenri Toilet
  • 1998 – Mini House
  • 1999 – Kawanishi Camping Cottage B
  • 2000 – Moth House
  • 2000 – Eight & Half Atelier
  • 2001 – House Saiko
  • 2002 – Das House
  • 2002 – Kobe Piazza Italia
  • 2005 – Hanamidori
  • 2006 – Nora House
  • 2008 – Sway House
  • 2008 – Bokutei
  • 2010 – Tower Machiya
  • 2014 – Roji Machiya
  • 2016 – Muji Books Ebisu
  • 2017 – Periscope House
  • 2021 – Home Base
  • 2021 – HaHa House
  • 2023 – Chestnut Tree Library

Ehrungen und Auszeichnungen

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Quellen:[12][2]

  • Riba International Fellowship in 2012
  • Kuratierte den Japanischen Pavillon bei der Biennale von Venedig im Jahr 2018.
  • RIBA Preis 2021
  • Presidents Medal and Award for Research 2021
  • Wolf Prize 2022

Einzelnachweise

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  1. a b c Zehn Professorinnen und Professoren ernannt. In: ETH-News. ETH Zürich, 15. Juli 2021, abgerufen am 28. November 2023.
  2. a b c biography. Atelier Bow-Wow, abgerufen am 28. November 2023 (englisch).
  3. philip stevens I. designboom: interview with architect momoyo kaijima of atelier bow-wow. In: designboom | architecture & design magazine. 14. Oktober 2015, abgerufen am 11. August 2023 (englisch).
  4. Momoyo Kaijima. Abgerufen am 28. November 2023 (englisch).
  5. Carlos Gómez Alonso, Eva Álvarez Isidro, Ana Torres Barchino: Conversando con...Momoyo Kaijima. In: EGA Revista de expresión gráfica arquitectónica. Band 22, Nr. 31, 21. November 2017, ISSN 2254-6103, S. 12, doi:10.4995/ega.2017.8861 (upv.es [abgerufen am 28. November 2023]).
  6. 15 neue Professorinnen und Professoren. In: ETH-News. ETH Zürich, 18. Mai 2017, abgerufen am 17. April 2024.
  7. Momoyo Kaijima: Architectural Behaviorology. Einführungsvorlesung. In: Videoportal der ETH Zürich. ETH Zürich, 26. März 2018, abgerufen am 17. April 2024 (englisch).
  8. Patrick Loo, Sarosh Mulla: Interview with Momoyo Kaijima of Atelier Bow-Wow. In: Interstices: Journal of Architecture and Related Arts. 8. November 2010, ISSN 2537-9194, doi:10.24135/ijara.v0i0.394 (englisch).
  9. Isabelle Lomholt: Wolf Prize Architecture: Momoyo Kaijima. In: e-architect. 27. Februar 2022, abgerufen am 20. Juli 2023 (britisches Englisch).
  10. Momoyo Kaijima > Compare Discount Book Prices & Save up to 90% > ISBNS.net. In: isbns.net. Abgerufen am 28. November 2023 (englisch).
  11. works. In: bow-wow.jp. Atelier Bow-Wow, abgerufen am 20. Juli 2023 (englisch).
  12. Momoyo Kaijima. In: Wolf Foundation. 8. Februar 2022, abgerufen am 5. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).