Mona Williams
Mona Annette Williams (geb. 27. Juli 1943 in Mackenzie) ist eine guyanesisch-neuseeländische Kinderbuchautorin und Geschichtenerzählerin. Sie lebt und arbeitet seit 1971 in Neuseeland und tritt auf Geschichtenerzählfestivals rund um die Welt auf. Sie publizierte über 20 Geschichten für Kinder, 1995 erschien ihre Autobiographie über ihre Jugend in einer Kolonialschule in Britisch-Guayana.

Herkunft und Ausbildung
BearbeitenMona Williams kam 1943 in Mackenzie, einem Stadtteil der heutigen Stadt Linden, in Britisch-Guayana zur Welt.[1][2] Sie hat jüdische und afrikanische Vorfahren;[3] ihr Familienname Williams stammt von einem Sklavenhalter eines ihrer Ahnen.[4] Sie besuchte die Bishops' High School mit einem Stipendium.[1][5] Sie berichtete, dass sie als schwarze Schülerin den Besuch einer überwiegend weißen Kolonialschule als Herausforderung empfand, sie habe aber Trost im Erlernen von Ballett und traditionellem Tanz gefunden.[1][2][6][7] Ihre Erfahrungen bildeten die Grundlage für ihre 1995 erschienene Autobiographie „Bishops: My Turbulent Colonial Youth“,[1] die auch in einer Sendereihe im Radio New Zealand vorgetragen wurde.[3]
Unterstützt durch Stipendien der Ford Foundation und des Fulbright-Programs absolvierte Williams ein Studium in Massenkommunikation an der Stanford University.[1][5][6][8]
Geschichtenerzählerin und Pädagogin
BearbeitenEtwa 1965 begann Williams als Radiomoderatorin in Guyana zu arbeiten und erzählte in diesem Rahmen auch eigene Kindergeschichten.[9] Sie sagte, dass diese oft einen versteckten Kommentar zum Kampf um die Unabhängigkeit Guyanas enthielten.[10] Während ihres Studiums in Stanford arbeitete sie für Radio und Fernsehen in San Francisco, und ihre Erzählsendung Roots and Branches, die auf dem PBS-Sender KQED ausgestrahlt wurde, gewann 1971 den San Francisco/Northern California Emmy Award.[5][11][12]
1971 heiratete Williams einen Neuseeländer und zog mit in dessen Heimatland.[3][6][8] 1979 wurde sie neuseeländische Staatsangehörige.[5] Sie schrieb dort für das New Zealand School Journal,[3] und den New Zealand Listener.[5] 1984 veröffentlichte sie gemeinsam mit der Kinderbuchautorin Joy Cowley eine Sammlung von Kurzgeschichten mit dem Titel Two of a Kind.[5] 1993 erhielt sie ein Writer-in-residence-Stipendium der University of Waikato.[1] Diane Hebley merkte in The Oxford Companion to New Zealand Literature an, dass Williams aufgrund ihrer afrikanischen und jüdischen Herkunft ungewöhnliche Perspektiven in die Literatur Neuseelands eingeführt habe.[5]
Williams arbeitete als Lehrerin an Grundschulen[11] und lehrte bis 2002 am Palmerston North College of Education, der späteren Massey University[3][6][8] und zehn Jahre lang Schreiben in Kuwait.[1][9] Daneben trat Williams jahrzehntelang regelmäßig als Live-Geschichtenerzählerin bei Festivals in Neuseeland und international auf[1] wie 1999 dem Dunya Festival in Rotterdam.[3] Ihre Erzähldarbietungen beinhalten neben Texten auch Musik und Tanz.[5]
Im Jahr 2018 produzierte sie gemeinsam mit Jan Bolwell das autobiografischen Stück „Once Upon a Dance“, das von ihnen sowohl im Te Whaea in Wellington als auch im Globe Theatre und Regent am Broadway in Palmerston North aufgeführt wurde.[7][13][14] Williams und Bolwell waren beide Mitglieder des Crows Feet Dance Collective, einer Kompanie für zeitgenössischen Tanz älterer Frauen mit Sitz in Wellington.[15] Im November 2023 hielt sie die Panui-Vorlesung für Read NZ Te Pou Muramura in der National Library of New Zealand.[8] Ihr Vortrag wurde unter dem Titel „Erzähl uns eine Geschichte aus deinem eigenen Mund“ veröffentlicht.[4]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- "How We Made a Colour Television Show" (1973)
- "The Turtle Who Longed to be a Bird" (1973)
- "Christmas in Guyana" (1974)
- "The Day I Swam the River" (1974)
- "How the Goat Lost His Voice" (1974)
- "Old Medicine" (1974)
- "The Ant Who Refused Titles" (1975)
- "Granny" (1975)
- "Father Martin Heale" (1975)
- "Old Bell" (1975)
- "When I Went to the Pictures" (1975)
- "Stealing the Gooseberry Jam" (1975)
- "Thinking About It" (1975)
- "Speaking the Truth" (1975)
- "You Really Saw My Father?" (1976)
- "A Tale to Match" (1977)
- "Spell Wool" (1977)
- "Sharing" (1977)
- "The Outsider" (1977)
- "Secrets" (1978)
- "The Bicycle" (1978)
- "Old Mrs Davidson" (1983)
- "The Strange Cure" (1984)
- Two of a Kind (short story collection, with Joy Cowley) (1984)
- Bishops: My Turbulent Colonial Youth (autobiography, 1995)
Weblinks
Bearbeiten- Mona Williams Wellington - Te Whanganui-a-Tara. Read NZ Te Pou Muramura (englisch).
- An hour with Mona Williams. Stout Research Centre Literary Archive, 1986 (englisch).
- Deane Cronin (Hrsg.): PANUI 2023 MONA WILLIAMS. 6. Februar 2024 (englisch, youtube.com).
- Pomaria TV (Hrsg.): Mona Williams interview. 25. September 2017 (englisch, youtube.com).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Mona Williams. In: Read NZ Te Pou Muramura. Abgerufen am 2. Februar 2025 (englisch).
- ↑ a b Interview with Mona Williams. In: Christchurch City Libraries. 2002, abgerufen am 2. Februar 2025 (englisch).
- ↑ a b c d e f Nathalie Brown: What is there but hope? In: Otago Daily Times, 28. Juli 2016. Abgerufen am 2. Februar 2025 (englisch).
- ↑ a b Mona Williams: Tell Us a Story Out of Your Own Mouth. Read NZ Te Pou Muramura, 2023, ISBN 978-0-473-68986-5 (englisch).
- ↑ a b c d e f g h Diane Hebley: The Oxford Companion to New Zealand Literature. Hrsg.: Roger Robinson, Nelson Wattie. Oxford University Press, 2006, ISBN 978-0-19-173519-6, Williams, Mona, doi:10.1093/acref/9780195583489.001.0001 (englisch, oxfordreference.com [abgerufen am 2. Februar 2025]).
- ↑ a b c d Catherine Hubbard: Mona Williams storyteller extraordinaire: 'My Stanford degree was regarded as fake' In: Stuff, 10. August 2022. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ a b Bethany Reitsma: Dancers from opposite sides of the globe come together In: Manawatū Standard, 20. Februar. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ a b c d Read NZ Te Pou Muramura announces storyteller Mona Williams will deliver the 2023 Pānui. In: Read NZ Te Pou Muramura. 29. August 2023, abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ a b Alana Dixon: Spread ears like elephants and listen to this tale... In: The Southland Times, 25. Juni 2010. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ Freedom Tale In: The Dominion, 28. August 2001, S. 7. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ a b Sharon Stephenson: Telling Tales. In: North & South. Nr. 398, Mai 2019 (englisch, ebscohost.com [abgerufen am 8. März 2025]).
- ↑ Elisabeth Coleman: Our troubled stations--2. San Francisco: trials of an innovator. In: Columbia Journalism Review. 11. Jahrgang, Nr. 2, 1972, ISSN 0010-194X, S. 34 (englisch, proquest.com [abgerufen am 8. März 2025]).
- ↑ Brigitte Knight: Once Upon a Dance by Jan Bolwell & Mona Williams. In: DANZ. 12. Juli 2018, abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ Richard Mays: World on Stage variety show returns to Palmerston North's Regent on Broadway In: Manawatū Standard, 7. Juni 2018. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
- ↑ Women weave tale about their dancing lives ( des vom 20. November 2023 im Internet Archive) In: The Wanganui Chronicle, 4. Oktober 2018, S. A14. Abgerufen am 8. März 2025 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Williams, Mona |
KURZBESCHREIBUNG | guyanisch-neuseeländische Autorin und Erzählerin |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1943 |
GEBURTSORT | Mackenzie |