Monotropa uniflora

Art der Gattung Monotropa

Monotropa uniflora ist eine Pflanzenart aus der Gattung Monotropa in der Unterfamilie Monotropoideae innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). In der Gattung Monotropa gibt es nur zwei Arten, die zweite Art, der Fichtenspargel (Monotropa hypopitys L.) kommt auch in Mitteleuropa vor. Ursprünglich wurde die Gattung Monotropa in eine eigene Familie Fichtenspargelgewächse (Monotropaceae) gestellt.

Monotropa uniflora

Monotropa uniflora

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Unterfamilie: Monotropoideae
Gattung: Monotropa
Art: Monotropa uniflora
Wissenschaftlicher Name
Monotropa uniflora
L.

Beschreibung

Bearbeiten
 
Makroaufnahme der Blüte

Vegetative Merkmale

Bearbeiten

Monotropa uniflora ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die ein Rhizom zur Überdauerung ausbildet. Die Pflanzen enthalten kein Chlorophyll, sondern parasitieren auf ihren Wurzelpilzen (Mykoheterotrophie). Diese Art unterscheidet sich durch die weiße bis rosafarbene Farbe der fleischigen, wachsartigen Stängel und Blütenstände von fast allen anderen Gefäßpflanzen. Selten kommen kräftig rote Exemplare vor. Die oberirdischen Pflanzenteile sind meist kahl. Die Pflanzenteile werden beim Trocknen schwarz.[1]

Die Blätter sind zu 5 bis 10 Millimeter langen Schuppen reduziert.

Generative Merkmale

Bearbeiten

Am Ende des 10 bis 30 Zentimeter langen Stängels befindet sich nur eine Blüte, was eine gewisse Ähnlichkeit zur naheverwandten Art Monotropastrum humile darstellt und die Unterscheidung zur Schwesterart Monotropa hypopitys. Die Blüten sind meist 10 bis 15 Millimeter lang und drei- bis achtzählig.[2]

Die aufrechte Kapselfrucht ist bei einer Länge von 1 bis 1,5 Zentimetern ellipsoid-kugelförmig und enthält mehrere tausend Samen.[1]

Die mit einer Länge von etwa 0,1 Millimeter sehr kleinen Samen sind länglich. Der Embryo ist hochgradig reduziert und besteht nur aus vier Zellen; das Endosperm besteht aus lediglich neun Zellen.[3]

Chromosomensatz

Bearbeiten

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 8; es kommt Tetraploidie oder Hexaploidie vor, mit einer Chromosomenzahl von 2n = 32 oder 48.[4]

Ökologie

Bearbeiten

Im Unterschied zu den meisten anderen Pflanzen bilden Monotropa-Arten kein Chlorophyll. Als Epiparasiten erhalten sie ihre Nährstoffe über Mykorrhiza-Pilze von Bäumen und Sträuchern in der Nähe. Monotropa-Arten sind nicht vom Sonnenlicht abhängig und können dementsprechend an sehr dunklen Standorten im Unterholz wachsen, oft in Nähe von Buchen.[5]

Wie die meisten mykoheterotrophen Pflanzen kommt Monotropa uniflora immer nur in Zusammenhang mit wenigen bestimmten Wirten vor, die alle zur Familie Russulaceae gehören.[6]

Englischsprachige Trivialnamen

Bearbeiten

englisch Ghost Plant, Ghost Pipe, Indian Pipe, Corpse Plant

Verbreitung

Bearbeiten

Das Verbreitungsgebiet von Monotropa uniflora ist disjunkt. Sie kommt in Udmurtiya im Europäischen Teil Russlands, in Asien (China, Tibet, Bangladesh, Bhutan, Nepal, Sikkim, Indien, Japan, Korea, vielleicht Myanmar) vor und ist von Nord- über Zentral- bis ins nördlichen Südamerika verbreitet.[7][1]

Monotropa uniflora ist generell selten.

Bilder von Monotropa uniflora

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Qin Haining (覃海宁), Gary D. Wallace: Monotropa.: Monotropa uniflora, S. 256 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 14: Apiaceae through Ericaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis. 2005, ISBN 1-930723-41-5.
  2. David Matthews: "Indian Pipes, Ithaca NY" (Memento des Originals vom 5. September 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/graingenes.org
  3. J. R. Leake, S.L. McKendrick, M. Bidartondo, D. J. Read: Symbiotic germination and development of the myco-heterotroph Monotropa hypopitys in nature and its requirement for locally distributed Tricholoma spp. In: New Phytologist, Volume 163, 2004, S. 405–423. Volltext online.
  4. Gary D. Wallace: Monotropa.: Monotropa uniflora, S. 392 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 8: Magnoliophyta: Paeoniaceae to Ericaceae. Oxford University Press, New York und Oxford, 2009, ISBN 978-0-19-534026-6.
  5. Datenblatt: Indian Pipe The Virtual Nature Trail at Penn State New Kensington. Pennsylvania State University 2002.
  6. S. Yang, D. H. Pfister: Monotropa uniflora plants of eastern Massachusetts form mycorrhizae with a diversity of russulacean fungi. In: Mycologia, 2006, Volume 98, Issue 4, S. 535–540. doi:10.3852/mycologia.98.4.535 (pmid = 17139846)
  7. Ray Neyland, Melissa K. Hennigan: A Cladistic analysis of Monotropa uniflora (Ericaceae) inferred from large ribosomal subunit (26S) rRNA gene sequences. In: Castanea, Volume 69, Issue 4, 2004, S. 265–271. doi:10.2179/0008-7475(2004)069<0265:ACAOMU>2.0.CO;2
Bearbeiten
Commons: Monotropa uniflora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien