Montée de la Grande-Côte

Straße in Lyon, Frankreich

Die Montée de la Grande-Côte (auch: Montée de la Grand’Côte) ist ein Straßenzug im 1. Arrondissement von Lyon, der das Viertel Terreaux mit der Hochebene von La Croix-Rousse verbindet.

Montèe de la Grande-Côte
Lage
Land Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Stadt Lyon
Stadtteil Les Pentes(1. Arr.)
Geschichte
Entstehung 16. Jh.
2. H. des 20. Jh.
ehemaliger
Name
Grande-Côte Saint-Sébastien
Schutzstatus ZPPAUP[1]
Historisches Viertel
UNESCO-Welterbe

Namensherkunft

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Im Mittelalter war es üblich, die Straßen nach ihrer Funktion oder Lage zu benennen. Wegen des starken Anstiegs der Straße, bürgerte sich der Name «Montée de la Grande-Côte» (deutsch etwa: Aufstieg zum steilen Hügel) ein. Eine Zeit lang galt auch die Schreibweise ... de la Grand’Côte.

Geschichte

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Im Mittelalter war diese Straße noch ein Feldweg, gesäumt von Feldern und Weinbergen. Ab dem 16. Jh. wurde daraus eine wichtige Verbindungsstraße aus dem Norden zur Presqu’île vom Porte Saint-Sébastien oder von La Croix-Rousse; die Besiedlung entlang des Weges begann. Großartige Gebäude mit gekuppelten Fenstern zeugen von jener Zeit. Auf dem Rest des Hügels begann die Bebauung erst ab dem 17. Jh.

Während der übrige Hang und La Croix-Rousse vor allem von religiösen Kongregationen besiedelt wurde, ließen sich an der Grand’Côte schon zahlreiche Seidenweber (französisch Canuts) nieder. 1788 werden 705 Webereien gezählt.[2] Die Zahl der Niederlassungen nahm mit der Besiedlung ständig zu.

Die Grand’Côte wurde somit zur Hauptverkehrsader für die Arbeiter, die nach Lyon gingen ins Viertel der Capucins (Das Viertel der Händler und der Condition des soies).[3] Besonders während des Aufstands der Seidenweber 1831 spielte diese Straße eine Rolle.

Von 1854 bis 1930 verschmolz die Montée de la Grande Côte mit der Rue des Pierres Plantées.[4]

In den letzten Dekaden des 20. Jh. zerstörte eine Politik der urbanen Erneuerung den oberen Teil des Hanges und der angrenzenden Viertel. Es entstand somit eine sichtbare Lücke im Beisiedlungsbild.

Einige Teile sind zur Fußgängerzone geworden. Der höher gelegene Abschnitt wurde umgewandelt: Treppen, Gartenanlagen und Terrassenanlagen bieten eine Panoramasicht auf Lyon.

Allein der Teil zwischen der Rue des Tables Claudiennes und der Rue Burdeau hat seinen ursprünglichen Charakter behalten.

Erste französische Konsumgenossenschaft

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Am Beginn der Montée de la Grande-Côte (Hausnummer 95) entdeckt man folgendes Schild: «Ici fut fondée en 1835 par Michel Derrion et Joseph Reynier la première coopérative française de consommation Le commerce véridique et social».[5] Tatsächlich gab es hier 1835 einen „Konsum“ (Lebensmittelgeschäft), weit vor der Bewegung Rochdale in England.[6]

La Pantoufle de Berliet

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1895 montierte Marius Berliet sein erstes Auto im Anwesen der Familie in La Croix-Rousse, den Pantoufle. Der Versuch startete auf der Montée de la Grande-Côte, endete aber im Schaufenster eines Feinkostladens.[7]

Traboules und andere Besonderheiten

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  • 9, 11, 13 montée de la Grande Côte - 2, 6 rue Pouteau : Hof und «aufwärts» Traboule, offen, Ensemble von 1986. Sehr gute Sicht auf den Fourvière und den Süden der Stadt, zwei offene Höfe, vier Eingänge und östlichem Ausgang.
  • 59 montée de la Grande Côte - 8 rue Capponi : Traboule–Umweg, «aufsteigend» am Hügel, offen. Eintritt in einem kleinen Haus um einen Hof zu überqueren. Traboule geschlossen.
  • 69 montée de la Grande Côte - 11 rue Burdeau : Traboule–Umweg, «aufsteigend» am Hügel, offen. Kleines, altertümliches Haus, zweigeschossig. Abstieg über eine Wendeltreppe. Traboule geschlossen.
  • 89 montée de la Grande Côte : Es gab eine Statue Jungfrau mit Kind in eine Nische aus Zink und mit imitiertem Faltenwurf. Das Kind verschwand 1902, die Jungfrau 1907.[8]
  • 100 montée de la Grande Côte: Säulenfenster aus dem 13. Jh.
  • 102 montée de la Grande Côte : Lange Allee, die in einen Hof über der Rue de la Terme mündet.
  • 118 montée de la Grande Côte - 7 rue Terme : Traboule in einem einstöckigen Haus. Abstieg über zwei dunkle Etagen in einen engen Flur. Ein bescheidenes Bauwerk mit schmiedeeiserner Verzierung in der ersten Etage.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Eine besondere Verordnung schützt in Frankreich bestimmte (Landschafts-)Abschnitte (französisch ZPPAUP)
  2. Lyon im 16. Jahrhundert
  3. Die condition des soies (fr) war eine Einrichtung zur Qualitätsbestimmung der Seide.
  4. Maurice Vanario: Rues de lyon à travers les siècles, ELAH, Lyon 2002
  5. deutsch Hier wurde 1835 von Michel Derrion und Joseph Reynier die erste französische Konsumgenossenschaft gegründet, Der wahre und soziale Handel
  6. Denis Bayon: Le commerce véridique et social de Michel-Marie Derion, aux éditions Atelier de création libertaire.
  7. Berliet in www.millenaire3.com
  8. Louis Maynard, Rues de Lyon avec indication de ce qu'on peut y remarquer en les parcourant, éditions des traboules, S. 161

Koordinaten: 45° 46′ 17,8″ N, 4° 49′ 53,8″ O