Morinoideae
Die Morinoideae sind eine Unterfamilie innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Morinoideae | ||||||||||||
Burnett |
Beschreibung
BearbeitenVegetative Merkmale
BearbeitenEs handelt sich widerstandsfähige, ausdauernde krautige Pflanzen, die Disteln oder Akanthus ähnlich sehen. Die hohlen Stängel sind oft mit verwelkten Blättern bedeckt. Die gegenständig oder quirlig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert; die Basis des Blattstieles ist oft stängelumfassend und bildet eine Blattscheide.[1] Die Blattspreiten besitzen oft einen dornigen Rand.
Generative Merkmale
BearbeitenDie Blüten stehen in Scheinquirlen oder mehr oder weniger kopfigen Blütenständen[1] zusammen mit (meist) bedornten Hochblättern[2]. Der Nebenkelch wird aus vier verwachsenen Deckblättern gebildet und besitzt einige bis viele dornige Zähne oder Borsten sowie zwölf Nerven.
Die zwittrigen Blüten sind stark zygomorph und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen und der Kelch ist auf der Unterseite gespalten oder zweilippig. Die fünf Blütenkronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die kaum oder deutlich zweilippig, aber immer mit fünf Kronlappen endet. Es ist nur ein Staubkreis vorhanden und nur zwei oder alle vier Staubblätter sind fertil. Die Staubbeutel besitzen zwei Theken und öffnen sich entlang der Längsseite. Zwei[3] oder drei[1] Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die Samenanlagen hängen. Der schlanke Griffel endet in einer einfachen Narbe.[1]
Sie bilden achänenähnliche Früchte[3], die vom Nebenkelch und haltbaren Kelch umhüllt sind[1].
Systematik
BearbeitenDie Morinoideae wurden von Gilbert Thomas Burnett aufgestellt. Die Typusgattung ist Morina L.. Der Gattungsname Morina ehrt den französischen Arzt und Botaniker Louis Pierre Morin (ca. 1635–1715).[4]
Die hierher gehörenden Gattungen werden nach den letzten Ausgaben der Angiosperm Phylogeny Group zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) gestellt.[5] Nach anderer Auffassung[6] werden sie in eine eigene Familie Morinaceae eingeordnet. Die zwei (oder drei) Gattungen mit etwa 13 Arten kommen von Südosteuropa bis zum Himalaya und südwestlichen China (zwei Gattungen und etwa zehn Arten) vor.
Zur Unterfamilie Morinoideae gehören nur zwei[1] (oder drei[3][7]) Gattungen mit etwa 13 Arten:
- Acanthocalyx (DC.) Tiegh., (Syn.: Morina sect. Acanthocalyx DC.): Die nur zwei Arten kommen im Himalaya und im Hengduan-Gebirge vor:
- Acanthocalyx alba (Hand.-Mazz.) M.J.Cannon
- Acanthocalyx nepalensis (D.Don) M.J.Cannon: Es gibt zwei Unterarten:
- Acanthocalyx nepalensis subsp. delavayi (Franch.) D.Y.Hong
- Acanthocalyx nepalensis (D.Don) M.J.Cannon subsp. nepalensis
- Morina L. (Syn.: Asaphes Sprengel 1827 non DC. 1825, Cryptothladia (Bunge) M.J.Cannon, Morina sect. Cryptothladia Bunge): Die etwa zehn Arten vom Balkan bis Zentralasien und zum östlichen Himalaya verbreitet, beispielsweise:
- Coulter-Kardendistel (Morina coulteriana Royle): Sie kommt in Afghanistan, Pakistan und in Indien vor.[7]
- Zentralasiatische Kardendistel (Morina kokanica K.S.Hao)
- Langblättrige Kardendistel (Morina longifolia Wall. ex DC.)
- Morina persica L.: Sie kommt auf der Balkanhalbinsel und in Vorderasien vor.[8]
- Cryptothladia (Bunge) M.J.Cannon: Diese Gattung wird in der Flora of China 2011 als Synonym von Morina geführt.
Quellen
Bearbeiten- Morinaceae bei der APWebsite. (englisch)
- Charles D. Bell: Eintrag beim The Tree of Life Projekt, Version vom 16. Juli 2004. (englisch)
- Beschreibung der Morinaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Deyuan Hong, Fred R. Barrie: Morinaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2011, ISBN 978-1-935641-04-9, S. 649 ff. (englisch, PDF-Datei).
- ↑ Yasin J. Nasir: Morinaceae. In: Flora of West Pakistan. Band 67. Stewart Herbarium, Gordon College (u. a.), Rawalpindi 1974, OCLC 223635800, S. 1 (englisch, online).
- ↑ a b c Beschreibung der Morinaceae ( des vom 19. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. ( des vom 3. Januar 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. online.
- ↑ Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG III. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band 161, Nr. 2, 2009, S. 105–121, doi:10.1111/j.1095-8339.2009.00996.x.
- ↑ Morinaceae bei der APWebsite. (engl.)
- ↑ a b Morinoideae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 20. April 2018.
- ↑ Werner Greuter, Hervé-Maurice Burdet, Gilbert Long (Hrsg.): Med-Checklist. A critical inventory of vascular plants of the circum-mediterranean countries. Vol. 3: Dicotyledones (Convolvulaceae – Labiatae). Conservatoire et Jardin Botanique, Genève 1986, ISBN 2-8277-0153-7, S. 191 (englisch, online).