Der Mosisberg nahe Hofstätten im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz ist ein etwa 610 m ü. NHN[1][2][3] hoher Berg im zentralen Teil des Mittelgebirges Pfälzerwald und mit dem Weißenberg (609,9 m) höchster Berg des Gebirgsteils Frankenweide.

Mosisberg

Luftaufnahme des Mosisbergs mit der ehemaligen Funkanlage

Höhe 610 m ü. NHN [1][2][3]
Lage Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens

Deutschland

Gebirge Frankenweide (Pfälzerwald)
Koordinaten 49° 18′ 0″ N, 7° 51′ 15″ OKoordinaten: 49° 18′ 0″ N, 7° 51′ 15″ O
Mosisberg (Rheinland-Pfalz)
Mosisberg (Rheinland-Pfalz)
Gestein Gesteinseinheit Buntsandstein
Besonderheiten Teil der Pfälzischen Hauptwasserscheide

Ritterstein 78 am Mosisbruch

US-Richtfunkanlage (2014, Turm links 2017 abgebaut)

Barracke auf dem Mosisberg im Jahr 2008

Geographie

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Der Mosisberg liegt im Naturpark Pfälzerwald und im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Sein Gipfel[2] erhebt sich im Gemeindegebiet von Wilgartswiesen auf der Gemarkung des ca. 2,3 km südlich liegenden Weilers Hofstätten. Der Berg ist Teil der Frankenweide, die ein zentrales Massiv des Pfälzerwalds darstellt. Er ist der zweitnördlichste Berg einer Reihe von vier Gipfeln, die 600 m Höhe übertreffen. Im Norden ragt der Eschkopf (608,3 m) auf, nach Süden folgen der Hortenkopf (606,2 m) und der Weißenberg (609,9 m). Über Eschkopf, Mosisberg und Hortenkopf verläuft die Pfälzische Hauptwasserscheide zwischen Mosel/Mittelrhein (westlich) und Oberrhein (östlich).

Naturräumliche Zuordnung

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Der Mosisberg gehört zum Naturraum „Pfälzerwald“, der in der Systematik des von Emil Meynen und Josef Schmithüsen herausgegebenen Handbuchs der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seinen Nachfolgepublikationen[4] als Großregion 3. Ordnung klassifiziert wird. Betrachtet man die Binnengliederung des Naturraums, so zählt der Mosisberg zur Frankenweide bzw. zum „Hohen Pfälzerwald“,[5] einem Kerngebiet des Mittleren Pfälzerwalds.

Zusammenfassend folgt die naturräumliche Zuordnung des Mosisbergs damit folgender Systematik:

Berghöhe

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Der östliche Bereich der Gipfelregion des Mosisbergs mit dem 610 m hohen Gipfel wird als Langerkopf bezeichnet.[2] Nahe dem Ende eines über dessen Gipfelregion führenden Weges ist eine 608,7 m[1] hohe Stelle angegeben; etwas westlich davon ist auf topographischen Karten eine unbeschriftete Höhenlinie verzeichnet, die möglicherweise die 610-m-Höhenlinie[1] darstellt, so dass der Berg im inneren Bereich von deren Höhenring noch etwas höher sein kann. Bei Vergrößerung der topographischen Karte auf 1:3000 ist diese Stelle mit Mosisberg beschriftet und erweist sich auf Abfrage als 610 m hoch.[2]

Im Westteil der Gipfelregion, die noch über die 602,5-m-Höhenlinie[1] reicht, befindet sich der Felsen Preußenstein, der seinen Namen wegen der Wachposten der preußischen Armee erhielt, die während der Koalitionskriege auf dem Langerkopf standen.[6] Vom Preußenstein etwa in Richtung Südwesten leitet die Landschaft des Mosisbergs zu seinem Sporn Badischköpfchen (595,6 m)[1] über.

Mosisbruch

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In einer hochgelegenen Mulde, etwa 700 m südöstlich des Mosisberg-Gipfels, liegt ein Regenmoor (Hochmoor), das etwa 300 × 100 m messende Mosisbruch. An seinem Nordrand steht der Ritterstein 78, der an einen abgegangenen Waldbauernhof erinnert. Im Zentrum des Mosisbruchs entspringt auf 450 m Höhe der Bach vom Saukopf. Dieser speist unterhalb einen kleinen, früher zur Trift von Scheitholz verwendeten Woog () und mündet nach knapp 800 m von rechts in den Oberlauf des Queich-Zuflusses Wellbach.

Schutzgebiete

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Die Westflanke des Mosisbergs, dessen langgestreckter Höhenrücken vorwiegend mit Buchen und Eichen bewaldet ist, fällt – unterhalb der Landesstraße 496 – in das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Biosphärenreservat Pfälzerwald (FFH-Nr. 6812-301; 359,97 km²) und in das Vogelschutzgebiet Pfälzerwald (VSG-Nr. 6812-401; 30,233 km²) ab.[7]

US-Richtfunkanlage

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Früher zog sich über die gesamte Gipfelregion des Mosisbergs eine militärische Richtfunk­anlage (Radio Relay Site) der US Air Force. Auf dem östlichen Langerkopf wurde sie 2017 vollständig abgerissen. Eine Spezialfirma musste die mit Asbest kontaminierten Abfälle entsorgen. Lediglich der kleinere Funkturm steht noch und wird weiterhin genutzt.

Als Kulisse diente die Anlage in ihrem ehemaligen Zustand im Film Lost Place.

Verkehr und Wandern

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Östlich vorbei am Mosisberg führt die kurvenreiche Bundesstraße 48. Sie verläuft von Hochspeyer im Norden, durch Johanniskreuz, über die Eschkopf­hochlagen, dann den Mosisberg passierend und durch das Wellbachtal führend nach Annweiler am Trifels im Süden. Am Abzweig nach Iggelbach wird eine Bushaltestelle in den Sommermonaten an Sonn- und Feiertagen je zweimal von Neustadt aus bedient. Von der B 48 zweigt etwas südsüdöstlich von Johanniskreuz und nordwestlich des Mosisbergs auf 534,3 m[1] Höhe die Landesstraße 496 ab, die über die westlichen Hochlagen am Preußenstein nach Leimen führt. Von dieser zweigt ein kurzer Fahrweg als für die Öffentlichkeit gesperrte Stichstraße zum Preußenstein ab. Die Straßen im Mosisberg- und Eschkopfbereich werden wegen ihrer Anstiege von sportlichen Radfahrern als anspruchsvoll eingestuft.[8]

Vom Mosisberg aus ist es möglich, bis Leimen, Kaiserslautern-Mölschbach, Elmstein und über die Forsthäuser Taubensuhl und Heldenstein bis fast nach Neustadt auf durchgehenden Höhenzügen zu wandern, ohne die 450-m-Höhenlinie zu unterschreiten. Im Übergangsbereich zum nördlich gelegenen Eschkopf verläuft in dessen Nähe die Südvariante[9] (Donnersberg–Eschkopf–Königstuhl) des Europäischen Fernwanderwegs E8; sie wird ab Johanniskreuz über den mit der Markierung „rotes Kreuz“ gekennzeichneten Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz unter anderem auch durch das Gebiet der Frankenweide geführt.[10]

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c d e f g LANIS: Topographische Karte. Abgerufen am 26. August 2020.
  2. a b c d e Höhe und Lage des Mosisbergs auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 10. Februar 2021.
  3. a b Zur ungefähren Berghöhe siehe den Artikel-Abschnitt Berghöhe.
  4. Bundesanstalt für Landeskunde: Geographische Landesaufnahme. Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten, Blatt 160: Landau i. d. Pfalz (Adalbert Pemöller, 1969; 47 S.).
  5. Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde. Band 63, Heft 2. Trier 1989, S. 327–359.
  6. Walter Eitelmann: Ritterstein Nr. 80 Preussenstein, in Rittersteine im Pfälzerwald – Eine steinerne Geschichtsschreibung, Neustadt 1998, ISBN 3-00-003544-3.
  7. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  8. Eschkopf (550 m). quaeldich.de, abgerufen am 20. Dezember 2013.
  9. Der Große Falk AtlasDeutschland Detailkarten, M = 1:200.000, 2004/2005, ISBN 9783827903815.
  10. Pfälzerwald-Verein: Wanderwege im Pfälzerwald, auf pwv.de, abgerufen am 12. Februar 2014.