Motzenrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Meinhard im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Motzenrode
Gemeinde Meinhard
Koordinaten: 51° 14′ N, 10° 2′ OKoordinaten: 51° 14′ 8″ N, 10° 2′ 20″ O
Höhe: 271 (267–293) m ü. NHN
Fläche: 4,08 km²[1]
Einwohner: 147 (31. Dez. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Postleitzahl: 37276
Vorwahl: 05651
Blick von der Gobert auf Motzenrode und das Mühlbachtal. Im Hintergrund der Hohe Meißner und das Meißnervorland
Blick von der Gobert auf Motzenrode und das Mühlbachtal. Im Hintergrund der Hohe Meißner und das Meißnervorland

Geographische Lage

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Motzenrode liegt 7 km nordnordwestlich von Grebendorf, dem Gemeindesitz von Meinhard. Es befindet sich zwischen den Bergen der Gobert, in dem sich die Hessische Schweiz bei Meinhard ausbreitet und liegt am rechtsseitigen Werra-Zufluss Mühlbach (auch Motzbach genannt). Durch das Dorf führt die Landesstraße 3403, die von Hitzelrode durch Motzenrode und Jestädt zur Bundesstraße 249 verläuft.

Geschichte

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Die Ölmühle bei Motzenrode. (Gemälde von Wilhelm Schott)

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Motzenrode erfolgte im Jahr 1291.[1] Im Jahr 1451 waren 6/8 mit dem Gericht Lehen der Herren von Dörnberg, weiterhin besaßen die Herren von Welden und von Hundelshausen je 1/8. Nachdem die Herren von Eschwege schon dortige Güter zu Lehen getragen hatten, erwarben sie 1490 Motzenrode mit Gericht, Recht und allem Zubehör. 1498 erwarben die Herren von Boyneburg-Hohenstein die Besitzungen der Herren von Eschwege. Sie verbanden diese mit ihrem bisherigen braunschweigischen Lehenbesitz des Gerichts Jestädt. Motzenrode war Teil des teilautonomen, bis 1792 bestehenden Gerichts Boyneburg.[3] Ab 1821 gehörte der Ort zum Kreis Eschwege.

Zum 1. April 1972 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Motzenrode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die 1971 neu gegründete Gemeinde Meinhard eingemeindet.[4] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Meinhard wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Motzenroder Ölmühle

Die Motzendorfer Ölmühle, auch als Untermühle bekannt. stammt aus dem Jahr 1789. Sie stand am westlichen Ortsausgang und bezog ihr Wasser aus dem Mühlbach. Dieser entspringt in der Nähe des Hohensteins. Früher gab es neun Wassermühlen im sogenannten Motzenbachtal. Die Ölmühle wurde mit einem oberschlächtigen Mühlrad von 5,50 m Durchmesser und mit 0,65 m Breite angetrieben und bis 1940 betrieben, das Wasserrecht erlosch im August 1940.[6] Kurioserweise ist das Bild der Wassermühle auf dem Umschlag des Buches Mühlen der Eifel.[7] Neben dieser Mühle gab es noch die Mittel- oder Obermühle, auch als Grießmühle bezeichnet, obwohl der Name nichts mit Grieß zu tun hatte, sondern nach ihrem Besitzer Gries benannt war.

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Motzenrode 156 Einwohner. Darunter waren 3 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 60 zwischen 18 und 49, 39 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1585: 20 Haushaltungen
• 1747: 25 Haushaltungen
Motzenrode: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
182
1840
  
214
1846
  
219
1852
  
227
1858
  
188
1864
  
178
1871
  
156
1875
  
175
1885
  
167
1895
  
144
1905
  
126
1910
  
133
1925
  
153
1939
  
140
1946
  
205
1950
  
188
1956
  
170
1961
  
164
1967
  
140
1970
  
158
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
156
2015
  
156
2020
  
147
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Meinhard[9][2]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 165 evangelische (= 98,80 %), zwei katholische (= 1,20 %) Einwohner[1]
• 1961: 141 evangelische (= 85,98 %), 22 katholische (= 13,41 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteher ist nach der Kommunalwahl in Hessen 2021 Florian Gimbel (BfM).[10]

Sehenswürdigkeiten

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Infrastruktur

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Literatur

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  • Peer Zietz in Zusammenarbeit mit Thomas Wiegand: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Werra-Meißner-Kreis I, Altkreis Eschwege. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1991, ISBN 3-528-06240-1, S. 303 f.
  • Hans Joachim Bodenbach: Mühlen der Eifel-Bemerkungen zu einem Eifelbuch. In: Neues Trierisches Jahrbuch 1990, 38. Band (49. Band alter Folge). Herausgegeben vom Verein Trierisch im Selbstverlag, Trier 1998, hier: S. 251–261, mit 5 Abb. Dabei handelt es sich um eine kritische Untersuchung zum Mühlenbild auf der Umschlagsseite des Buches: Erich Mertes, Band I: Mühlen der Eifel. Geschichte-Technik-Untergang. Helios-Verlag, Aachen, 2. erw. Auflage, Aachen 1995. [In Wirklichkeit keine Eifelmühle, sondern die ehemals im weit entfernt gelegenen nordosthessischen Altkreis Eschwege (heute Werra-Meißner-Kreis) gelegene Ölmühle bei Motzenrode.]
  • Hans Joachim Bodenbach: Eine hessische Wassermühle in der Eifel?-Bemerkungen zu einem Eifelbuch. Eine Glosse in: Denkmalpflege&Kulturgeschichte, Landesamt für Denkmalpflege Hessen 1/2000, Wiesbaden 2000, S. 62–64, 5 Abb., (davon 2 Abb. in Farbe)
  • Literatur über Motzenrode nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
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Commons: Motzenrode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Motzenrode, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 23. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen der Ortsteile 2020 In: Haushaltsplan 2021 der Gemeinde Meinhard. (PDF; 12 MB) Vorbericht S. 2; abgerufen im März 2022.
  3. Thomas Diehl: Adelsherrschaft im Werraraum. Das Gericht Boyneburg im Prozess der Grundlegung frühmoderner Staatlichkeit (Ende des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts), Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg 2010, ISBN 978-3-88443-314-0 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 159).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 389 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 41 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Meinhard, abgerufen im März 2021.
  6. Wasserbuchakte des Reg.-Präs. Kassel-38/1 WNr. 98 Eschwege
  7. Hans Joachim Bodenbach: Mühlen der Eifel, Bemerkungen zu einem Eifelbuch in Neues Trierisches Jahrbuch 1998, S. 251–261, 5 Abb., 1 Karte
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 110, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  9. Einwohnerzahlen der Ortsteile 2015 In: Haushaltsplan 2016 der Gemeinde Meinhard. (PDF; 12 MB) Vorbericht S. 2; abgerufen im März 2022.
  10. Die Ortsbeiräte der Gemeinde Meinhard. Gemeinde Meinhard, abgerufen im März 2022.