Mount Baker-Snoqualmie National Forest
Der Mount Baker-Snoqualmie National Forest in Washington ist ein fast 7.000 km² großer National Forest der USA, welcher sich über mehr als 230 km entlang der Westhänge der Cascade Range von der Grenze zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten bis zur Nordgrenze des Mount Rainier National Park erstreckt. Er wird vom United States Forest Service vom Hauptquartier in Everett aus verwaltet.[3]
Mount Baker-Snoqualmie National Forest
IUCN-Kategorie VI – Protected Area with Sustainable use of Natural Resources | ||
Glacier Peak vom Image Lake aus | ||
Lage | Washington, USA | |
Fläche | 6.977,70 km²[1] | |
Geographische Lage | 47° 46′ N, 121° 23′ W | |
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Einrichtungsdatum | 1974; Mount Baker National Forest: 21. Januar 1924; Snoqualmie National Forest: 1. Juli 1908[2] | |
Verwaltung | U.S. Forest Service |
Tourismus
BearbeitenDer Mount Baker-Snoqualmie National Forest bedeckt (in absteigender Reihenfolge nach der Waldfläche) Teile der Countys Snohomish, Whatcom, Skagit, King, Pierce, und Kittitas. Der Forst besteht aus vier Ranger Districts, die im Folgenden von Nord nach Süd aufgelistet sind: der Mount Baker District mit zwei Ranger-Stationen in Glacier und Sedro-Woolley; der Darrington Ranger District mit zwei Ranger-Stationen in Darrington und Verlot; der Skykomish Ranger District mit einer Ranger-Station in Skykomish; der Snoqualmie Ranger District mit zwei Ranger-Stationen in North Bend und Enumclaw.
Zusammen mit den anderen zentralen Countys am Puget Sound leben 62 % (3,63 Mio. Menschen) der Bevölkerung des Bundesstaates Washington in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern und den Staatswald. Weitere 1,5 Mio. Menschen in der Metropolregion Vancouver können den Nord-Teil des Forsts relativ leicht erreichen. Die große Bevölkerung und die leichte Erreichbarkeit über Straßen machen den Mount Baker-Snoqualmie National Forest zum zweitmeistbesuchten National Forest in den USA.
Geografie
BearbeitenBerge
BearbeitenIm Mount Baker-Snoqualmie National Forest finden sich viele landschaftlich reizvolle Orte wie auch solche von historischer Bedeutung. Die Gipfel erreichen Höhen von 1500 bis 1800 Metern im Süden und zwischen 2100 und 2400 Metern im Norden des Waldes. Die großen Vulkane Mount Baker und Glacier Peak thronen noch fast eintausend Meter über den angrenzenden Kammlagen.
Gletscher
BearbeitenIm Forest befinden sich mehr Gletscher und Schneefelder als in irgendeinem anderen National Forest außerhalb Alaskas. Mit Stand von 1971 sind die größten Gletscher mit Flächen von mehr als 2,5 km²:[4][5][6][7]
- Mount Baker
- Roosevelt Glacier
- Mazama Glacier
- Park Glacier
- Boulder Glacier
- Easton Glacier
- Deming Glacier
- Coleman Glacier
- Sentinel Peak
- Glacier Peak
- Suiattle Glacier
- Honeycomb Glacier
- White Chuck Glacier
Die Anzahl der Gletscher im Forest hat sich von 295 (1971) auf weniger als 287 (1998) verringert.[8] Dies ist Teil des globalen Gletscherschwunds seit 1850. Die Gletscher des Forest haben zwischen 1984 und 2006 zwischen 20 und 40 % ihres Volumens eingebüßt. Die Ursache wird in den fortgesetzt warmen Bedingungen und der negativen Massenbilanz gesehen.[9] Der White Chuck Glacier (Glacier Peak) steht nicht mehr auf der oben aufgeführten Liste der großen Gletscher. Er schrumpfte zwischen 1958 und 2002 von 3,1 auf 0,9 km². Mit dem Rückgang der Gletscher hat auch der sommerliche glaziogene Abfluss um 65 bis 80 % abgenommen.[10] Dies reduziert die Fließgeschwindigkeit und die Sedimentation und erhöht die Wassertemperatur. Lachs und viele andere Arten werden von solchen Änderungen beeinflusst.
Schutz
BearbeitenDie nördlichen und östlichen Teile des Forest sind außerordentlich wild und landschaftlich reizvoll. 1968 wurde der Forest an den National Park Service übergeben, um ihn in den North Cascades National Park einzugliedern. Eine Studie des Forest Service schätzte den Altbaumbestand auf 260.400 ha.[11] Durch Aktivitäten des Kongresses wurden seit 1964 folgende Wildnisgebiete etabliert, die 3.347 km² umfassen – fast die Hälfte des Gesamtgebietes:[1]
- Alpine Lakes Wilderness (größtenteils im Wenatchee National Forest)
- Boulder River Wilderness
- Clearwater Wilderness
- Glacier Peak Wilderness (größtenteils im Wenatchee National Forest)
- Henry M. Jackson Wilderness (teilweise im Wenatchee National Forest)
- Mount Baker Wilderness
- Noisy-Diobsud Wilderness
- Norse Peak Wilderness
- Pasayten Wilderness (größtenteils im Okanogan National Forest)
- Wild Sky Wilderness
Diese unberührten Gebiete bieten sauberes Wasser, Einsamkeit und permanenten Schutz der Altbaumbestände über 42 % des Mount Baker-Snoqualmie National Forest.
Der Kongress etablierte 1978 auch das Skagit Wild and Scenic River System. Seine 200 km langen Fließgewässer am Skagit River, Cascade River, Sauk River, und Suiattle River bieten bedeutende Wildnis-Lebensräume und Erholung. Das Skagit River System beherbergt eine der größten Winter-Populationen des Weißkopfseeadlers in den Vereinigten Staaten.
Der Mount Baker-Snoqualmie National Forest umfasst einen Großteil der North Cascades-Ökoregion eine Level-III-Ökoregion Nordamerikas. Er schließt folgende Level-IV-Ökoregionen ein:
- Western Hemlock Ecoregion
- Silver Fir Ecoregion
- Subalpine Mountain Hemlock Ecoregion
- Alpine Ecoregion
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Mt. Baker-Snoqualmie National Forest – About the Forest. www.fs.usda.gov/detail/mbs/, abgerufen am 5. November 2014 (englisch).
- ↑ The National Forests of the United States. (PDF) ForestHistory.org, archiviert vom am 28. Oktober 2012; abgerufen am 30. Juli 2012 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mount Baker-Snoqualmie National Forest Gains New Forest Supervisor. Abgerufen am 28. Juli 2014 (englisch).
- ↑ A. Post, D. Richardson, W.V Tangborn, F.L. Rosselot: Inventory of glaciers in the North Cascades, Washington. In: USGS Prof. Paper. 705-A, 1971, S. A1–A26 (englisch).
- ↑ Lyn Topinka: Mount Baker Glaciers and Glaciation. United States Geological Survey, 9. Juli 2002, abgerufen am 9. Mai 2008 (englisch).
- ↑ M. Pelto, C. Hedlund: Terminus behavior and response time of North Cascade glaciers, Washington, U.S.A. In: Journal of Glaciology. Band 47, Nr. 158, 2001, S. 496–506, doi:10.3189/172756501781832098 (englisch).
- ↑ Beckey, Fred: Cascade Alpine Guide: Climbing and High Routes: Rainy Pass to Fraser River. 2nd Auflage. Mountaineers Books, 1995, ISBN 0-89886-423-2.
- ↑ Mauri S. Pelto: North Cascade Glacier Retreat. In: North Cascade Glacier Climate Project. Archiviert vom am 22. Oktober 2012; abgerufen am 14. März 2009 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mauri S. Pelto: Glacier Mass Balance. In: North Cascade Glacier Climate Project. Archiviert vom am 25. Dezember 2007; abgerufen am 14. März 2009 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mauri S. Pelto: Recent Glacier retreat and Changes in Streamflow in the North Cascades. In: North Cascade Glacier Climate Project. Archiviert vom am 7. März 2006; abgerufen am 14. März 2009 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Charles L. Bolsinger, Karen L. Waddell: Area of old-growth forests in California, Oregon, and Washington. In: Resource Bulletin PNW-RB-197. United States Forest Service, Pacific Northwest Research Station, 1993 (englisch, Online [PDF; abgerufen am 14. Februar 2015]).
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Mount Baker-Snoqualmie National Forest
- The Death of a Glacier Der Rückgang des White Chuck Glacier. (englisch)