Museum Forum Arenacum
Das Museum Forum Arenacum befindet sich in Rindern in Nordrhein-Westfalen und wurde 2002 gegründet. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Lehrerwohnung der Johanna-Sebus-Grundschule aus dem Jahr 1890 zeigt das Museum auf ca. 300 m² römische und fränkische Funde aus Rindern und der Umgebung.
Museum Forum Arenacum mit Johanna Sebus Grundschule und St. Wilibrord-Kirche in Rindern | |
Daten | |
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Ort | Rindern |
Art | |
Eröffnung | 2002 |
Website | |
ISIL | DE-MUS-060022 |
Beschreibung
BearbeitenDas Museum organisiert regelmäßig Wechselausstellungen zu Themen und Künstlern aus der Region, die Bezüge zu Rindern und der umliegenden Natur herstellen. Neben den Forschungsschwerpunkten zu Johanna Sebus und allgemeines Bürgerengagement sowie Maria Reymer und die niederrheinische Käseproduktion[1] richtet das Museum besonderes Augenmerk auf den international renommierten Künstler Joseph Beuys und seine Zeit in Rindern. Im Museum ist das originale Kinder- und Jugendzimmer von Beuys ausgestellt.[2] Der Name des Museums geht auf den bei Tacitus erwähnten Ort Harenatium (auch Kastell Kleve-Rindern), zurück. Er fungierte im 1. bis 3. Jahrhundert als eine mutmaßliche römische Befestigungsanlage am Niedergermanischen Limes, der seit 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
Dauerausstellung
BearbeitenIn der Ausstellung werden unter anderem Bronzefunde aus Düffelward, Münzen aus dem römischen Reich, feine Terra Sigillata, römisches Gebrauchsgeschirr, Schiffsfunde aus dem Spyck sowie fränkische Grabfunde gezeigt. Ein besonderes Ausstellungsstück ist der Abguss des berühmten Mars-Camulus-Steins aus der Zeit Kaiser Neros.[3] Im 6. Jahrhundert wurde der Stein zu einem christlichen Altar geweiht und ist heute der Mittelpunkt des Altars der St. Willibrord Pfarrkirche in Rindern.[4]
Ortsarchiv
BearbeitenDas Museum beherberg das Ortsarchiv Rindern. Zur umfangreichen Sammlung gehören u. a. die Totenzettelsammlung, die Kirchenbücher von Rindern und die Sammlung Dr. Wilhelm Wanders.
Pädagogische Angebote
BearbeitenDas Museum Forum Arenacum bietet regelmäßige Führungen für Schulen in der Primarstufe und Sekundarstufe 1 an. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen sachkundigen Einblick in die Geschichte dieser Region über vier Themenschwerpunkte: römische Geschichte in der Region, das kulturelle Gedächtnis um Johanna Sebus, die Revolution der niederrheinischen Käseproduktion durch Maria Reymer im benachbarten Käsemuseum auf Gut Hogefeld und die Verbindung von Joseph Beuys zu Rindern und Umgebung.
Auszeichnungen
Bearbeiten- 2019 erhielt das Museum Forum Arenacum den 2. Heimat-Preis der Stadt Kleve.[5]
- 2023 erhielt der Museumsgründer Roland Verheyen und der Verein Arenacum – Verein für Kultur und Geschichte in Rindern e.V. den Rheinlandtaler in der Kategorie Kultur.[6]
Publikationen
Bearbeiten- Günter Voldenberg: Johanna Sebus 1809–2009. Rindern, 2009.[7]
- Kurt Kreiten, Frank Mehring (Hrsg.): Die Wasserburg Rindern im Wandel der Zeit: Jagdschloss, Gefechtsstand und Bildungsstätte. Kleve, 2020.[8]
- Joerg Sachisthal: Retro: Von Brüx bis Brüx. Rindern, 2022.[9]
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2017: Fünf Jahre RP-Karikatur von Martin Lersch[10]
- 2018: Christel Verhalen Farbradierungen und mehr[11]
- 2018: Werke von Sofia Stika[12]
- 2019: Fotoausstellung Niederrhein von Kurt Michelis[13]
- 2019: Rückkehr nach Rindern: Geschichte der Villa „Mina“[14]
- 2021: Joseph Beuys: Kindheit und Jugend in Rindern[2]
- 2021: Bäume, Beuys & Brüx[15]
- 2022: Retro: Von Brüx bis Brüx 1902–2002[9]
- 2023: Industrie-Fotografie: Josef Hintzen[16]
- 2023: Resonanz: Fritz Poorten[17]
- 2023/4: Künstlerblicke: Joke Ruijs[18]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Maria Reymer. In: verein-milch-und-kultur.eu. Abgerufen am 10. Dezember 2023.
- ↑ a b Andreas Daams: Kleve: Ausstellung zu Joseph Beuys’ Kindheit und Jugend. 21. Juli 2021, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Das Forum. In: forum-arenacum.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Mars-Camulus Stein. In: st-willibrord-kleve.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Preisträger und Preisträgerinnen. Stadt Kleve, abgerufen am 12. Dezember 2023.
- ↑ Peter Nienhuys: Ehrenamtler in Rindern: Warum Arenacum den Rheinlandtaler verdient hat. In: Rheinische Post. 24. November 2023, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Kleve-Rindern: Schöne, schicksalhafte Sebus. In: rp-online.de. 20. Mai 2009, abgerufen am 8. Dezember 2023.
- ↑ Buch über die Geschichte der Wasserburg Rindern erschienen. In: bistum-muenster.de. 14. Dezember 2020, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ a b Matthias Grass: Im Forum Arenacum Rindern: Ein Jahrhundert Künstlerfamilie Brüx. In: rp-online.de. 24. September 2022, abgerufen am 7. Dezember 2023.
- ↑ Kleve: Der zweite Blick aufs Blatt. In: rp-online.de. 9. September 2017, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Kleve: Sie liebt das Stillleben. In: rp-online.de. 20. April 2018, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Jens Helmus: Ausstellung in Rindern: Auf Umwegen zur Malerei gekommen. In: rp-online.de. 27. Oktober 2018, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Klever Kulturverein Arenacum Rindern wird 50 Jahre alt. In: nrz.de. 31. Mai 2019, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Arenacum: Rindern feiert Minas Rückkehr. In: rp-online.de. 2. November 2019, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Jens Helmus: Kleve-Rindern: Manuel Brüx im Museum Forum Arenacum. In: rp-online.de. 18. Juni 2022, abgerufen am 30. Juli 2023.
- ↑ Kleve: Neue Ausstellung widmet sich der Industrie-Fotografie. In: nrz.de. 23. März 2023, abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Ausstellung Resonanz: Fritz Poorten. In: freunde-klever-museen.de. Abgerufen am 21. Juni 2023.
- ↑ Antje Thimm: Bilder von Joke Ruijs: Arenacum Rindern zeigt vertraute Orte im Blick der Künstlerin. In: rp-online.de. 4. November 2023, abgerufen am 16. Dezember 2023.