Musikfabrik Niederösterreich
Die Musikfabrik Niederösterreich ist ein gemeinnütziger Verein und Partner der Abteilung für Kunst und Kultur beim Amt der NÖ Landesregierung[1]. Sie ist mit der Förderung von regionalen Projekten gegenwärtiger Musik befasst. Kernstück der Vereinstätigkeit ist das Artist in Residence Programm „musik aktuell – neue musik in niederösterreich“ mit jährlich wechselndem Themenschwerpunkt, das durchschnittlich über 100 Veranstaltungen und Projekte pro Jahr in Kooperation mit lokalen Veranstaltern in NÖ realisiert.
Hinzu kommen Weiterbildungen: unter dem Titel NÖ Jazzakademie werden Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene sowie in Kooperation mit der Donau-Universität Krems (Zentrum für zeitgenössische Musik) der Universitätslehrgang „Jazz in Contemporary Music“ angeboten. Außerhalb des Genres der zeitgenössischen Musik bietet der Verein die „Musikfabrik Edelhof“ als musikalischen Sommerworkshop an.
Die Geschichte
BearbeitenDie Musikfabrik NÖ geht auf eine Initiative des ehemaligen Rektors der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien, Erwin Ortner zurück. 1990 wurde der Verein mit dem Ziel gegründet, gegenwärtige Musik in all ihrer Vielfalt zu fördern und für ein breiteres Publikum attraktiv zu machen. Um das Publikum nicht nur durch „Frontalpräsentation“ in Konzerten mit zeitgenössischer Musik zu konfrontieren, wurde ein ergänzendes Vermittlungskonzept entwickelt, das Interessierten die Möglichkeit bietet, sich in Weiterbildungsangeboten durch aktives Singen und Musizieren in den Bereich neuer Musik zu vertiefen.
Gottfried Zawichowski (* 1960) ist zugleich Initiator und seit 1996 Geschäftsführer der Musikfabrik Niederösterreich. Nach Absolvierung von Studien der Musikpädagogik (Universität Wien) und Betriebswirtschaftslehre (Wirtschaftsuniversität Wien) und der Musikwissenschaft (Universität Wien), war und ist er unter anderem für die Musikalische Jugend Österreichs, die Chorszene NÖ, für die Donau-Universität Krems sowie als freischaffender Produzent und Aufnahmeleiter tätig.
Aktivitäten
Bearbeitenmusik aktuell - neue musik in niederösterreich
Bearbeitenmusik aktuell – neue musik in Niederösterreich ist eine spezifisch niederösterreichische Veranstaltungsreihe, die kreative und interessante Musik der Gegenwart ohne enge stilistische Grenzen fördern und für ein breites Publikum zugänglich machen will. Um dem Facettenreichtum von neuer Musik gerecht zu werden, wird jährlich unter Beiziehung eines beratenden Kuratoriums ein Künstler eingeladen, als Artist in residence den thematischen Themenschwerpunkt für die kommende Saison festzulegen und eine Vorauswahl aus den eingereichten Projekten zu treffen.
Die ausgewählten Projekte werden anschließend an einen „Pool“ von interessierten Veranstaltern in Niederösterreich übermittelt, welche ihre präferierten Projekte bei musik aktuell zur finanziellen Förderung und Realisierung anmelden. Die anschließende Abwicklung der Projekte wird auf Wunsch organisatorisch und fachlich mitbetreut, beispielsweise mittels Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und begleitenden Vermittlungs- und Weiterbildungsangeboten für Künstler und interessierte Laien. Die Musikfabrik Niederösterreich fördert in der Regel zwischen 40 und 60 % der Veranstaltungskosten. Auf diesem Wege ist es gelungen, ein Jahresprogramm von durchschnittlich 100 realisierten Veranstaltungen und Projekten zusammenzustellen.
artist in residence programme seit 1997
Bearbeitenjahr[2] | thema | artist |
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2016 | stimmen ! hören ! | Erwin Ortner |
2015 | vom entdecken der hände - gesten, posen und gebärden | Irene Suchy |
2014 | wos groovt, des foahrt! | Alois Aichberger |
2013 | im ernst?! esprit und witz (in) der musik oder: darf neue musik unterhaltsam sein? | Richard Graf |
2012 | volksmusik: nahrung oder gift für die kunstmusik? | Oskar Aichinger |
2011 | volto espressivo | Cordula Bösze |
2010 | think bigger ! | Christoph Cech |
2009 | wi(e)der die grabenkämpfe | Christof Dienz |
2008 | medien macht musik | Hannes Raffaseder |
2007 | solo allein privat | Franz Hautzinger |
2006 | partner gesucht | Renald Deppe |
2005 | around the world | Ensemble Triology |
2004 | musik - spiegel der seele | Ernst Kovacic |
2003 | klang - räume | Karlheinz Essl |
2002 | faszination stimme | Elfi Aichinger |
2001 | die geheime liebe der e- zur u-musik | Christian Kolonovits |
2000 | weltbild - blick auf die welt | Otto M. Zykan |
1999 | zwölfton- und andere Spiele | Robert Michael Weiß |
1998 | die musik beginnt mit dem sprechen | HK Gruber |
1997 | improvisation und komposition - Brücken zur 2. Wiener Schule | Christian Muthspiel |
Musikfabrik Edelhof
BearbeitenDer Kammermusikkurs Musikfabrik Edelhof findet seit 1975 jährlich in der landwirtschaftlichen Fachschule Edelhof in Zwettl/NÖ statt. Es handelt sich um ein Angebot für vokales und instrumentales Musizieren sowie höfischen Tanz mit einem Schwerpunkt auf Barockmusik, das sich überwiegend an Laien, aber auch an professionelle Musiker und Sänger richtet. Neun Tage lang singen, tanzen, und musizieren zwischen 100 und 150 Teilnehmer gemeinsam unter Anleitung professioneller Referenten in den Studios Barock, Bläser-, Klavier- und Streicherkammermusik, Gesang, Chor und Ensemble, Atmen, Percussion und Tanz, sowie dem Studio „Junge Szene“ als Angebot für Kinder und Jugendliche.
Publikationen
BearbeitenZawichowski, Gottfried: musik aktuell – neue musik in nö. Darstellung und Analyse des Konzeptes zur Förderung zeitgenössischer Musik in Niederösterreich auf überregionaler Ebene. Dipl. Universität Wien, Wien 2007
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 26. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Zawichowski, Gottfried: musik aktuell – neue musik in nö. Darstellung und Analyse des Konzeptes zur Förderung zeitgenössischer Musik in Niederösterreich auf überregionaler Ebene. Dipl.-Arbeit Universität Wien, 2007