Mystery Road (Film)

Film von Ivan Sen (2013)

Mystery Road ist ein Thriller von Ivan Sen, der im Juni 2013 beim Sydney Film Festival seine Premiere feierte und am 15. August 2013 in die australischen Kinos kam. Ab 7. Juni 2020 wurde der Film im Rahmen des We Are One: A Global Film Festival vorgestellt.

Film
Titel Mystery Road
Produktionsland Australien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2013
Länge 121 Minuten
Stab
Regie Ivan Sen
Drehbuch Ivan Sen
Musik Ivan Sen
Kamera Ivan Sen
Schnitt Ivan Sen
Besetzung

Handlung

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Detective Jay Swan kehrt nach Hause zurück, in eine kleine Stadt im australischen Outback, in der auch seine von ihm getrennte Frau und seine Tochter leben. Dort will er den Mord an einem indigenen Teenager aufklären. Die Leiche des jungen Mädchens wurde von einem Trucker im Massacre Creek in einem Betonkanal mit durchgeschnittener Kehle an der Autobahn im Outback von Queensland außerhalb der Stadt gefunden. Jay, der selbst indigene Wurzeln hat, wird von seinen Kollegen vor Ort nicht vollständig akzeptiert, hat sich aber in seiner Abwesenheit auch von der indigenen Gemeinschaft entfremdet. Jay muss den Fall daher allein aufklären.

Er kennt Ashley, die Mutter des Mordopfers Julie Manson, und überbringt die Nachricht von ihrem Tod, doch die Drogenabhängige nimmt dies gar nicht richtig wahr. Sein Onkel Old Boy erzählt ihm, was mit der Gegend in seiner Abwesenheit geschah: So gibt es viele neue Drogenlabore in der Gegend. Auch Julie soll Drogen genommen haben, zudem soll sie sich prostituiert haben. Der örtliche Sergeant verwirft die Geschichte über junge Mädchen, die sich am Highway prostituieren, jedoch als Gerücht.

Von Gerichtsmediziner Jim erfährt Jay von Fasern aus einem Auto, die er unter den Fingernägeln des Opfers gefunden hat, und Genaueres zur Tatwaffe und versucht daraufhin, im Waffengeschäft von Mick herauszufinden, ob er kürzlich ein Jagdmesser verkauft hat, doch kann ihm der Händler auch nicht wirklich weiterhelfen. Ein Junge gibt Jay ein Smartphone, das er auf der Straße gefunden hat. Dieses gehörte Julie, die demnach zuletzt meist mit Crystal telefoniert hatte, Jay Tochter. Er sucht die bei seiner Frau Mary lebende Crystal auf und befragt sie über Julie und deren Arbeit auf dem Highway. Er bietet Crystal an, einige Monate bei ihm zu leben, um einige Zeit aus der angespannten Situation bei sich zu Hause zu entfliehen.

Jay legt sich auf die Lauer. Erst beobachtet er nächtliche Geschäfte zwischen Polizisten und einem Trucker, dann kommt es auf dem Highway zu einem seltsamen Gespräch zwischen Jay und seinem älteren Kollegen Johnno, in dem dieser versucht, ihm klar zu machen, sich nicht in ihre Angelegenheiten einzumischen. Johnno war nach Problemen bei seiner alten Dienststelle versetzt worden. Neben der ermordeten Julie wurden in letzter Zeit einige indigene Mädchen als vermisst gemeldet. Von der jungen Jasemine erfährt Jay von dem Motel „Dusk till Dawn“, in dem Julie sich mit Männern getroffen haben soll. Dort findet er heraus, dass ein gewisser „William Smith“ dort um den Todeszeitpunkt herum ein Zimmer hatte und dieser Gast bei seinen Aufenthalten immer das gleiche Zimmer haben wollte.

Er befragt Pete, den Sohn von Sam Bailey, einem Großgrundbesitzer, dessen Farm in der Nähe des Tatorts liegt. Aus Petes Polizeiakte erfährt er von dessen früherer Verhaftung wegen Drogenbesitzes. Die Akte zum Mord an seinem früheren Kollegen Bobby, der einige Jahre zuvor in einer Blutlache auf dem Highway gefunden wurde, kann Jay auf der Wache hingegen nicht finden. Dessen Witwe glaubt, ein anderer Cop sei schuld an Bobbys Tod gewesen. Als Jay im Outback den alten, vor sich hin rostenden Mercedes des stadtbekannten Drogenhändlers Wayne unter die Lupe nehmen will, findet er eine weitere Mädchenleiche. Versteckt in einem alten Fernseher in Waynes Wohnung findet er dann auch eine größere Menge von Päckchen, die bereits von den hiesigen Mitgliedern der Drogenmafia vermisst werden. Über Johnno vereinbart Jay ein Treffen an der Mystery Road am Slaughter Hill.

 
Im Outback kommt es zu einer Schießerei zwi­schen Jay und einigen Männern, die in die Dro­gen­ge­schäf­te in der kleinen Stadt verwickelt sind

Mit geladenem Gewehr und Revolver wartet er dort auf die Männer, die mit zwei Fahrzeugen kommen. Einer von ihnen ist maskiert und prüft die Ware, die Jay in einer Tasche mitgebracht hat. Die Dealer eröffnen anschließend das Feuer auf Jay und werden dabei von Pete unterstützt, der ihn mit seinem Zielfernrohr aus der Ferne ins Visier genommen hat. Jay feuert zurück und erhält unerwartet Hilfe von Johnno, der sich auf den Felsen im Gebirge verschanzt hat. Es gelingt ihnen, alle Mitglieder der Drogenbande zu töten, zuletzt nach einem Duell mit ihren Zielfernrohren zwischen Jay und Pete auch diesen. Johnno wird bei der Schießerei jedoch ebenfalls getötet. Jay schaut sich die Toten und ihre Fahrzeuge genauer an. Unter der Maske verbirgt sich sein Kollege Robbo, und in einem der Fahrzeuge findet er das Silberkettchen von Julie und die Kratzspuren, die diese dort im Todeskampf im Polster hinterlassen hat. Die Sonne senkt sich bereits hinter dem Horizont, als Jay zurück in die Stadt fährt, geradewegs zu Mary und seiner Tochter.[1]

Produktion

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Stab und Drehbuchentwicklung

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Regisseur Ivan Sen

Regie führte Ivan Sen, der auch das Drehbuch schrieb, als Kameramann und Filmeditor fungierte und zudem die Filmmusik beisteuerte.[2] Bei dem Aussie-Western handelt es sich um den vierten Spielfilm des Regisseurs.[3] Den größten Einfluss auf seinen Film habe No Country for Old Men gehabt, so Sen. Die wirtschaftliche Ungleichheit und böses Blut innerhalb der Outback-Communities bilden die Grundlage für die Kriminalgeschichte des Films. Das Thema des Films ist hierbei sehr persönlich, da drei von Sens weiblichen Verwandten Opfer ungelöster Morde wurden, darunter eine Cousine, die in ähnlicher Weise tot aufgefunden wurde wie das jugendliche Opfer im Film: "Alle Details stammen aus der Realität", so der Regisseur. „Und die Realität ist viel dunkler als das, was im Film vermittelt wird. Ich hätte viel weiter gehen können.“[2]

Besetzung und Dreharbeiten

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Der australische Schauspieler Aaron Pedersen, der Arrernte, Ngarabana und Aborigines als Vorfahren hat, spielt in der Hauptrolle Detective Jay Swan. Hugo Weaving ist in der Rolle seines Kollegen Johnno zu sehen, Tony Barry spielt den Sergeant und Robert Mammone Constable Roberts. Tasma Walton übernahm die Rolle von Jays Frau Mary, Tricia Whitton spielt ihre Tochter Crystal. Der Großgrundbesitzer Mr. Bailey wird von David Field gespielt, dessen Sohn Pete Bailey von Ryan Kwanten. Damian Walshe-Howling ist in der Rolle des Drogenhändlers Wayne zu sehen, Bruce Spence in der Rolle des Gerichtsmediziners Jim. Jack Charles spielt den alten, nur Old Boy genannten Mann, Jack Thompson den alten Charlie Murray, dessen kleiner Hund Opfer von Wildhunden wurde.

Die Dreharbeiten fanden im australischen Winton in Queensland statt.

Veröffentlichung

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Eine erste Vorstellung erfolgte am 5. Juni 2013 beim Sydney Film Festival. Am 15. August 2013 kam der Film in die australischen Kinos. Ab 7. Juni 2020 wurde der Film im Rahmen des We Are One: A Global Film Festival vorgestellt.

Rezeption

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Kritiken

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Der Film konnte bislang 92 Prozent der Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen.[4]

Leslie Felperin vom Guardian schreibt, der vierte Spielfilm von Regisseur Ivan Sen erinnere an alte Western, Roman Polańskis Chinatown und andere Klassiker des Film noir, sei aber immer noch im Staub und getrockneten Blut des australischen Bodens verankert. Sogar Ortsnamen, wie der Titel des Films, und ein anderer Ort namens Massacre Creek ließen auf eine dunkle Geschichte schließen, die die Gegenwart überschattet. Die Breitbild-Aufnahmen von Sen verliehen dem Film eine wilde Größe. Der Film hätte zwar durch ein etwas schnelleres Tempo besser werden können, doch die langsame Action zahle sich mit einem spektakulären Schusswechsel aus, bei dem die Entfernungen so groß sind, dass Kugeln eine halbe Sekunde brauchen, um ihr Ziel zu finden.[1]

Auszeichnungen

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Hauptdarsteller Aaron Pedersen
 
Schauspieler Hugo Weaving

AACTA Awards 2014

  • Nominierung als Bester Film (David Jowsey)
  • Nominierung für die Beste Regie (Ivan Sen)
  • Nominierung für das Beste Originaldrehbuch (Ivan Sen)
  • Nominierung für den Besten Filmschnitt (Ivan Sen)
  • Nominierung für den Besten Sound
  • Nominierung als Beste Hauptdarstellerin (Tasma Walton)[5]

Australian Film Critics Association Awards 2014

  • Auszeichnung als Bester Film
  • Auszeichnung für die Beste Regie (Ivan Sen)
  • Auszeichnung als Bester Schauspieler (Aaron Pedersen)
  • Auszeichnung als Bester Nebendarsteller (Hugo Weaving)
  • Auszeichnung für das Beste Drehbuch (Ivan Sen)
  • Auszeichnung für die Beste Kamera (Ivan Sen)
  • Nominierung als Beste Nebendarstellerin (Tasma Walton)

Film Critics Circle of Australia Awards 2014

  • Auszeichnung als Bester Film (David Jowsey)
  • Auszeichnung für die Beste Regie (Ivan Sen)
  • Auszeichnung als Bester Schauspieler (Aaron Pedersen)
  • Nominierung als Beste Schauspielerin (Tasma Walton)
  • Nominierung für das Beste Drehbuch (Ivan Sen)
  • Nominierung für die Beste Kamera (Ivan Sen)
  • Nominierung für die Beste Filmmusik (Ivan Sen)
  • Nominierung für den Besten Filmschnitt (Ivan Sen)
  • Nominierung für das Beste Szenenbild (Matthew Putland)
  • Nominierung als Bester Nebendarsteller (Tony Barry)
  • Nominierung als Bester Nebendarsteller (Hugo Weaving)

Fortsetzungen

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Aaron Pedersen spielte die Rolle des indigenen Detectives Jay Swann erneut in dem Kinofilm Goldstone (2016) und ab 2018 in der Fernsehserie Mystery Road – Verschwunden im Outback.

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Commons: Mystery Road – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Leslie Felperin: Mystery Road review – slow-burn Outback western. In: The Guardian, 28. August 2014.
  2. a b Jim Poe: Ivan Sen on Mystery Road: 'Reality is much darker than this film'. In: The Guardian, 18. Oktober 2013.
  3. Geoffrey Macnab: Mystery Road, film review: Brooding Aussie western cranks up the tension. In: independent.co.uk, 29. August 2014.
  4. Mystery Road. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  5. 3rd AACTA Awards. In: aacta.org. Abgerufen am 28. Mai 2020.