Myxorrouma

Siedlung in Griechenland

Myxorrouma (griechisch Μυξόρρουμα (n. sg.) auch Mixorrouma Μιξόρρουμα) ist ein Dorf im Süden der griechischen Mittelmeerinsel Kreta. Administrativ gehört zum Gemeindebezirk Lambi der Gemeinde Agios Vasilios in der Region Kreta. Gemeinsam mit drei weiteren kleinen Siedlungen bildet es die gleichnamige Kinotita mit insgesamt 371 Einwohnern.

Kinotita Myxorrouma
Κοινότητα Μυξορρούματος
(Μυξόρρουμα)
Myxorrouma (Griechenland)
Myxorrouma (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Kreta
Regionalbezirk Rethymno
Gemeinde Agios Vasilios
Gemeindebezirk Lambi
Geographische Koordinaten 35° 13′ N, 24° 30′ OKoordinaten: 35° 13′ N, 24° 30′ O
Fläche 7,074 km²
Einwohner 371 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 73020114
Ortsgliederung 4
Postleitzahl 74053
Telefonvorwahl 28320

Das Dorf Myxorrouma liegt an der Landstraße Rethymno-Spili. Das Gebiet um Myxorrouma erstreckt sich etwa sieben Quadratkilometer südwärts zwischen den Wildbächen Megalopotamos und Kissamos bis zum Berg Koúles (676 m), der natürlichen Grenze zu Asomatos. Der Ortsteil Agia Pelagia liegt in geringer Entfernung unmittelbar westlich von Myxorrouma, nördlich grenzt es an die Ortsgemeinschaft Lambini (Λαμπινή). Die Siedlung Frati ist etwa drei Kilometer südwestlich gelegen. Der Name Myxorrouma bezieht sich auf die ursprünglich Lage des Dorfes, tiefergelegen und etwas südlich vom heutigen Standort am Zusammenfluss zweier Bäche.[2]

Verwaltungsgliederung

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Zum Ende der Osmanischen Herrschaft stimmte die „Generalversammlung der Kreter“ (Γενική Συνέλευση των Κρητών) 1879 für ein Kommunalrecht, das die Provinzen in kleinere erste Verwaltungseinheiten mit Elementen der Selbstverwaltung unterteilte. In der Provinz Agios Vasilios (Επαρχία Αγίου Βασιλείου Eparchía Agíou Vasilíou) wurden vier Gemeinden gegründet. Mixorrouma, Agia Pelagia, Diplochori und Frati bildeten mit weiteren 13 Dörfern die Gemeinde Lampi. Mit der administrativen Neuorganisation des Kretischen Staates im April 1911 folgte die Abschaffung dieser provinziellen Großgemeinden zugunsten kleinerer ländlicher Gemeinden (αγροτικός δήμος agrotikós dímos) als selbstständige juristische Personen des öffentlichen Rechts abhängig von ihrer Einwohnerzahl. Die Dörfer Mixorrouma, Agia Pelagia, Diplochori und Frati bildeten jetzt die ländliche Gemeinde Mixorrouma. Nach der Vereinigung des Kretischen Staats mit Griechenland 1925 bildete der Ort Myxorrouma als Verwaltungssitz gemeinsam mit Agia Pelagia, Lambini und Frati die unabhängige Landgemeinde Myxorrouma (Κοινότητα Μυξόρρουμα Kinótita Myxórrouma), Diplochori wurde der Landgemeinde Mourne zugeschlagen. Bereits 1931 wurde Lambini als eigenständige Landgemeinde wieder ausgegliedert.[3] Die Anerkennung der direkt an der Landstraße gelegenen Ansiedlung Ano Myxorrouma erfolgte 1951. Mit der Gebietsreform von 1997 wurde Myxorrouma der Gemeinde Lambi angegliedert.[4] Diese Gemeinde wiederum bildet seit der Verwaltungsreform von 2010 einen von zwei Gemeindebezirken der neu gegründeten Gemeinde Agios Vasilios und Myxorrouma zunächst eine Ortsgemeinschaft. Dieser Begriff wurde mit dem Kleisthenis-I-Programm 2019 durch Kinotita ersetzt.[5]

An der untenstehenden Tabelle zur Einwohnerentwicklung lässt sich gut ersehen, dass das ursprüngliche unten am „Fluss“ gelegene Dorf Myxorrouma nach dem Zweiten Weltkrieg nach und nach komplett entvölkert wurde. Die Menschen ließen sich in nördlicher Richtung weiter oben an der im Krieg ausgebauten Landstraße nach Spili nieder, diese neue Niederlassung wurde ab dann verwaltungstechnisch als Ano Myxorrouma (Ober-Myxorrouma) bezeichnet. Landläufig wird dieser Namenszusatz aber kaum verwendet. Auf das alte Dorf dagegen wird seitdem mit dem Zusatz Kato Myxorrouma (Unter Myxorrouma) verwiesen. In Kato Myxorrouma wurden seit Anfang der 2000er Jahre einige der seit Jahrzehnten leerstehenden Ruinen wieder renoviert, so dass sein Status als „Geisterdorf“ wieder beendet ist.

Einwohnerentwicklung von Myxorrouma[6]
Name griechischer Name Code 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
Myxórrouma Μυξόρρουμα (n. sg.) 7302011401 207 220 280 173 128 042 018 008 000 014
Agía Pelagía Αγία Πελαγία (f. sg.) 7302011402 084 108 121 116 104 091 089 059 051 090
Áno Myxórrouma Άνω Μυξόρρουμα (n. sg.) 7302011403 148 159 216 225 231 260 210
Fratí Φρατί (n. sg.) 7302011404 076 092 122 106 097 085 102 096 084 057
Gesamt 73020114 393* 420 523 543 488 434 434 394 395 371

* einschließlich Diplochori (Διπλοχώρι (n. sg.)) damals mit 26 Einwohnern

Anmerkungen

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  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Griechischen Statistischen Amt (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 3,2 MB)
  2. Wortzusammensetzung aus dem lokalen kretischen Dialekt, (s)mixi (σ)μίξη ‚Zusammenfluss‘ und rouma (ρούμα von griechisch ρέμα ‚Strom, Fluß, Bach‘) = Smixorruma-Mixorruma. Χαρίδημος Κακλαμάνος: Το Μιξόρρουμα. S. 428. Einmündung eines kleineren Bachs in den Kissamos.
  3. Στέργιος Μανουράς: Επισκόπηση των διοικητικών, οικιστικών και πληθυσμιακών μεταβολών στην επαρχία Αγίου Βασιλείου από το 961 έως το 2001. In: Η επαρχία Αγίου Βασιλείου από την αρχαιότητα μέχρι σήμερα. Περιβάλλον - Αρχαιολογία - Ιστορία – Κοινωνία. Band 3, Teil 2, Τουρκοκρατία - Νεότεροι χρόνοι. Rethymno 2014, ISBN 978-960-99783-4-7, S. 69–106. (griechisch)
  4. Kapodistrias-Programm, Gesetz 2539/1997, «Συγκρότηση της Πρωτοβάθμιας Τοπικής Αυτοδιοίκησης.» ΦΕΚ 244Α/4.12.1997, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων και κοινοτήτων. S. 8825. PDF Online (griechisch)
  5. Kleisthenis I-Programm, Gesetz 4555/2018, Griechisches Gesetzesblatt vom 19. Juli 2018, Μεταρρύθμιση του θεσμικού πλαισίου της Τοπικής Αυτοδιοίκησης - Εμβάθυνση της Δημοκρατίας - Ενίσχυση της Συμμετοχής - Βελτίωσητης οικονομικής και αναπτυξιακής λειτουργίας των Ο.Τ.Α. [Πρόγραμμα «ΚΛΕΙΣΘΕΝΗΣ Ι»] ΦΕΚ Α133/19.07.2018, S. 8958. PDF Online (griechisch)
  6. Einwohnerzahlen von Myxorrouma 1920–2001. Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek (griechisch)

Literatur

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  • Χαρίδημος Κακλαμάνος: Το Μιξόρρουμα. In: Χωριά της π. επαρχίας Αγίου Βασιλείου Ρεθύμνου. Έκδοση Διεθνούς Επιστημονικού Συνεδρίου για την πρώην επαρχία Αγίου Βασιλείου. [Veröffentlichung der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz für die ehemalige Provinz Agios Vasilios.] Band 4, Rethymno 2011, ISBN 978-960-99783-0-9, S. 427–443. (griechisch)
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