Nähgewirke, auch Nähgewirk oder Nähwirkware, ist ein textiles Flächengebilde aus Fäden und/oder Fasern, welches seinen Zusammenhalt durch Maschen erhält.[1]
Die Herstellung erfolgt auf Nähwirkanlagen (Multiaxial-Kettenwirkanlagen), die mit auf einer Nadelbarre angeordneten Spitzkopf-Schiebernadeln ausgestattet sind. Diese Nadeln können die vorgelegten Flächen, wie zum Beispiel lose übereinandergelegte Fadenscharen, Vliese, Gewebe, Maschenwaren oder auch Folien durchstechen (Nähtechnik), um sie anschließend durch Maschenbindung abzubinden (Kettenwirktechnik).[2][3]
Eine Unterteilung der Nähgewirke kann wie folgt erfolgen:[4]
– in durch Maschenbildung eingebundener Wirkfäden in ein flächiges Grundmaterial hergestellte textile Flächengebilde (Nähwirkstoffe)
- Fadenlagen-Nähwirkstoffe (z. B. Malimo)
- Polfaden-Nähwirkstoffe (z. B. Malipol)
- Schusspol-Nähwirkstoffe (z. B. Schusspol).
– in ohne Verwendung von Fäden durch Bildung von Fasermaschen aus vorgelegten Faservliesen erzeugte textile Flächengebilde (Vlieswirkstoffe)
- Faser-Vlieswirkstoffe (z. B. Malivlies)
- Polfaser-Vlieswirkstoffe (z. B. Voltex oder Kunit)
- Maschen-Vlieswirkstoff (z. B. Multiknit).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ines Wünsch: Lexikon Wirkerei und Strickerei. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-87150-909-4, S. 162.
- ↑ Chokri Cherif (Hrsg.): Textile Werkstoffe für den Leichtbau - Techniken - Verfahren - Materialien - Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-17991-4, S. 292.
- ↑ Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon. Bd. 2, L–Z. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-87150-848-9, S. 482.
- ↑ DIN 61211:2005-05: Auf Nähwirkanlagen hergestellte textile Flächengebilde – Technologische Einteilung, Begriffe.