NVL (Unternehmen)

Unternehmen der Schiffbauindustrie mit Sitz in Bremen-Vegesack

Die NVL B.V. & Co. KG[1] (Naval Vessels Lürssen)[2] ist ein Unternehmen der Schiffbau-Industrie mit Sitz in Bremen-Vegesack und Führungsgesellschaft der NVL Group, eines Werften-Verbunds im norddeutschen Küstenraum sowie Standorten in Australien, Bulgarien, Brunei, und Kroatien. Unter der Dachmarke NVL führt die NVL Group den Neubau sowie die Reparaturaktivitäten von Marineschiffen und Küstenwach-Booten der bislang zu Fr. Lürssen Werft gehörenden Rüstungs-Sparte fort.[3]

NVL B.V. & Co. KG

Logo
Rechtsform B.V. & Co. KG
Gründung 1. Oktober 2021
Sitz Bremen, Deutschland
Leitung
  • Tim Wagner (CEO)
  • Lena Ströbele
  • Harald Wilke
  • Ronny Ischganeit
Mitarbeiterzahl 1500
Branche Schiffbau
Website https://www.nvl.de/de/

Geschichte

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Die NVL B.V. & Co. KG wurde im Herbst 2021 im Rahmen einer Trennung der Sparten Yachten und Defence aus der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG ausgegründet und ist Rechtsnachfolger des früheren Teilbetriebs der Lürssen-Sparte Defence. Das Unternehmen ist unverändert unter dem Dach der Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co. KG Teil der familiengeführten Unternehmensgruppe Lürssen.[4]

Anfang 2023 berichteten Medien über die Kritik des Bundesrechnungshofes (BRH) an einem unter Kabinett Merkel IV geschlossenen Vertrag von NVL mit dem Bundesverteidigungsministerium (BMVg) in Höhe von 2 Milliarden Euro, der ohne spezifische Leistungs- und Anforderungsbeschreibung geschlossen worden sei. Bereits ein Jahr zuvor hatten BRH und Bundesamt für Beschaffung die Vergabepraxis an NVL in einem anderen Fall kritisiert.[5]

Portfolio

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Die NVL Group konstruiert und fertigt Marineschiffe und Küstenwachboote für den nationalen und internationalen Markt. Das Neubauportfolio umfasst den Marine-Überwasserschiffbau, darunter Fregatten, Korvetten, Schnellboote, Einsatzgruppenversorger, Betriebsstoffversorger, Flottendienstboote, Tender, Minenabwehrfahrzeuge[6] sowie Offshore Patrol Vessels und Küstenwachboote.[7] Für die Deutsche Marine führt die NVL als Generalunternehmer den Bau von fünf neuen Korvetten (Boote 6–10) der Braunschweig-Klasse (K130) durch. Im Auftragsbestand befinden sich für die Deutsche Marine überdies zwei neue Marinebetriebsstoffversorger sowie drei neue Flottendienstboote.[4]

 
Verwaltungsgebäude der NVL Group in Bremen

International produziert die NVL im Auftrag des bulgarischen Verteidigungsministeriums zwei Korvetten (MMPV90) für die Bulgarische Marine in Warna, dem Standort der NVL-Tochter Naval Technology Bulgaria. In Australien erfolgt parallel die Fertigung von insgesamt zwölf neuen Offshore Patrol Vessels für die Königlich Australische Marine über die dortige NVL-Tochter Luerssen Australia.

 
Neubaustandort der NVL Group: Die Hamburger Werft Blohm+Voss

Das Portfolio umfasst darüber hinaus Reparaturen, Instandsetzungen und Wartungen für Einheiten der Deutschen Marine und internationaler Seestreitkräfte.[8]

Die NVL Services bündelt den Bereich der Aftersales-Dienstleistungen, darunter weltweite Ersatzteillieferungen, Trainingsprogramme für Besatzungen sowie Beratungsdienstleistungen für maritime Infrastrukturprojekte.[8]

Werften und Auslandsstandorte

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Neue Jadewerft: Werftstandort der NVL Group in Wilhelmshaven

Zur NVL Group gehören das Bremer Unternehmen NVL B.V. & Co. KG als Dachgesellschaft, Blohm+Voss in Hamburg, die Peene-Werft in Wolgast, die Reparaturwerften Neue Jadewerft in Wilhelmshaven und die Norderwerft in Hamburg sowie Standorte in Australien, Bulgarien und Brunei.[9]

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Einzelnachweise

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  1. Amtsgericht Bremen HRA 29160 HB
  2. NVL Group – The DNA of shipbuilding. Abgerufen am 29. Juni 2023.
  3. Welcome to NVL Group. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  4. a b Press Portal. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  5. M. Bognanni, V. Kabisch, N. Naber, B. Strunz: Vertrag für neue Spionageschiffe: "Erhebliche Bedenken". In: Tagesschau. 16. Januar 2023, abgerufen am 17. Januar 2023.
  6. Naval Vessels. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  7. Coast Guard Vessels. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  8. a b NVL Services. Abgerufen am 1. Oktober 2021.
  9. Shipyards and Docks. Abgerufen am 1. Oktober 2021.