Nachhaltiges Landmanagement

Konzept

Der Begriff Nachhaltiges Landmanagement wird uneinheitlich verwendet. Er tritt im Kontext von Fragen des Boden- und Umweltschutzes, des Erhalts ökosystemarer Dienstleistungen aber auch des Rohstoffabbaus, des Immobilien- und Grundbesitzmanagements sowie der Raumplanung auf. Im engeren Sinne findet der Begriff „Nachhaltiges Landmanagement“ auch Verwendung in der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft, dem Vermessungswesen oder im Zusammenhang mit dem Flächenmanagement.

Unterschiedliche Begriffsverwendung

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Im internationalen Zusammenhang wird der Begriff häufig im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit genutzt. Hier verwenden ihn Organisationen wie die Vereinten Nationen (inklusive Unterorganisationen bzw. Programme wie UNEP/UNU, UNDP, FAO), die Weltbank, die lateinamerikanische Entwicklungsbank aber auch die Europäische Kommission und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) im Rahmen ihrer Arbeit.[1] Im Mittelpunkt steht dabei der Umgang mit Problemen des Bodenschutzes.

Die Weltbank definiert Nachhaltiges Landmanagement als einen Prozess im Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und der Gewährleistung ökosystemarer Dienstleistungen einerseits sowie der Produktivität von Land- und Forstwirtschaft vor dem Hintergrund des Bevölkerungswachstums und eines gestiegenen Landnutzungsdrucks andererseits:

“SLM is defined as a knowledge-based procedure that helps integrate land, water, biodiversity, and environmental management (including input and output externalities) to meet rising food and fiber demands while sustaining ecosystem services and livelihoods.”[2]

Die Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen fasst den Begriff etwas weiter und bezieht neben der Land- und Forstwirtschaft auch den Rohstoffabbau, das Immobilien- und Grundbesitzmanagement sowie die Raumplanung mit ein:

“Land management is the process by which the resources of land are put to good effect. It covers all activities concerned with the management of land as a resource both from an environmental and from an economic perspective. It can include farming, mineral extraction, property and estate management, and the physical planning of towns and the countryside.”[3]

Im Rahmen der nationalen Politiken und Programme verwenden bislang nur wenige außereuropäische Staaten den Begriff „sustainable land management“. Zu nennen sind insbesondere Australien (auch innerregional) sowie Neuseeland, die dies als Teil ihrer Regierungsprogramme in Verbindung mit dem Klimawandel formulieren.[4]

Forschung zum Nachhaltigen Landmanagement

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Seit 2010 bearbeiten Projekte aus Wissenschaft und Praxis das Themenfeld „Nachhaltiges Landmanagement“ in der gleichnamigen Fördermaßnahme.[5] Die Fördermaßnahme ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen“ (FONA) des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).[6]

Ziel ist es zum einen, die Wechselwirkungen zwischen Landmanagement, Klimawandel und Ökosystemdienstleistungen[7] besser zu verstehen. Zum anderen sollen innovative Systemlösungen erarbeitet werden, um den aktuellen Herausforderungen des Globalen Wandels und den damit verbundenen zunehmenden Landnutzungskonflikten zu begegnen.[8]

Seit 2014 laufen im Förderschwerpunkt „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ zusätzliche Forschungsaktivitäten im Themenfeld[9]. Sie werden ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.Thematisch knüpft der Förderschwerpunkt an denen der Vorgängermaßnahme an, legt jedoch einen stärkeren Fokus auf die Innovationskompetenz von Wissenschaftlern und Praktikern sowie dem Capacity Building in den Projektregionen. Insgesamt werden neun Innovationsgruppen bis zum Jahr 2019 gefördert.

Auszeichnungen und Nominierungen

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2013 wurde das Projekt „VIP – Vorpommern Initiative Paludikultur“ mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Forschung für ihren Beitrag einer nachhaltigen, wiedervernässten Moornutzung ausgezeichnet.[10] 2015 wurde ein Forschungsprojekt aus der Rubrik Landmanagement zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung nominiert.

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Einzelnachweise

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  1. Hurni, H. (1997): Concepts of sustainable land management. In: ITC Journal, 3–4/1997, S. 210–215.
  2. The World Bank (2006): Sustainable Land Management. (PDF; 1,7 MB)Challenges, Opportunities, and Trade-offs. Washington, DC.
  3. UN (1996): Land Administration Guideline (Memento vom 26. Mai 2012 im Internet Archive) With Special Reference to Countries in Transition. Economic Commission for Europe, Geneva, ECE/HBP/96.
  4. vgl. Australian Government – Department of Sustainability, Environment, Water, Population and Communities: Archivierte Kopie (Memento vom 11. März 2011 im Internet Archive)
    Land & Property Management Authority New South Wales (Australia): Archivierte Kopie (Memento vom 12. März 2011 im Internet Archive)
    Ministry for the Environment, New Zealand (Sustainable Land Management Strategy): Archivierte Kopie (Memento vom 17. Februar 2011 im Internet Archive)
  5. Nachhaltiges Landmanagement, Website der BMBF-Fördermaßnahme.
  6. Website des FONA-Rahmenprogramms des BMBF.
  7. Seppelt, R., Dormann, C., Eppink, F. V., Lautenbach, S., Schmidt, S. (2011): A quantitative review of ecosystem studies: Approaches, shortcomings and the road ahead, Journal of Applied Ecology.
  8. Weith, T., Schulz, K., Gaasch, N., Seppelt, R., Werntze, A., Eppink, F. (2010): Towards Integration: Sustainable Land Management. A new German Research Funding Measure. (PDF; 311 kB) Local Land & Soil News, 34/35 II/10, 21–22.
  9. Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement. BMBF, abgerufen am 11. April 2016 (deutsch).
  10. Jurybegründung Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2013. Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V., 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2014; abgerufen am 11. April 2016 (deutsch).