Nachtdigital
Das Nachtdigital war ein Musikfestival für Techno, House und Electronica, welches von 1998 bis 2019 auf dem Gelände des Schullandheims Olganitz durchgeführt wurde. 2022 wurde es von der Nachtdigital-Crew unter dem Namen Escape to Olganitz neu aufgelegt und seit 2023 unter dem Namen Nachti veranstaltet. Mit dem Nachtiville wird im Januar in einem Wasserpark in Weißenhäuser Strand ein Ableger veranstaltet.
Nachtdigital 2007 | |
Allgemeine Informationen | |
Ort | Cavertitz OT Olganitz |
Genre | Techno, House, Electronica |
Website | http://www.nachtdigital.de/ |
Besucherzahlen | |
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2007–2019 | 3000 (Nachtdigital) |
2022 | 2000 (Escape to Olganitz) |
2023 | 3000 (Nachtiville) |
2023 | 3000 (Nachti) |
Geschichte
BearbeitenBenannt nach der Nachtigall[1] wurde das Festival durch eine rund 20-köpfige Crew geplant und mit etwa 200 Helfern im August 1998 erstmalig durchgeführt. In den Anfangsjahren gab es nur Tagestickets und das Festival war so in den Besucherzahlen stark wetterabhängig. 2005 blieben aufgrund Regen die Besucher fern und durch finanzielle Probleme drohte das Aus. Für 2006 nahm man einen Kredit auf und änderte das Konzept, unter dem Motto „Nummer 9 lebt!“ wurde es zu einem Erfolg mit einem vollen Festivalgelände.[1] Ab 2007 wurde das Festival auf etwa 3000 Besucher begrenzt[2] und sollte so familiär gehalten werden. Es wurden zum Beispiel keine Akkreditierungen herausgegeben.[3]
Das Nachtdigital war in den Folgejahren in der Szene äußerst beliebt, so waren 2013 die Tickets innerhalb von 2,5 Stunden ausverkauft.[4] Betrug 2010 die Zeit bis zum Ausverkauf noch 6 Tage,[5] waren es 2011 nur noch 6 Stunden.[6] 2015 war das Festival bereits nach nur 2 Minuten ausverkauft.[7] In der jüngeren Geschichte des Festivals waren die Tickets jedoch nicht mehr so rasant vergriffen und im Jahr 2018 nach einigen Jahren nicht komplett ausverkauft.[8]
In der Geschichte des Festivals sind unter anderem DJs und Künstler wie Clara Moto, Move D, DJ Koze, Ricardo Villalobos, Dixon, James Holden, Michael Mayer, Mathias Kaden, Stephan Bodzin, Die Vögel oder Brandt Brauer Frick aufgetreten, prägend haben Daniel Stefanik und Manamana sowie als Booker Steffen Bennemann[9] das Festival beeinflusst.
Das Festival hat unter diesen Namen im August 2019 das letzte Mal stattgefunden.[10][11] Ende Juli 2022 wurde das Festival von der Nachtdigital Crew unter dem Namen „Escape to Olganitz“ neu aufgelegt und war mit 2000 Besuchern ausverkauft,[12][13] seit August 2023 wird es unter dem Namen „Nachti“ fortgeführt[14] und wieder mit höchstens 3000 Besuchern durchgeführt.[15] Mit einer Pause für 2024 ist die nächste Ausgabe für August 2025 geplant.[16]
Nachtiville
BearbeitenIm November 2015 wurde ein Schwesterfestival namens Nachtiville im Wasserpark „De Eemhof“ im niederländischen Zeewolde durchgeführt,[17] welches ab 2021 in Weißenhäuser Strand neu aufgelegt werden sollte.[18] Es wurde zweimal verschoben,[19] fand im Januar 2023 das erste Mal mit 3000 Besuchern statt[20] und wird seitdem jährlich im Januar durchgeführt.[21] Veranstaltet wird das Festival in dem Wasserpark „Subtropisches Badeparadies“ auf 6 Indoor-Floors.[22]
Veröffentlichungen (Auswahl)
BearbeitenDie Nachtdigital-Crew betreibt ein eigenes Label. Darüber veröffentlicht wurde unter anderem:
- 2012: Robag Wruhme – Olgamikks (Mix-CD)
- 2013: Metaboman and Large M / Barnt – Nachti Color
- 2014: Escape To Olganitz (Dokumentarfilm von Nois Films)
- Christian Rothe: Zum Bungalowdorf 1 – A Nachtdigital book. Nachtdigital, Dahlen 2021, ISBN 978-3-00-070968-5.
Weblinks
Bearbeiten- Nachtdigital bei Discogs
- Offizielle Website
- Escape to Olganitz – Nachtdigital documentary auf YouTube
- „Erst erzogen mich meine Eltern, dann das Nachtdigital“ – Interview mit Steffen Bennemann im Das Filter
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Institut für Klang und Musik e.V.: Nachtdigital – Mindestens das beste Festival in Olganitz. In: Google Arts & Culture. Abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Friederike: 20 Jahre Nachtdigital. In: frohfroh. 2. August 2017, abgerufen am 3. August 2017.
- ↑ Imprint Nachtdigital. In: Nachtdigital. Abgerufen am 5. August 2017.
- ↑ Ausverkauft. In: Nachtdigital. 1. Dezember 2012, archiviert vom ; abgerufen am 2. Oktober 2019 (Nachricht im unteren Teil der Seite).
- ↑ Holger Günther: Festival: Nachtdigital 13 fast ausverkauft! In: Leipziger Volkszeitung. 9. Dezember 2009, archiviert vom ; abgerufen am 11. April 2013.
- ↑ Nachtdigital 2011 ausverkauft. In: Gordon Guide. 1. Dezember 2010, archiviert vom ; abgerufen am 11. April 2013.
- ↑ Dominik Ferl: Nachtdigital in Olganitz: Da wackelt die Dahlener Heide. In: Leipziger Volkszeitung. 3. August 2015, archiviert vom ; abgerufen am 4. Dezember 2015.
- ↑ Jana Brechlin: Nach 22 Jahren Nachtdigital: Im Sommer ist Schluss. In: Leipziger Volkszeitung. 28. März 2019, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Tassilo Dicke: Nachtdigital veröffentlicht Fotobuch und limitierte Vinyl. In: Faze Magazin. 1. April 2022, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Jens Wollweber: Bye Bye, Nachti. In: frohfroh. 26. März 2019, abgerufen am 26. März 2019.
- ↑ Dominik Ferl: Abschied in Olganitz – rund 4000 Techno-Fans feiern beim letzten Nachtdigital. In: Leipziger Volkszeitung. 4. August 2019, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Till Kanis: Escape to Olganitz: Nachtdigital-Macher*innen kehren mit neuem Festival zurück. In: Groove. 31. März 2022, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Hagen Rösner: Tausende Techno-Fans feiern die Auferstehung von „Nacht digital“. In: Leipziger Volkszeitung. 31. Juli 2022, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Bärbel Schumann: „Nachti“-Festival in Olganitz – die Bilder vom Wochenende. In: Leipziger Volkszeitung. 6. August 2023, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Kristin Engel: Nachti-Festival in Olganitz: Elektronische Klänge direkt am See. In: Leipziger Volkszeitung. 19. Juli 2023, abgerufen am 30. Mai 2024.
- ↑ Nachti Festival. Abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Daniel Fersch: GROOVE präsentiert Nachtiville. In: Groove. 20. April 2015, abgerufen am 4. Dezember 2015.
- ↑ Louisa Neitz: Nachtiville: Neues Festival der Nachtdigital-Crew. In: Groove. 31. Juli 2020, abgerufen am 10. August 2020.
- ↑ Alexis Waltz: Nachtiville: Festival zum zweiten Mal verschoben. In: Groove. 28. Dezember 2021, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Nastassja von der Weiden: Tripbericht: Nachtiville 2023 – Höhen und Tiefen im Wellenbad. In: DJ Lab. 26. Januar 2023, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Maximilian Fritz: Nachtiville 2024: Alles nur eine Frage der Perspektive. In: Groove. 29. Januar 2024, abgerufen am 30. April 2022.
- ↑ Nachtiville 2023: Trash, hinter dem sich Hochwertiges verbirgt. In: Groove. 2. Februar 2023, abgerufen am 30. April 2022.
Koordinaten: 51° 24′ 18,1″ N, 13° 5′ 26,9″ O