Namwali Serpell

sambische Schriftsteller und Anglistin

Carla Namwali Serpell (* 19. November 1980 Lusaka) ist eine sambisch-amerikanische Schriftstellerin und Anglistin. Sie lebt in New York.[1]

Namwali Serpell (2016)

Leben und Schaffen

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Serpell wurde als Tochter einer aus Sambia stammenden Wirtschaftswissenschaftlerin und eines aus dem Vereinigten Königreich stammenden Psychologen in Sambia geboren, wo sie ihre frühesten Kindheitserinnerungen sammelte, bevor sie mit ihrer Familie nach England und später in die Vereinigten Staaten zog.[2] Sie wuchs ab 1989 in Baltimore auf. Sie studierte Literatur an der Yale University und an der Harvard University. Seit 2008 war sie Dozentin für English an der University of California.[3] Später wechselte sie an die Harvard University.[4][2] Serpell wurde im Jahr 2017 US-Bürgerin, ein Schritt, der durch ihre politischen Aktivitäten während der Trump-Regierung motiviert war.[2]

Serpell gilt als eine vielseitige Schriftstellerin, die sowohl in der Belletristik als auch in der Essayistik erfolgreich ist. Im Jahr 2019 erschien ihr Debütroman The Old Drift, der u. a. mit dem Arthur C. Clarke Award ausgezeichnet wurde.[5] Ihr Werk The Furrows behandelt die Themen Verlust und Trauma und wurde von Kritikern hoch gelobt sowie von Barack Obama als eines der besten Bücher des Jahres ausgezeichnet.[6][4] Serpells Werk Stranger Faces war Finalist für den National Book Critics Circle Award.[4]

Zusätzlich zu ihrer literarischen Tätigkeit ist Serpell in der Wissenschaft und als Publizistin tätig, deren Essays und Kritiken breite Anerkennung finden. Sie arbeitet an einem Buch über Toni Morrison, das 2025 erscheinen soll und plant, in ihrem zweiten Buch I Am Dead die Veröffentlichung einer Sammlung von Essays, die sich um Themen wie Rasse, Geschlecht und menschliche Bedingungen drehen.[4] Ihre Werke sind für ihre intellektuelle Schärfe und literarische Zugänglichkeit bekannt.[4]

Politische Einstellungen

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Im Oktober 2024 gehörte Serpell zu den Unterzeichnern eines Aufrufs zum Boykott israelischer Kulturinstitutionen, „die an der überwältigenden Unterdrückung der Palästinenser mitschuldig sind oder diese stillschweigend beobachtet haben“.[7][8]

Auszeichnungen (Auswahl)

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Werke (Auswahl)

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Short stories

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  • "The Sack", in: Ellah Wakatama Allfrey (Hrsg.): Africa 39: New Writing From Africa South of the Sahara, Bloomsbury, 2014, ISBN 978-1-4088-5466-2.
  • "Muzungu", in: Nick Elam (Hrsg.): A Life in Full and Other Stories: The Caine Prize for African Writing 2010, New Internationalist, 2010, ISBN 978-1-906523-37-4.
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Einzelnachweise

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  1. About (2020), abgerufen am 29. September 2020 (englisch).
  2. a b c Jon Shaw: Namwali Serpell. In: harvardmagazine.com. 9. Juni 2021, abgerufen am 9. Mai 2024 (englisch).
  3. a b Sophie Eastaugh, 5 things you need to know about Caine Prize winner Namwali Serpell (8. Juli 2015), abgerufen am 29. September 2020 (englisch).
  4. a b c d e The Bookseller - Rights - Serpell joins long-time editor Hampson at Atlantic Books in two-book deal. In: thebookseller.com. 12. September 2023, abgerufen am 9. Mai 2024 (englisch).
  5. Alison Flood, 'The great African novel of the 21st century': Namwali Serpell wins Arthur C Clarke award (23. September 2020), abgerufen am 29. September 2020 (englisch).
  6. Claudia Kramatschek: Namwali Serpell – Die Furchen - SWR Kultur. In: swr.de. 7. Februar 2024, abgerufen am 9. Mai 2024.
  7. Alexandra Alter: Authors Call for a Boycott of Israeli Cultural Institutions. In: nytimes.com. The New York Times Company, 31. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (englisch).
  8. Dan Sheehan: Hundreds of Authors Pledge to Boycott Israeli Cultural Institutions. In: Literary Hub. 28. Oktober 2024, abgerufen am 1. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Chukwuebuka Ibeh, Namwali Serpell Wins the 2020 Anisfield-Wolf Award for The Old Drift (April 2020), abgerufen am 29. September 2020 (englisch).
  10. Chukwuebuka Ibeh, Zambian-American Novelist Namwali Serpell Wins $165,000 as a Recipient of the 2020 Windham-Campbell Prize (März 2020), abgerufen am 29. September 2020 (englisch).