Nationale Wiederbelebung, Nationales Erwachen und Nationale Wiedergeburt (englisch: national revival)[1] sind romantisierende Bezeichnungen für Nationalbewegungen, in denen ethnische Gruppen durch Entwicklung einer eigenständigen Nationalen Identität sich ihrer Rechte, Bedürfnisse und Beziehungen zu anderen gesellschaftlichen Gruppen bewusst werden oder solche definieren.

Hintergrund, Ziele und Akteure

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Die klassische Definition zur Nationalen Wiederbelebung stammt von dem tschechischen Historiker Miroslav Hroch. Demnach finden nationale Wiedergeburten innerhalb einer „nicht dominanten ethnischen Gruppe“ statt, die durch das Fehlen eigener herrschender Klassen gekennzeichnet ist, keinen Staat besitzt und eine literarische Tradition in ihrer eigenen Sprache hat. Eine nationale Wiederbelebung beginnt, wenn eine Gruppe gebildeter Mitglieder einer solchen „ethnischen Gemeinschaft“ zu dem Schluss kommt, dass ihre Gruppe eine „Nation“ ist, die „erweckt, wiederbelebt und bewusst gemacht“ werden muss und Anerkennung von anderen Nationen erlangen muss. Diese gebildete Gruppe initiiert dann eine nationale Bewegung, die Aktivitäten beinhaltet, die darauf abzielen, alle Attribute einer voll ausgebildeten Nation zu erreichen.[2]

Nationale Erwachungsbewegungen betonen die eigene Sprache, Dichtung und Musik, Volkskultur und -geschichte, auch belebten sie alte Herkunftssagen neu und ideologisierten sie oftmals (erfundene Tradition). Das nationale Erwachen kann durch die Erfahrung einer gemeinsamen Bedrohung oder Unterdrückung beschleunigt werden, wie etwa in den Vielvölkerreichen des 19. Jahrhunderts Gewicht (Österreich-Ungarn, Russisches und Osmanisches Reich) der Fall war.

Die Aktivisten solcher Bewegungen werden in der deutschsprachigen Literatur als Nationale Erwecker bezeichnet.[3][4]

Europäische Nationalbewegungen (Auswahl)

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Commons: National revivals – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tomasz Kamusella: Politics and the Slavic Languages. Routledge, 2021, ISBN 978-1-00-039599-0 (google.com [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  2. Miroslav Hroch: Social Preconditions of National Revival in Europe: A Comparative Analysis of the Social Composition of Patriotic Groups Among the Smaller European Nations. CUP Archive, 1985, ISBN 978-0-521-22891-6 (google.com [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  3. Costa, Etbin Henrik. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  4. a b Balduin Saria: Die ersten slowenischen Tabore zu Luttenberg und Sachsenfeld im Jahr 1868. Ein Beitrag zum steirischen Anteil an der Nationswerdung der Slowenen. In: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Jahrgang 60, 1969, S. 85–105 (historischerverein-stmk.at [PDF; abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  5. Estonica.org - National awakening. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  6. The Nomad Today: Snellman, the man who inspired Finns to be Finns. Abgerufen am 15. Oktober 2022 (englisch).
  7. Etusivu. Abgerufen am 15. Oktober 2022.
  8. Theophilus C. Prousis: The Greeks of Russia and the Greek Awakening 1774-1821. In: Balkan Studies. Band 28, Nr. 2. Thessaloniki 1987, S. 259 bis 280 (uom.gr).
  9. Richard C. Frucht: Eastern Europe: An Introduction to the People, Lands, and Culture. ABC-CLIO, 2005, ISBN 978-1-57607-800-6, S. 125 (google.com [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  10. Tautinis judėjimas. Abgerufen am 15. Oktober 2022 (litauisch).
  11. Ivo Banac: The National Question in Yugoslavia: Origins, History, Politics. Cornell University Press, 2015, ISBN 978-1-5017-0194-8 (google.com [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  12. France Bernik, Reinhard Lauer: Die Grundlagen der slowenischen Kultur. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 978-3-11-022077-3, S. 143, 284 (google.com [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  13. Paul R. Magocsi: A History of Ukraine: The Land and Its Peoples. University of Toronto Press, 2010, ISBN 978-1-4426-1021-7 (google.com [abgerufen am 16. Oktober 2022]).