Nationenpreise im Springreiten 2020

Im Jahr 2020 fanden insgesamt sieben Nationenpreise im Springreiten für Reiterinnen und Reiter der Altersklasse „Reiter“ (ab 22 Jahren) statt.

Ausgangslage

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Das Jahr 2020 sollte für die Nationenpreisserien deutliche Veränderungen mit sich bringen: Nachdem die Europa-Division 2 seit 2018 nur noch aus einem Finalturnier bestand und Qualifikationsgruppen die Wertigkeit der kleineren europäischen Nationenpreise abwertete, war unter dem Dach der European Equestrian Federation (EEF) eine neue Nationenpreisserie auf CSIO 3*-Niveau vorgesehen, die sich an alle europäischen Nationen (auch an jene in der Europa-Division 1) richten sollte. Diese sollte am Ende der Saison zwei regionale Halbfinalturniere sowie ein Finalturnier auf der Rennbahn Służewiec in Warschau umfassen. Die Longines EEF Series[1] hätte damit die Europa-Division 2 des Longines FEI Jumping Nations Cups ersetzt.[2]

Entwicklungen innerhalb des Jahres

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Der Longines FEI Jumping Nations Cups 2020 startete im Februar mit der ersten Etappe der Nord- und Zentralamerikadivision sowie der einzigen Etappe der Nahost-Division. Zu diesem Zeitpunkt fiel mit dem Longines Masters of Hong Kong das erste große Turnier der COVID-19-Pandemie zum Opfer.[3]

Von 15. März bis Mitte Juni 2020 kam der internationale Springreitsport völlig zum Erliegen. In diesem Zeitraum beschloss der Weltpferdesportverband FEI, die Regeln des Longines FEI Jumping Nations Cups 2020 an die Situation anzupassen. Einzig die abgeschlossene Nahost-Division zählte noch als Qualifikation zum Finalturnier in Barcelona. Für die Nationen der anderen Ligen sollte eine Qualifikation anhand der Weltrangliste erfolgen. Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt bereits erfolgten Absage Longines EEF Series wurde der Auf- und Abstiegsmodus für 2020 ausgesetzt.[4]

Nachdem im Sommer langsam wieder erste internationale Reitturniere ausgerichtet wurden, kam Ende August eine kurze zweite Phase der Nationenpreise zustande. An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden fanden zwei CSIO 3*-Nationenpreise statt. Während im September mehrere 5*-Turniere in Valkenswaard und insbesondere in Grimaud an der Côte d’Azur zustande kamen, wurden keine Nationenpreise mehr durchgeführt. Das Nations-Cup-Finale in Barcelona und damit die gesamte FEI Nations-Cup-Saison 2020 wurde währenddessen abgesagt.[5]

Die letzte Phase der Nationenpreise erfolgte im November 2020. Während der fast alle großen Hallenreitturniere aufgrund der wieder verschärften Maßnahme in der COVID-19-Pandemie abgesagt wurden, fanden in Südeuropa auf großzügigen Reitanlagen die alljährlichen mehrwöchigen Herbst-Turnierserien statt, deren Konzepte nicht auf Zuschauereinnahmen ausgelegt sind. Die Veranstalter von zwei dieser Serien erklärten sich bereit, neuer Austragungsort für die im Sommer ausgefallenen Nationenpreisturniere Portugals und Spaniens zu sein. Beide Turniere fanden im Abstand von weniger als zwei Wochen statt.[6]

Die sieben Nationenpreise

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Vereinigte Staaten – Deeridge Farms (Nord- und Zentralamerikadivision)

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Das zweite Jahr in Folge fand das US-amerikanische Nationenpreisturnier, welches als Teil der Nationenpreisserie der FEI vorgesehen war, auf den Deeridge Farms in Wellington in Florida statt. Das CSIO 5*-Turnier „Longines FEI Jumping Nations Cup™ of United States of America“ fand vom 11. bis 16. Februar 2020 statt. Der Nationenpreis wurde am Abschlusstag ausgetragen, sein Preisgeld betrug 230.000 US-Dollar.

Obwohl Großbritannien mit nur drei Reitern am Start war, gelang es ihnen, in ein Stechen gegen die Vereinigten Staaten um den Sieg einzuziehen. Alexandra Thornton, die bis 2011 für die Vereinigten Staaten im Sport angetreten war, kam für Großbritannien im Stechen auf ein fehlerfreies Ergebnis von 36,34 Sekunden. Beezie Madden, die ihr Pferd Darry Lou nach drei fehlerfreien Ritten ihrer Mannschaftskollegen im zweiten Umlauf schonen konnte, bleib ebenso fehlerfrei. Doch ihr gelang es, den Stechparcours nochmals über drei Sekunden schneller als Thornton zu beenden. Damit sicherten sich die Gastgeber den Sieg.

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Jessica Springsteen mit Zecilie
Margie Goldstein-Engle mit Royce
Laura Kraut mit Confu
Beezie Madden mit Darry Lou
8 0 8 0 33,11
2 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien (Mannschaft aus der Europa-Division 1) Alexandra Thornton mit Cornetto K
Emily Moffitt mit Winning Good
Amanda Derbyshire mit Cornwall
4 4 8) 0 36,34
3 Mexiko  Mexiko Nicolas Pizarro mit Fabrice
Daniel Rihan Goyeneche mit Couleur van Berkenbroek
Carlos Hank Guerreiro mit Just the Music
Manuel Gonzalez Dufrane mit Hortensia van de Leeuwerk
8 9 17
4 Kanada  Kanada 14 4 18
5 Israel  Israel (Mannschaft aus der EEF Series) 8 12 20
Irland  Irland (Mannschaft aus der Europa-Division 1) 4 16 20
7 Australien  Australien (Mannschaft aus Asien / Australasien) 12 16 28
Brasilien  Brasilien (Mannschaft aus Südamerika) 12 16 28

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[7]

Vereinigte Staaten – Winter Equestrian Festival

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Drei Kilometer westlich der Deeridge Farms befindet sich in Wellington in Florida das Palm Beach International Equestrian Center. Dieses ist alljährlich Austragungsort des sich über etliche Wochen ziehende von Rolex unterstützten Winter Equestrian Festival. Teil dieser Serie war auch im Jahr 2020 ein Nationenpreisturnier, welches als CSIO 4* ausgeschrieben war und vom 25. Februar bis 1. März stattfand. Der Nationenpreis selbst stand am 29. Februar auf dem Zeitplan und war mit 150.000 US-Dollar dotiert.

Nur den besten sechs Mannschaften zogen hier in den zweiten Umlauf ein. Die Vereinigten Staaten brachten hier eine komplett anders besetzte Equipe an den Start, die vier jüngere Reiter umfasste (Geburtsjahrgänge 1983, 1993, 1997 und 2001). Ihnen gelang ein Sieg mit deutlichem Vorsprung.

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Lucas Porter mit C Hunter
Brian Moggre mit Vivre Le Reve
Adrienne Sternlicht mit Just a Gamble
Andrew Kocher mit Squirt Gun
0 4 4
2 Irland  Irland Billy Twomey mit Lady Lou
Darragh Kenny mit Go Easy de Muze
David Blake mit Keoki
Paul O’Shea mit Chancelloress
5 8 13
3 Australien  Australien Scott Keach mit Fedor
Rowan Willis mit Blue Movie
Hilary Scott mit Oaks Milky Way
Amy Graham mit Coleraine des Bergeries
17 5 22
4 Israel  Israel 17 8 25
Kanada  Kanada 13 12 25
6 Brasilien  Brasilien 13 13 26
7 Kolumbien  Kolumbien 22
8 Mexiko  Mexiko 22
9 Chile  Chile 22

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[8]

Vereinigte Arabische Emirate (Nahost-Division)

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Da der Pferdesport sich auf der arabischen Halbinsel auf die kühleren Wintermonate konzentriert, war er von der COVID-19-Pandemie nicht betroffen. So wurde auch der kurz vor dem dortigen Saisonabschluss vom 26. bis 29. Februar 2020 stattfindende President of UAE Show Jumping Cup im Al Forsan International Sports Resort in Abu Dhabi durchgeführt. Der Nationenpreis stand am letzten Tag des Turniers an.

Sechs Mannschaften traten an, drei davon aus der Nahost-Division. Zwei bereits zwei Jahre zuvor gewann hier die Mannschaft Neuseelands. Die deutsche Mannschaft, die nur mit drei Reiter-Pferd-Paaren am Start war, kam auf Rang vier (Holger Wulschner mit Casirus, Jörg Naeve mit Hopefull und David Will mit Never Walk Alone). Der zweite CSIO 5*-Nationenpreis des Jahres war mit 250.000 Euro dotiert.[9]

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Neuseeland  Neuseeland (Mannschaft aus Asien / Australasien) Bruce Goodin mit Danny V
Richard Gardner mit Calisto
Tom Tarver-Priebe mit Popeye
Daniel Meech mit Cinca
0 8 8
2 Agypten  Ägypten (Mannschaft aus Afrika) Mouda Zeyada mit Morocco
Mohd Osama El Borai mit Quintero
Mohamed Talaat mit Darshan
Abdel Said mit Arpege du Ru
5 12 17
(235,90 s)
3 Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate Abdullah Mohd al-Marri mit James vd Oude Heihoef
Hamad Ali al-Kirbi mit Quel Cadans Z
Mohammed Ahmed al-Owais mit Uto Kervec
Mohammed al-Kumeiti mit Dalida van de Zuuthoeve
0 17 17
(238,02 s)
4 Deutschland  Deutschland (Mannschaft aus der Europa-Division 1) 21 16 37
5 Syrien  Syrien 11 33 44
6 Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 21 49 70

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[10]

Tschechien

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Das Czech Equestrian Team ist seit 2018 Co-Organisator der Prague Playoffs, dem Finalturnier der Global Champions League.[11] Nachdem im Mai die Global Champions Tour und Global Champions League und mit ihnen die Prague Playoffs abgesagt worden waren, entschloss sich das Czech Equestrian Team im Sommer zur Durchführung eines Nationenpreisturniers.

Der Czech Equestrian Team Prague Cup fand vom 20. bis 23. August 2020 auf der Pferderennbahn Velká Chuchle im Südwesten der tschechischen Hauptstadt statt.[12] Das CSIO 3*-Turnier war für Prag und ganz Tschechien das erste Nationenpreisturnier im Springreiten seit 2008 (bis dahin war der tschechische CSIO auf der Prager Kaiserinsel ausgerichtet worden).

Das Preisgeld des am Nachmittag des 21. August durchgeführten Nationenpreises betrug 45.000 Euro.[13] Die Niederländer dominierten die Prüfung, ihr Schlussreiter Jur Vrieling musste in beiden Umläufen gar nicht mehr an den Start gehen. Die von Paul Schockemöhle trainierte japanische Equipe zeigte sich in Olympiaform und kam (zwei Wochen nach dem ursprünglich vorgesehenen Ende der Olympischen Sommerspiele in Tokio) auf Rang drei. Für Deutschland ging erstmals in der Altersklasse der „Reiter“ Justine Tebbel an den Start, sie ritt den Hengst Light Star.[14] Ebenso Teil der Equipe, die auf Rang vier kam, waren ihr Bruder Maurice Tebbel mit Don Diarado, Patrick Stühlmeyer mit Varihoka du Temple und André Thieme mit Chakaria. Die deutsche Mannschaft profitierte hierbei davon, dass die im ersten Umlauf sehr starken Mannschaften von Tschechien, Italien und Österreich (vertreten durch Katharina Rhomberg mit Careless, Christian Rhomberg mit Femke, Roland Englbrecht mit Corwinni und Max Kühner mit Elektric Blue) im zweiten Umlauf wenig Glück hatten und deutlich zurückfielen.

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Niederlande  Niederlande Bart Bles mit Israel vd Dennehoeve
Frank Schuttert mit Lyonel D
Jeroen Dubbeldam mit Carlyle
Jur Vrieling mit Glasgow vh Merelsnest
0 4 4
2 Irland  Irland Mark McAuley mit Jasco vd Bisschop
Bertram Allen mit Gun Powder
Michael Duffy mit Jeff ten Halven
Anthony Condon mit Aristio
0 8 8
3 Japan  Japan Kōki Saitō mit Chilensky
Daisuke Fukushima mit Chanyon
Taizō Sugitani mit Heroine de Muze
Eiken Satō mit Chacanno
8 4 12
4 Deutschland  Deutschland 8 8 16
5 Tschechien  Tschechien 1 17 18
6 Osterreich  Österreich 0 20 20
Italien  Italien 0 20 20
8 Belgien  Belgien 8 16 24
9 Slowakei  Slowakei 8
10 Agypten  Ägypten 12
11 Argentinien  Argentinien 13
12 Neuseeland  Neuseeland 17
13 Polen  Polen 32

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[15]

Norwegen

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Das CSIO von Drammen war das einzige Nationenpreisturnier 2020, welches unter den COVID-19-Einschränkungen an seinem traditionellen Turnierort stattfand. Das CSIO 3*-Turnier fand eine Woche nach dem Prager CSIO, vom 27. bis 30. August 2020, im Drammen Ridesenter statt.

Es traten nur fünf Mannschaften an, dadurch erreichten alle Nationen den zweiten Umlauf. Nach dem ersten Umlauf legen Irland und Großbritannien mit vier Strafpunkten gemeinsam in Führung. Während Großbritannien im zweiten Umlauf acht Strafpunkte sammelte, konnte Irland seinen Punktestand halten und sicherte sich damit den Sieg in Drammen.

Durchschnittliche Ergebnisse lieferte die deutsche Equipe, bestehend aus Cedric Wolf mit DSP Chicitito, Guido Klatte jun. mit Qinghai, Philipp Schulze Topphoff mit Concordess NRW und Holger Wulschner mit Casirus, ab. Bei vielen Ritten mit vier Strafpunkten brachte das Streichergebnis wenig, die Mannschaft schloss auf Rang vier ab.

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Irland  Irland Shane Breen mit Ipswich
Eoin McMahon mit Chacon
Jason Foley mit Vegas
Michael G. Duffy mit Lapuccino
0 4 4
2 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Georgia Tame mit Ascot
Emily Moffitt mit Winning Good
Jack Whitaker mit Elucar
William Funnell mit Diamo
4 8 12
Danemark  Dänemark Zascha Nygaard Andreasen mit Campino
Emil Hallundbæk mit High Nitro
Martin Knudsen mit Cash
Andreas Schou mit Quadrosson
8 4 12
4 Deutschland  Deutschland 8 8 16
5 Norwegen  Norwegen 12 16 28

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[16]

Portugal

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Die sechs Wochen – von Anfang Oktober bis Mitte November – andauernde Vilamoura Champions Tour wurde für das portugiesische Nationenpreisturnier nochmals um eine halbe Woche verlängert. Der CSIO von Vilamoura begann am Montag, den 16. November 2020 und endete am Donnerstag, den 19. November 2020. Am Nachmittag des 17. November wurde der Nationenpreis ausgerichtet.

Gleich 12 Nationen brachten hier Mannschaften an den Start. Nach dem ersten Umlauf lagen Großbritannien und Italien mit vier Strafpunkten in Führung. Mit acht Punkten auf dem dritten Rang lagen Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal und die Niederlande gleich auf. Für die Schweizer Equipe war der Nationenpreis mit 20 Strafpunkten bereits nach dem ersten Umlauf beendet.

Im zweiten Umlauf, in dem noch acht Mannschaften antreten durften, kam es zu erheblich mehr Fehlern. Die Niederlande und Brasilien wurden mit je 25 weiteren Strafpunkten noch hinten durchgereicht. Großbritannien und Italien sammelten trotz „Doppel-Nullrunden“ von Antonio Alfonso und Jack Whitaker je 12 Strafpunkte und schlossen zusammen auf Rang drei ab. Dadurch ergab sich ein Zweikampf zwischen Frankreich und Deutschland. Nach 12 Strafpunkten von Edward Levy war Mathieu Billot gefordert, ohne Strafpunkte zu bleiben, um den Sieg Frankreichs sicherzustellen. Doch er und sein Wallach Quel Filou erhielten fünf Strafpunkte – und damit einen zu viel, um noch Chancen auf den Sieg zu haben. Obwohl die deutsche Equipe damit als Sieger feststand, ging David Will als letzter Reiter noch an den Start. Nachdem sein erster Umlauf mit dem Wallach C Vier mit einem Ergebnis von 24 Strafpunkten eindeutig das Streichergebnis der Mannschaft gewesen war, fanden Will und sein Pferd im zweiten Umlauf deutlich besser zusammen. Beide blieben nun fehlerfrei und sorgten damit für einen krönenden Abschluss beim letzten Einsatz von Heinrich-Hermann Engemann als Chef d’Equipe einer deutschen Springreitermannschaft.[17]

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Deutschland  Deutschland Richard Vogel mit Floyo
Jens Baackmann mit Aglaia J
Guido Klatte jun. mit Qinghai
David Will mit C Vier
8 0 8
2 Frankreich  Frankreich Kevin Staut mit Tolede de Mescam Harcour
Grégory Cottard mit Bibici
Edward Levy mit Uno de Cerisy
Mathieu Billot mit Quel Filou
8 5 13
3 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Laura Renwick mit Arkuga
Jodie Hall McAteer mit Salt'n Peppa
Lily Attwood mit Karibou Horta
Jack Whitaker mit Valmy de la Lande
4 12 16
Italien  Italien Piergiorgio Bucci mit Casago
Roberto Turchetto mit My Cool Passion
Antonio Maria Garofalo mit Conquestador
Antonio Alfonso mit Charmie
4 12 16
Irland  Irland Shane Breen mit Ipswich
David Simpson mit Foudre F
Richard Howley mit Arlo de Blondel
Michael Duffy mit Zilton Z
8 8 16
6 Portugal  Portugal 8 14 22
7 Niederlande  Niederlande 8 25 33
8 Brasilien  Brasilien 12 25 37
9 Belgien  Belgien 16
10 Argentinien  Argentinien 17
11 Schweiz  Schweiz 20
Spanien  Spanien 20

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[18]

Spanien

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Genau eine Woche nach Abschluss des CSIO von Vilamoura begann das spanische Nationenpreisturnier: Vom 26. bis 29. November 2020 wurde ein CSIO 3* als Abschluss der Autumn Tour der Sunshine Tour in Vejer de la Frontera ausgetragen. Traditionell wird die Sunshine Tour im Februar und März eines jeden Jahres durchgeführt. Im Jahr 2020 wurden erstmals auch im September, Oktober und November internationale Springreitturniere in Vejer de la Frontera abgehalten und boten den Springreiter damit eine Alternative zu vielen nicht durchgeführten Hallenreitturnieren in Europa.

Am Samstag, den 28. November stand der Nationenpreis auf dem Programm, der Starterfeld umfasste 17 Nationenequipen – eine Prüfungsgröße, wie sie in normalen Jahren nur in den Nationenpreisen bei Welt- und Europameisterschaften und Olympischen Spielen vorkommt. Den zweiten Umlauf erreichten nur die acht Equipen, die auf weniger als acht Strafpunkte kamen. Den ersten Umlauf ohne Fehler beendeten Irland und überraschend Ägypten, das seine besten Springreiter in Vejer an den Start gebracht hatte. Diese beiden Mannschaften fielen im zweiten Umlauf durch einige, auf (fast) alle Reiter der Mannschaft verteilte Strafpunkte auf die Plätze drei und fünf zurück. Hiervon profitiere die deutsche Mannschaft, die die 16 Strafpunkte von Maximilian Lill als Streichergebnis verkraften konnte, da ansonsten alle Reiter im zweiten Umlauf ohne Fehler blieben. Letztes Paar der deutsche Equipe waren erneut David Will und C Vier, die damit zwei Nationenpreissiege binnen weniger als zwei Wochen feiern konnten.[19]

Mannschaft Reiter/Pferde 1. Umlauf 2. Umlauf Strafpunkte (Gesamt) Stechen
Strafpunkte Strafpunkte Strafpunkte Zeit (s)
1 Deutschland  Deutschland Janne F. Meyer-Zimmermann mit Chesmu
Marc Bettinger mit Undercover Z
Maximilian Lill mit D-Cassina
David Will mit C Vier
4 0 4
2 Danemark  Dänemark Zascha Nygaard Andreasen mit Chaccophanie
Emil Hallundbæk mit High Nitro
Lars Bak Andersen mit Colina
Andreas Schou mit Darc de Lux
2 4 6
3 Irland  Irland Mark Mc Auley mit Jasco van den Bisschop
Michael G. Duffy mit Lapuccino
Cameron Hanley mit Toulouse
Denis Lynch mit Cristello
0 8 8
4 Brasilien  Brasilien 5 5 10
5 Schweden  Schweden 4 8 12
Agypten  Ägypten 0 12 12
7 Marokko  Marokko 5 9 14
8 Portugal  Portugal 5 20 25
9 Frankreich  Frankreich 8
Japan  Japan 8
Belgien  Belgien 8
12 Niederlande  Niederlande 9
13 Kanada  Kanada 10
14 Argentinien  Argentinien 13
15 Spanien  Spanien 16
16 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 17
17 Italien  Italien 23

(Ausgeklammerte Strafpunkte zählen als Streichergebnis nicht für das Mannschaftsergebnis)[20]

Einzelnachweise

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  1. Longines to partner with the European Equestrian Federation for the Longines EEF Series, worldofshowjumping.com, 20. Februar 2020
  2. Die neue Nationenpreisserie der European Equestrian Federation stellt sich vor, Dominique Wehrmann / St. Georg, 20. Februar 2020
  3. Coronavirus: Longines Masters in Hong Kong abgesagt!, spring-reiter.de, 30. Januar 2020
  4. Major revision to Longines FEI Jumping Nations Cup™ 2020 rules, Pressemitteilung der FEI, 17. April 2020
  5. Longines FEI Jumping Nations Cup™ Final 2020 in Barcelona cancelled, Pressemitteilung der FEI, 6. August 2020
  6. Nationenpreise im November: Otto Becker benennt deutsche Teams, Jana Herrmann / St. Georg, 12. November 2020
  7. Ergebnis Nationenpreis Wellington-Deeridge Farms 2020 (PDF; 1,5 MB)
  8. Ergebnis Nationenpreis Wellington-WEF 2020
  9. Ergebnis Nationenpreis CSIO Abu Dhabi 2020, data.fei.org
  10. Ergebnis Nations Cup Abu Dhabi 2020
  11. Prague Playoffs: About
  12. Riders from 20 Countries Ready to Battle at Prague Cup CSIO 3*, Pressemitteilung des CSIO Prag 2020
  13. Ergebnis Nationenpreis Prag 2020, data.fei.org
  14. Prag: Hollands Springreiter gewinnen Nationenpreis, Deutschland mit Newcomerin Tebbel auf Rang vier
  15. Ergebnis Nationenpreis Prag 2020
  16. Ergebnis Nationenpreis Drammen 2020
  17. Vilamoura: Deutsche Springreiter gewinnen Nationenpreis, Julia Basic / Deutsche Reiterliche Vereinigung, 17. November 2020
  18. Ergebnis Nationenpreis Vilamoura 2020
  19. Elf Tage nach Vilamoura: Deutsche siegen auch in Cadiz im Nationenpreis, spring-reiter.de, 28. November 2020
  20. Ergebnis Nationenpreis Vejer de la Frontera 2020 (PDF; 286 kB)