Naundorf (Sachsen)
Naundorf ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 15′ N, 13° 7′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Nordsachsen | |
Höhe: | 139 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,93 km2 | |
Einwohner: | 2173 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 04769, 04758 (Hof) | |
Vorwahlen: | 03435, 034362, 035268 | |
Kfz-Kennzeichen: | TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 30 210 | |
Gemeindegliederung: | 15 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Dorfplatz 3 04769 Hof | |
Website: | www.naundorf-sachsen.de | |
Bürgermeisterin: | Cathleen Kramm (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Naundorf im Landkreis Nordsachsen | ||
Geographie und Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde liegt südlich von Oschatz und südöstlich des Collmberges am Flüsschen Döllnitz. Die Nachbarstädte sind Oschatz (4 km), Riesa (15 km) und Mügeln (5 km). Die Bundesstraße 6 verläuft nördlich und die Bundesstraße 169 östlich des Gemeindegebietes.
Ortsteile
BearbeitenGeschichte
BearbeitenNaundorf wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend hatte wie viele andere auch im Dreißigjährigen Krieg zu leiden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1656 vermerkt, dass im Jahr 1637 das ganze Dörflein Zöschau durch die Soldaten eingeäschert wurde und dazu die Einwohner durch den Würgeengel, die Pest, geschlagen worden sind, so dass alles zur Einöde ward.
Der Ortsteil Casabra war 1665–1666 von Hexenverfolgung betroffen. Georg Pfütze, alt und schwach, geriet unter dem Vorwurf des abergläubischen Kurierens in einen Hexenprozess. Die Verurteilung zur ewigen Landesverweisung wurde umgewandelt in Einsatz beim Festungsbau in Dresden.[2]
1935 wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Hof-Raitzen durch die Sächsische Bauernsiedlung GmbH das erste sächsische Neubauerndorf in der Zeit des Nationalsozialismus geschaffen und auf den Namen Haage getauft.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- barocke Kirche Naundorf, von 1742 bis 1744 erbaut
- Kirche Hohenwussen, um 1500 erbaut, Teile schon älter
- romanische Kirche von Zöschau, um 1150 erbaut
- Kirche Limbach, um 1460 erbaut, mit gotischem Grundriss
- frühbarocke Kirche in Hof, am 23. Juli 1699 eingeweiht
-
Kirche St. Katharinen in Naundorf
-
Kirche in Hohenwussen
-
Kirche in Hof
Naturschutz
BearbeitenPolitik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat Naundorf setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen, die sich wie nebenstehend auf die Parteien bzw. Wählergruppen verteilen. Zuletzt wurde das Gremium am 9. Juni 2024 gewählt.
Partei/Liste | 2024[3] | 2019[4] | 2014[5] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Freie Wählergemeinschaft Naundorf | 7 | 48,8 | 8 | 55,9 | 10 | 64,9 |
Freie Wählergemeinschaft Jahnatal | 4 | 29,1 | 6 | 39,0 | 2 | 15,8 |
AfD | 1 | 15,7 | – | – | – | – |
CDU | 1 | 4,1 | – | – | 2 | 16,9 |
Grüne | – | 2,3 | – | 3,3 | – | 2,4 |
SPD | – | – | – | 1,7 | – | – |
Wahlbeteiligung | 75,8 % | 68,4 % | 58,4 % |
Bürgermeister
BearbeitenHauptamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde ist Cathleen Kramm (parteilos). Sie wurde 2019 mit 56,4 Prozent der Stimmen gegen Heinz Schumann (parteilos) gewählt. Ihr Vorgänger war Michael Reinhardt (parteilos).
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2019 | Cathleen Kramm | Kramm | 56,4 |
2015 | Michael Eberhard Reinhardt | Reinhardt | 63,7 |
2008 | 84,1 | ||
2001 | 98,8 | ||
1994 | Roswitha Berkes | Berkes | 80,6 |
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Friedrich August von Zinzendorf (1733–1804), sächsischer Staatsmann
- Bernhard von der Planitz (1828–1907), Rittergutsbesitzer in Naundorf, Abgeordneter im Sächsischen Landtag
- Anna Löhn-Siegel (1830–1902), Frauenrechtlerin, Schriftstellerin und Königliche Hofschauspielerin
- Artur Kühn (1883–1944), Schlosser, Kunstschmied und Unternehmer
- Max Hammer (1886–1970), Politiker
- Günther Gerstner (* 1955), im Ortsteil Hof geborener Theaterregisseur
- Agathe Zeis (1840–1887), Pionierin der industriellen Milchwirtschaft im Deutschen Reich, gründete und betrieb auf dem Vorwerk Heinrichsthal bei Radeberg die erste deutsche Lehrmeierei, entwickelte den ersten deutschen Camembert nach französischer Art
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVerkehr
BearbeitenDie Bundesstraße B 6 befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt. Naundorf hat einen Bahnhof an der Döllnitzbahn.
Literatur
Bearbeiten- Cornelius Gurlitt: Naundorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 28. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (II. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1905, S. 197.
- Helmuth Gröger: Schloss Naundorf bei Oschatz. In: Burgen und Schlösser in Sachsen, Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 102
Weblinks
Bearbeiten- Naundorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Webpräsenz der Gemeinde Naundorf
- Wappen auf naundorf-sachsen.de
- Webpräsenz der ev.-luth. Kirchengemeinde Naundorf mit ausführlicher Geschichte ihrer fünf Kirchengebäude
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
- ↑ Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 554f.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 18. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 18. August 2024.
- ↑ Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 18. August 2024.