Nehdorf
Nehdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Weidenbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[1] Nehdorf liegt in der Gemarkung Leidendorf.[2]
Nehdorf Markt Weidenbach
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Koordinaten: | 49° 14′ N, 10° 37′ O |
Höhe: | 449 m ü. NHN |
Einwohner: | 118 (2008) |
Postleitzahl: | 91746 |
Vorwahl: | 09805 |
Geografie
BearbeitenDas Dorf liegt in einer Talsohle zwischen Winterschneidbach im Norden, Wolframs-Eschenbach im Osten, Weidenbach-Triesdorf im Süden und Burgoberbach im Westen. Durch den Ort fließt der Irrebach, ein linker Zufluss der Altmühl, und es mündet dort der Krätzergraben als rechter Zufluss des Irrebachs. Im Norden liegt das Klingenfeld, im Südosten der Schelmenbuck, 1 km östlich erhebt sich der Rosenberg (478 m ü. NHN).
Der Ort liegt an der Bundesstraße 13 zwischen Ansbach und Gunzenhausen. Die Staatsstraße 2249 führt nach Burgoberbach (2 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Winterschneidbach zur Kreisstraße ANs 1 (1,3 km nördlich) und nach Weiherschneidbach (1 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt zum Rosenhof (1 km östlich).[3]
Geschichte
BearbeitenNehdorf wurde im Testament des letzten Dornbergers zu Vestenberg, Wolfram von Dornberg, vom 8. Juni 1288 erwähnt; aus den Einkünften eines dortigen Hofes, den er von Sifrid von See gekauft hatte, sollten nach seinem Tod (dieser erfolgte am 9. Juni 1288) Entschädigungszahlungen vorgenommen werden. 1291 wurden aus diesen und anderen Einnahmen aus dem Erbe eine Stiftung beim Kloster Heilsbronn errichtet. Der Nehdorfer Hof ging auf die Herren von Heideck über, die ihn um 1300 gemeinsam mit den Grafen von Oettingen besaßen.[4] 1447 erteilte hierfür Graf Johann von Oettingen einem Karl Holzschuher einen Lehenbrief.[5]
Im 16-Punkte-Bericht des heilsbronnischen Vogtamts Merkendorf aus dem Jahr 1616 wurden für Nehdorf 2 Höfe, 4 Halbhöfe und 3 Güter angegeben, die dem Verwalteramt Merkendorf unterstanden.[6] Das Verwalteramt Merkendorf übte auch das Gemeinderecht und den Hirtenstab aus.[7] Die Fraisch hatte das brandenburg-ansbachische Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach inne.[8] Im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort ab und verödete.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Nehdorf 16 Untertansfamilien, die allesamt ansbachisch waren. Zu diesem Zeitpunkt gehörte der Ort bereits zum Fraischbezirk des Oberamtes Ansbach.[9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Nehdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großbreitenbronn und der wenig später gegründeten Ruralgemeinde Großbreitenbronn zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Nehdorf in die neu gebildete Ruralgemeinde Leidendorf umgemeindet. Am 1. Juli 1971 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in den Markt Weidenbach eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2008 |
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Einwohner | 93 | 105 | 118 | 104 | 97 | 97 | 90 | 169 | 122 | 112 | 135 | 118 |
Häuser[11] | 18 | 20 | 19 | 24 | 19 | 22 | 20 | 29 | ||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Weidenbach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Nikolaus (Burgoberbach) gepfarrt.[20][23]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Nehedorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 725 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Nehedorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 355 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 470 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
Bearbeiten- Nehdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Nehdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Nehdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Weidenbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 186, 188.
- ↑ Materialien zur Oettingischen, ältern und neuern, Geschichte. Eine periodische Schrift, Band 5, Wallerstein 1775, S. 69.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 25, 28. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 742.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 743.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 740.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Nehedorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 22 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 725.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 62 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1024, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1190, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1226 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 777 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 332 (Digitalisat).
- ↑ Pfarrverband Burgheide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 17. März 2023.