Neoclinini

Tribus der Hechtschleimfische (Chaenopsidae)

Die Neoclinini sind eine zwei Gattungen und zwölf Arten umfassende Tribus der Hechtschleimfische (Chaenopsidae), die zu beiden Seiten des Pazifiks an den Küsten von Japan, Südkorea und Taiwan, an den Küsten von Kalifornien und Baja California, sowie an der Pazifikküste von Costa Rica und Panama vorkommt.[1]

Neoclinini

Neoclinus bryope

Systematik
Barschverwandte (Percomorpha)
Ovalentaria
Ordnung: Schleimfischartige (Blenniiformes)
Unterordnung: Blennioidei
Familie: Hechtschleimfische (Chaenopsidae)
Tribus: Neoclinini
Wissenschaftlicher Name
Neoclinini
Hubbs, 1953

Merkmale

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Wie alle Schleimfischartige sind die Neoclinini kleine, schlanke Fische mit einem seitlich abgeflachten Körper und einer abgestumpften Schnauze. Je nach Art erreichen sie eine Länge von 5 bis 30 Zentimeter. Im Unterschied zu den meisten anderen Schleimfischartigen besitzen die Neoclinini winzige Schuppen und eine vollständige Seitenlinie.[2][3]

  • Flossenformel: Dorsale XVIII–XXVII/31–34; Anale 26–36; Pectorale 12–16.
  • Branchiostegalstrahlen: 6–7.

Lebensweise

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Die verschiedenen Arten der Neoclinini leben in der Nähe felsiger Küsten bodennah in relativ flachem Wasser zwischen Felsen und Steinen und ernähren sich von Zooplankton. Als Versteck dienen die Schalen von Weichtieren oder verlassene Röhren von Röhrenwürmern.[2][3]

Gattungen und Arten

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Neoclinus uninotatus

Systematik

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Die Tribus Neoclinini mit Neoclinus als einziger Gattung wurde 1953 durch den amerikanischen Ichthyologen Carl Leavitt Hubbs eingeführt und der Unterfamilie der Hechtschleimfische (Chaenopsinae) in der Familie der Schleimfische (Blenniidae) eingeführt.[2] Heute gelten die Hechtschleimfische als eigenständige Familie. Diese ist jedoch unter Einbeziehung der Neoclinini keine monophyletische Gruppe. Die Neoclinini sind vielmehr die Schwestergruppe einer aus den Familien Beschuppte Schleimfische (Labrisomidae), Hechtschleimfische und Sandsterngucker (Dactyloscopidae) gebildeten Klade[5] und verdienen aufgrund dieser Position eigentlich den Rang einer Familie. Bisher wurde jedoch darauf verzichtet die Neoclinini zu einer eigenständigen Familie der Schleimfischartigen zu machen.[6]

Das folgende Kladogramm zeigt die systematische Stellung der Neoclinini:[5]

 Blennioidei 

Dreiflossen-Schleimfische (Tripterygiidae)


   

Schleimfische (Blenniidae)


   

Calliclinus (Labrisomidae)


   

Klippfische (Clinidae)


   

Cryptotremini (Alloclinus, Auchenionchus, Cryptotrema) (Labrisomidae)


   

Neoclinini


   

Beschuppte Schleimfische (Labrisomidae)


   

Hechtschleimfische (Chaenopsidae)


   

Sandsterngucker (Dactyloscopidae)










Einzelnachweise

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  1. Watcharapong Hongjamrassilp, Atsunobu Murase, Ryohei Miki, Philip Hastings: Journey to the West: Trans-Pacific Historical Biogeography of Fringehead Blennies in the Genus Neoclinus (Teleostei: Blenniiformes). April 2020, Zoological Studies 59(9):1-12, DOI: 10.6620/ZS.2020.59-09
  2. a b c Clark L. Hubbs (1953): Revision and systematic position of the blenniid fishes of the genus Neoclinus. Copeia, 1953 (1), 11–23.
  3. a b R. H. Rosenblatt und J. S. Stephens (1978 ): Mccoskerichthys sandae, a new and unusual chaenopsid blenny from the Pacific coast of Panama and Costa Rica. Contributions in Science (Los Angeles) Nr. 293: S. 1–22 https://www.biodiversitylibrary.org/page/52103639#page/193/mode/1up
  4. Neoclinus auf Fishbase.org (englisch)
  5. a b Hsiu-Chin Lin & Philip A. Hastings: Phylogeny and biogeography of a shallow water fish clade (Teleostei: Blenniiformes) BMC Evolutionary Biology 2013, 13:210 DOI:10.1186/1471-2148-13-210
  6. Thomas J. Near, Christine E. Thacker: Phylogenetic classification of living and fossil ray-finned fishes (Actinopterygii). Bulletin of the Peabody Museum of Natural History. 65 (1); 3-302. DOI: 10.3374/014.065.0101