Neptunium(IV)-chlorid

chemische Verbindung

Neptunium(IV)-chlorid ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Neptunium und Chlor. Es besitzt die Formel NpCl4 und gehört zur Stoffklasse der Chloride.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Neptunium(IV)-chlorid
_ Np4+ 0 _ Cl
Kristallsystem

tetragonal[1]

Raumgruppe

I41/amd (Nr. 141)Vorlage:Raumgruppe/141[1]

Gitterparameter

a = 825 pm
c = 746 pm[1]

Allgemeines
Name Neptunium(IV)-chlorid
Andere Namen

Neptuniumtetrachlorid

Verhältnisformel NpCl4
Kurzbeschreibung

orange-brauner Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15597-84-9
Wikidata Q1977880
Eigenschaften
Molare Masse 378,86 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,92 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

538 °C[3]

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−235,7 kcal·mol−1[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Darstellung

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Neptunium(IV)-chlorid wurde erstmals durch Umsetzung von Neptunium(IV)-oxid (NpO2) oder Neptunium(IV)-oxalat (Np(C2O4)2) mit Tetrachlormethan (CCl4) bei 500 °C gewonnen.[1]

 

Eigenschaften

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Physikalische Eigenschaften

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Neptunium(IV)-chlorid ist ein orange-brauner Feststoff, der bei 538 °C schmilzt.[3] Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 825 pm und c = 746 pm.[1]

Chemische Eigenschaften

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Neptunium(IV)-chlorid ist feuchtigkeitsempfindlich. Ein Erhitzen an der Luft bei 750 °C führt zum Neptunium(IV)-oxid. Es kann zum Neptunium(III)-chlorid (NpCl3) reduziert werden: durch Wasserstoff bei 450 °C und durch Ammoniakgas bei 350 bis 1000 °C.[2]

 

Es ist löslich in organischen Lösungsmitteln wie Aceton und Nitromethan.[2]

Sicherheitshinweise

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Einstufungen nach der CLP-Verordnung liegen nicht vor, weil diese nur die chemische Gefährlichkeit umfassen und eine völlig untergeordnete Rolle gegenüber den auf der Radioaktivität beruhenden Gefahren spielen. Auch Letzteres gilt nur, wenn es sich um eine dafür relevante Stoffmenge handelt.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 69.
  2. a b c d e Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, System Nr. 71, Transurane, Teil C, S. 135–136.
  3. a b A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1969.
  4. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung. In Bezug auf weitere Gefahren wurde dieser Stoff entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.

Literatur

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  • Zenko Yoshida, Stephen G. Johnson, Takaumi Kimura, John R. Krsul: Neptunium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 699–812 (doi:10.1007/1-4020-3598-5_6).
  • C. Keller: Die Chemie des Neptuniums, in: Fortschr. chem. Forsch., 1969/70, 13/1, S. 1–124 (doi:10.1007/BFb0051170).
  • D. Y. Choporov, E. T. Chudinov: Melting point and saturated vapor pressure of neptunium tetrachloride, in: Sov. Radiochem., 1968, 10, S. 208–213.
  • J. Fuger, D. Brown, J. F. Easey: Thermodynamics of the actinide elements. Part I. Heats of formation of crystalline neptunium tetrachloride, neptunium oxide dichloride, and neptunium trioxide monohydrate, and a new determination of the heat of formation of the NpIII and NpIV ions in 1M-hydrochloric acid, in: J. Chem. Soc. A, 1969, S. 2995–2998 (doi:10.1039/J19690002995).