Netzwerk-Carrier
Als Netzwerk-Carrier (engl. network carrier)[1][2] werden Fluggesellschaften bezeichnet, die ein dichtes von einem oder mehreren Drehkreuzen aus aufgebautes Streckennetz (Hub-and-Spoke-System)[3] und ein breites Dienstleistungs-Spektrum anbieten.[4] Im Gegensatz dazu arbeiten die Low-Cost-Carrier („Billigfluggesellschaften“) vorwiegend mit dem Punkt-zu-Punkt-System.[3]
Charakteristisch für einen Netzwerk-Carrier ist ein dichtes Streckennetz, das meist von einem oder mehreren Drehkreuzen aus aufgebaut wird und sowohl große Flughäfen als auch Regionalflugplätze umfasst. Über die Drehkreuze bietet ein Netzwerk-Carrier durch zahlreiche Zubringerflüge mit abgestimmten Anschlussflügen den Kunden eine große Palette an Verbindungen an. Die Umsteigepassagiere ermöglichen zudem eine bessere Auslastung der Flugzeuge.
Nahezu alle klassischen Fluggesellschaften sind als Netzwerk-Carrier konzipiert. Viele bilden Allianzen, um zusammen mit ihren Partnern weitere Verbindungen anbieten zu können. Durch den Boom der Billigfluggesellschaften sind den Netzwerk-Carriern große Marktanteile verloren gegangen.
Beispiele
BearbeitenNetzwerk-Carrier | Drehkreuze |
---|---|
Air France-KLM | Paris Charles-de-Gaulle (Air France), Paris Orly (Air France, Transavia France), Amsterdam Schiphol (KLM Royal Dutch Airlines, Transavia Airlines) |
British Airways[2] | London-Heathrow |
Emirates[1] | Dubai |
Lufthansa[2] | Frankfurt, München, Zürich (Swiss), Wien (Austrian Airlines), Brüssel (Brussels Airlines) |
Turkish Airlines | Istanbul, Ankara |
Literatur
Bearbeiten- Frank Himpel, Ralf Lipp: Luftverkehrsallianzen. Ein gestaltungsorientierter Bezugsrahmen für Netzwerk-Carrier. 1. Auflage. Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8350-0437-5.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Max Kingsley-Jones: IN FOCUS: Gulf network carriers continue to aim high, despite threats. In: flightglobal.com. 7. November 2011, abgerufen am 7. November 2011 (englisch).
- ↑ a b c Luca Graf: Incompatibilities of the low-cost and network carrier business models within the same airline grouping. In: Journal of Air Transport Management. Vol. 11, Nr. 5, September 2005, S. 313–327, doi:10.1016/j.jairtraman.2005.07.003.
- ↑ a b Frank Himpel, Ralf Lipp: Luftverkehrsallianzen. S. 10.
- ↑ Wilhelm Pompl: Luftverkehr. Eine ökonomische und politische Einführung. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York 2007, ISBN 978-3-540-32752-3, S. 101.