Neubeeren

Wohnplatz der Gemeinde Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg

Neubeeren ist ein Wohnplatz der Gemeinde Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.[1]

Neubeeren
Gemeinde Großbeeren
Koordinaten: 52° 21′ N, 13° 16′ OKoordinaten: 52° 20′ 58″ N, 13° 16′ 21″ O
Eingemeindung: 1970
Postleitzahl: 14979
Vorwahl: 033701
Neubeeren (Brandenburg)
Neubeeren (Brandenburg)
Lage von Neubeeren in Brandenburg
Feldrand in Neubeeren
Feldrand in Neubeeren

Der Wohnplatz liegt südwestlich des Gemeindezentrums. Nördlich ist der Ortsteil Ruhlsdorf der Stadt Teltow, südlich Ludwigsfelde und westlich der Ortsteil Sputendorf der Gemeinde Stahnsdorf. Er liegt auf der Gemarkung des 1375 erstmals erwähnten Dorfes Melvendorf, das 1435 wüst fiel.[2]

Geschichte und Etymologie

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Aus dem Jahr 1750 ist überliefert, dass die „wüste Feldmark Melwendorf“ bei „Gelegenheit mit Wirten besetzt werden soll“. 1770 wurde erstmals eine Feldmark Moellendorff modo das erbaute Dorf Neu-Beeren urkundlich erwähnt. Es bestand zu dieser Zeit aus sieben Bauernhäusern und einem Krug und ging auf eine Gründung Karl Ludwig Ernst von Beerens zurück. Gerhard Schlimpert weist darauf hin, dass der Zusatz Neu dabei eine Neugründung anzeigt.[3] Neben einem Schulmeister gab es auch einen Hirten. Karl Ludwig Ernst verstarb im Jahr 1769; sein Sohn, Hans Heinrich Arnold von Beeren, erhöhte die zu leistenden Abgaben so stark, dass die Bewohner wegzogen und der Ort erneut wüst fiel.[2] 1775 entstand ein Vorwerk, das 1801 abermals erwähnt wurde. Es gab einen Einlieger und zwei Feuerstellen (=Haushalte). Der Ort war während der Schlacht bei Großbeeren stark umkämpft, wie zahlreiche Überlieferungen zeigen.[4][5][6] Neubeeren entwickelte sich nur zögerlich: 1860 gab es neben dem Vorwerk ein Forsthaus, dazu fünf Wirtschafts- und zwei Wohngebäude. 1881 kam der Wohnplatz wie auch Großbeeren in den Besitz der Stadt Berlin. Sie betrieb das Vorwerk weiter und errichtete 1894 ein Arbeitshaus.[7] Seit 1928 gehört Neubeeren zur Gemeinde Großbeeren und wurde 1970 als Ortsteil eingemeindet. Im Ort bestand zu keiner Zeit eine Kirche; die Gläubigen besuchten den Gottesdienst in Großbeeren.

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerentwicklung in Kleinbeeren von 1734 bis 1946
Jahr 1772 1801 1858 1925
Einwohner 27 6 12 300

Wirtschaft und Infrastruktur, Trivia

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Die größten Arbeitgeber sind ein Pferdehof sowie ein Golfplatz mit angeschlossenem Restaurant. Im Ort gibt es weiterhin eine Tankstelle, eine Autowerkstatt, ein Speditionsunternehmen sowie ein Dienstleister für Transportkälte. Neubeeren ist Schauplatz eines Falls zum Ordnungswidrigkeitenrecht von Wolfgang Mitsch.[8]

Die Bundesstraße 101 führt in Nord-Süd-Richtung östlich der Gemarkung am Ort vorbei. Über die Buslinie 621 besteht eine Verbindung nach Ludwigsfelde und Teltow. Der Bahnhof Großbeeren liegt rund 700 m weiter östlich.

Literatur

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  • Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Teltow (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Band 4). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1976.

Einzelnachweise

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  1. Großbeeren (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de, Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. a b 8000 v. u. Z bis 1899, Webseite der Gemeinde Großbeeren, abgerufen am 23. Februar 2020.
  3. Gerhard Schlimpert: Die Ortsnamen des Teltow. Böhlau, 1972 (google.com).
  4. Karl August Varnhagen von Ense: Biographische Denkmale von K.A. Varnhagen von Ense. F.A. Brockhaus, 1873, S. 1– (google.com).
  5. Beiheft zum Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler, 1859, S. 343– (google.com).
  6. Bis nach der Schlacht von Leipzig. H. A. Pierer, 1843, S. 269– (google.com).
  7. Statistisches Amt der Stadt Berlin: Statistisches jahrbuch der stadt Berlin. 1890 (google.com).
  8. Wolfgang Mitsch: Fallsammlung zum Ordnungswidrigkeitenrecht. Springer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-540-33948-9, S. 232– (google.com).