Neuer jüdischer Friedhof (Erfurt)
Der Neue jüdische Friedhof ist der Friedhof der Jüdischen Gemeinde Erfurts. Er wurde 1871 angelegt, nachdem der alte Friedhof an der Cyriaksstraße nicht mehr erweitert werden konnte. Er befindet sich am Rand des Steigerwalds neben der Thüringenhalle, Werner-Seelenbinder-Straße 3, und wird noch heute als Begräbnisort genutzt.
Beschreibung
BearbeitenDer Gute Ort befindet sich auf einem sanft ansteigenden Gelände und ist von einer Einfriedung umgeben. Am oberen Ende befindet sich die Trauerhalle. Linker Hand davor hat die Gemeinde einen Gedenkstein für die in der Shoa ermordeten Gemeindemitglieder errichtet.
Neben zahlreichen im Stil der jeweiligen Zeit geformten Grabsteinen ragen einige besonders gestaltete Steine hervor, wie etwa der des Erfurter Bildhauers Hans Walther, der mit seinen kristallinen Formen die kubistische Stilauffassung des Künstlers widerspiegelt.
Neben den Grabstellen für Bürger der Stadt gehören zahlreiche Grabsteine Familien aus jenen umliegenden Städten und Orten, die keine eigenen jüdischen Friedhöfe aufweisen.
Grabmonumente bekannter Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alfred Hess (1879–1931) – Industrieller, Stadtverordneter, Kunstsammler und Mäzen, bedeutender Stifter des Städtischen Museums Erfurt (heute: Angermuseum)
- Maier Hess (1851–1915) – Industrieller, Mitbegründer der Erfurter Schuhfabrik M. & L. Hess
- Emil Klein (1873–1950) – Mediziner, Häftling in Theresienstadt
Weblinks
Bearbeiten- Der Neue jüdische Friedhof auf der Webseite Jüdisches Leben in Erfurt
- Geschichte der Juden in Erfurt
- Jüdischer Friedhof in Erfurt bei Alemannia Judaica
Koordinaten: 50° 57′ 26″ N, 11° 2′ 18″ O