Neues Pfarrhaus (Castell)

Ehem. Pfarrhaus für die zweite Pfarrstelle, zweigeschossiger Walmdachbau mit Sandsteinquaderfassade, 1720-1726.

Das ehemalige Neue Pfarrhaus (Adresse Im Oberdorf 13; früher Hausnummer 20) ist ein denkmalgeschütztes Gebäude im Ortskern des unterfränkischen Castell im Landkreis Kitzingen. Es entstand als Wohnhaus des zweiten Pfarrers von Castell, der als Hofkaplan tätig war.

Haus Im Oberdorf 13

Geschichte

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Das Haus wurde erstmals im Jahr 1712 genannt. Es war der Sitz des zweiten Pfarrers von Castell, bei dem es sich um den zunächst ausschließlich für die Grafen zu Castell tätigen Hofkaplan handelte. Später stieg er auch zum Pfarrherrn von Ziegenbach auf. Die Stiftung des Hauses ging auf Dorothea Renata zu Castell zurück. Verwaltet wurde das Haus durch die Castell’sche Wiesenkassen-Stiftung, die wiederum der gräflichen Kanzlei zugeordnet war. 1717 wurde die Pfarrei Ziegenbach eingerichtet.[1]

Zwischen 1720 und 1726 wurde das Pfarrhaus neu errichtet. Die Einweihung fand am 10. Juni 1726 statt. Im Jahr 1806 wurde die Stelle des Hofkaplans mit der Auflösung der Grafschaft Castell in eine echte 2. Pfarrstelle im Königreich Bayern umgewandelt. Im Jahr 1925 wurde die Stelle aufgelöst, das Haus wurde fortan vermietet. Im Jahr 1968 gelangte es durch Verkauf an den Landwirt Heinrich Langmann, dessen Nachkommen es heute noch besitzen. Im Haus sind mehrere Wohnungen eingerichtet. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ordnet das Haus als Baudenkmal ein.

Beschreibung

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Das ehemalige Pfarrhaus präsentiert sich als zweigeschossiger Walmdachbau. Es wurde mit einer Sandsteinquaderfassade ausgestattet. Bis ins 21. Jahrhundert bestand an der Straße Im Unterdorf eine doppelläufige Freitreppe, die allerdings heute entfernt ist. Entlang des Hauses wuchert eine Hausrebe.

Hofkapläne/ 2. Pfarrer (Auswahl)

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Name Amtszeit Anmerkungen
Johannes Albert Saueracker 1717–1721
Johann Heinrich Stünzel 1721–1742
Johann Ludwig Koch 1742–1743
Johann Christian Adami 1743–1750 * 17. März 1689 in Lübben; danach Archidiakon, Schulinspektor in Luckau; † Dezember 1753 in Luckau
Johann Christoph Grieninger 1750
Georg Konrad Prell 1750–1755
Johann Heinrich Schreiner 1755–1761
Georg Ernst Engelhardt I 1761–1763
Johann Caspar Hornschuch 1763–1764 * 15. Juli 1737 in Albertshofen; auch Bienenzüchter, Spargelbauer; † 16. April 1794 in Billingshausen
Johann Nicolaus Mesch 1780–1781
Johann Michael Hahn 1784–1795
Georg Ernst Engelhardt II 1795–1799
Christian Friedrich Knoll 1799–1807
Johann Friedrich Schmidt 1807–1809
Ludwig Theodor Müller 1809–1813
Johann Ludwig Warttig 1814–1817
Johann Christian Falke 1817–1827
Johann Friedrich Christian Adolf Wasser 1827–1830
Theodor Christian Ferdinand Christfels 1831–1842
Franz Xaver Karl Wilhelm Walter 1842–1847
Karl Gustav Becker 1848–1853
Johann Heinrich Wilhelm Julius Max Schunk 1853–1856 * 10. April 1822 in Erlangen; Förderer der Inneren Mission; † 16. Februar 1857 in Marktsteft
Friedrich Ludwig Gottfried August Michahelles 1857–1862
N. Hartung 1862–1863 Pfarrverweser
Ludwig Eduard Preu 1863–1868
Johannes Peter Eckert 1868–1875
Richard Eduard Naegelsbach 1876–1881
Johann Georg Simon 1882–1885
Heinrich Philipp Schattenmann 1890–1891
Immanuel Friedrich Johannes Müller 1891–1898
Christian Karl Georg Bauernfeind 1899–1901
Wilhelm Rüdel 1902–1907
August Eduard Bomhard 1907–1910
Georg Friedrich Adolf Reindel[2] 1911–1915

Literatur

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  • Elisabeth Kramer, Jochen Kramer: Casteller Häuserchronik. Neustadt an der Aisch 2000, ISBN 3-87707-561-4.
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Commons: Neues Pfarrhaus (Castell) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Elisabeth Kramer, Jochen Kramer: Casteller Häuserchronik. Neustadt an der Aisch 2000, ISBN 3-87707-561-4. S. 170.
  2. Elisabeth Kramer, Jochen Kramer: Casteller Häuserchronik. Neustadt an der Aisch 2000, ISBN 3-87707-561-4. S. 171.

Koordinaten: 49° 44′ 27″ N, 10° 21′ 6,7″ O