Neukölln ist überall ist ein Buch von Heinz Buschkowsky aus dem Jahr 2012.

Heinz Buschkowsky, 2009

Buschkowsky, Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Neukölln und dort auch aufgewachsen, thematisiert darin anhand von Beispielen aus seinem Amtsbereich Fragen der Integration von Ausländern und Multikulturalität aus seiner Sicht. Dazu analysiert er die Einwanderersituation in seinem Bezirk und bewertet die Segregation als unumkehrbar. Buschkowsky glaubt als Lösung an Aufstieg durch Bildung.

Kontroversen

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Der Tagesspiegel-Redakteur Jost Müller-Neuhof will seit Ende 2012 auf gerichtlichem Wege den Nachweis erzwingen, dass Buschkowsky sein Buch nicht selbst geschrieben und dazu auch Steuergelder veruntreut habe.[1] Buschkowsky verwahrte sich in einem Spiegel online-Interview gegen dessen Unterstellungen und erwiderte: „Vor allem ein Journalist arbeitet sich an mir bereits seit Jahren ab, allerdings geht er mit seinen angeblichen Fakten recht freizügig um.“[2] Publizistische Unterstützung erhielt Müller-Neuhof bislang von seinen Redaktionskollegen Thomas Loy („Neuköllner Kabarett“)[3] und Werner van Bebber.[4] Die Journalistin Regina Mönch bezeichnete die Vorwürfe gegen Buschkowsky als eine „Schmutz- und Neid-Kampagne“, deren Ziel es sei, ihn als Person zu diskreditieren.[5]

Rezeption

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  • Das Buch belegte ab 17. September 2012 mehrere Wochen lang Platz 1 auf der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch.
  • Die Rezensionen in deutschen Tageszeitungen fielen unterschiedlich aus. Während einige Rezensenten die Distanzierung Buschkowskys zu den Thesen seines Parteikollegen Thilo Sarrazin lobend hervorhoben[6] und Buschkowskys „Forderungen mehr als legitim“ halten,[7] beurteilten andere das Buch als „populistisch“[8], „rassistisch“[9] und „manchmal sehr grob“[10].
  • Peter Boehm, der ehemalige kanadische Botschafter in Deutschland, meinte: „[…] vor allem Herr Buschkowsky hat mit seinen Erfahrungen einen wichtigen Beitrag zur Diskussion geleistet. […] Und ich finde, ihre [Sarrazins und Buschkowskys] Bücher sind wichtig für eine Debatte, die geführt werden muss und nicht unterdrückt werden darf.“[11]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Jost Müller-Neuhof: Trotz Gerichtsbeschluss. Buschkowsky schweigt weiter. In: Der Tagesspiegel, 18. Januar 2013.
  2. Peter Wensierski: Ghostwriter-Vorwurf gegen Buschkowsky: „Völliger Quark“. In: Spiegel online, 18. Januar 2013, Interview.
  3. Thomas Loy: Buschkowskys Auftritt im Berliner Ensemble. Neuköllner Kabarett. In: Der Tagesspiegel, 27. Januar 2013.
  4. Werner van Bebber: Buschkowsky in der Neuköllner BVV. Erst wollte er nicht, dann redete er doch. In: Der Tagesspiegel, 23. Januar 2013.
  5. Regina Mönch: Hand, Fuß und Kopf eines Bürgermeisters. Neukölln ist überall: Buschkowskys Thesen kommen seine Gegner nicht bei – also diffamieren sie ihn als Person. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Druckausgabe vom 29. Januar 2013, (Ausschnitt).
  6. Zeitungsrezensionen im Perlentaucher
  7. Necla Kelek: „Warum Heinz Buschkowsky Recht hat.“. In: Die Welt, 28. September 2012.
  8. Elmar Schütze: Buschkowsky: Neukölln ist überall. Rezension in der Berliner Zeitung
  9. Alke Wierth: „Multikulti mit dem Kleinbürger“. In: die tageszeitung, 21. September 2012
  10. Roland Preuss: Lass Abend werden. Rezension in der Süddeutschen Zeitung
  11. Lars von Törne: Ehemaliger Botschafter Kanadas in Berlin. „Buschkowskys und Sarrazins Bücher sind wichtig.“. In: Der Tagesspiegel, 26. Dezember 2012.