Neumühle (Geslau)
Neumühle ist ein Wohnplatz der Gemeinde Geslau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Neumühle liegt in der Gemarkung Gunzendorf.[1]
Neumühle Gemeinde Geslau
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Koordinaten: | 49° 22′ N, 10° 17′ O |
Höhe: | 448 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91608 |
Vorwahl: | 09867 |
Geografie
BearbeitenDie Einöde besteht aus einem Wohngebäude und drei Nebengebäuden. Der Ort liegt am Mühlbach, einem rechten Zufluss des Kreuthbachs, der wiederum ein rechter Zufluss der Altmühl ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Steinach am Wald (0,6 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2250 (0,4 km östlich).[2]
Geschichte
BearbeitenDie Mühle wurde 1714 an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet und erhielt dadurch ihren Namen Neumühle.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Neumühle zur Realgemeinde Gunzendorf. Die Mühle hatte das hohenlohische Amt Schillingsfürst als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Neumühle die Hausnummer 27 des Ortes Gunzendorf.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neumühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Geslau und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Geslau zugeordnet.[5] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Neumühle in die neu gebildete Ruralgemeinde Gunzendorf umgemeindet. In den amtlichen Verzeichnissen nach 1888 wurde Neumühle nicht mehr aufgelistet.
Im Zuge der Gebietsreform wurde Neumühle am 1. Januar 1972 nach Geslau eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
Bearbeiten- Neumühle. Zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Zweigeschossiges, ansehnliches Wohnhaus mit massivem Erdgeschoss. Darin unregelmäßig verteilte, profilierte Fenster. Das Obergeschoss aus überputztem, der zweigeschossige Giebel aus freiliegendem Fachwerk mit hohen Fußstreben und geschweiften Bügen.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 5 | 5 | * | 4 | 4 |
Häuser[7] | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian (Geslau) gepfarrt.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.
Literatur
Bearbeiten- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 46.
Weblink
BearbeitenFußnoten
Bearbeiten- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 19. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 708.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 862.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- ↑ H. K. Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber, S. 46. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet und 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 186.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 189 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1173 (Digitalisat).