Neuoffingen

Einöde und Gemeindeteil des Marktes Offingen am Bahnhof Neuoffingen

Die Neuoffingen ist eine Einöde und ein Gemeindeteil des Marktes Offingen am Bahnhof Neuoffingen.

Neuoffingen
Markt Offingen
Koordinaten: 48° 29′ N, 10° 21′ OKoordinaten: 48° 28′ 58″ N, 10° 20′ 37″ O
Postleitzahl: 89362
Vorwahl: 08224
Bild von Neuoffingen

Geschichte

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Der Ort besteht nur aus den Gebäuden des 1876 eröffneten Bahnhofs Neuoffingen in der Gemeinde Offingen. Ein Wohngebäude lag innerhalb der früheren Gemeindegrenzen von Gundelfingen an der Donau.[1]

Der Ortsname Neuoffingen entstand aus dem Siedlungsnamen Offingen und dem Adjektiv neu in der Namensbedeutung „neuere Siedlung zu Offingen“.[2]

 
Das Versöhnungskreuz in Neuoffingen erinnert an das dortige Zwangsarbeiterlager während des Zweiten Weltkriegs

In den Jahren 1940 bis 1945 befand sich am nordwestlichen Rand des Bahnhofs ein Außenkommando der Strafanstalt Augsburg mit 80 Häftlingen, überwiegend Franzosen und Engländer. Mindestens ein Gefangener, der Guernseyer Polizist Herbert Percival Smith, kam an den Folgen der Misshandlungen und schlechten Bedingungen der Haft ums Leben.[3] Smith hat ein Kriegsgrab im Augsburger Westfriedhof. Überlebender Frank Tuck von Guernsey schrieb im August 1945: „Wir waren ständig vom Kommandant und von den Wächtern misshandelt, sogar die Eisenbahningenieure bei der Arbeit waren fanatische Nazis und haben das Leben zur Hölle gemacht.“[4]

Bevölkerung

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Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner (Wohn-)Gebäude
1875[5] 23 7
1910[6] 69
1925[7] 96 5
1950[8] 133
1961[6] 78
1970[8] 52
1987[8] 18

Religion

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Der Ort ist nach Offingen gepfarrt.[1]

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Commons: Neuoffingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Reinhard Hermann Seitz: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Schwaben. Band 4: Land- und Stadtkreis Dillingen a. d. Donau. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1966, DNB 457001003, S. 143 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 16. Dezember 2024]).
  2. Neuoffingen. In: Historische Ortsnamen von Bayern. Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  3. Robert Hieber: Schwere Jahre: Ein historischer Rückblick auf die Zeit von 1930–1950 in Offingen und Schnuttenbach. In: Unser Offingen. Nr. 3. Markt Offingen, 2011, S. 22.
  4. Brief von Frank Tuck an den Britischen Roten Kreuz, 12. August 1945, Guernsey Archives.
  5. Königlich-Bayerisches Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1877, OCLC 630857339, Sp. 1412, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4.
  6. a b Neuoffingen. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. Dezember 2024.
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Nr. 109). J. Lindauersche Universitätsbuchhandlung (Schöpping), München 1928, Sp. 1469, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052487-9.
  8. a b c Neuoffingen in der Ortsdatenbank des bavarikon.