Neuwernsdorfer Wasserteiler
Der Neuwernsdorfer Wasserteiler (auch Flöha-Wasserteiler) war ein 1882 erbautes Wehr zur regulierten Entnahme von Wasser aus der Flöha, das über die ca. 47 km lange Obere Wasserversorgung der Revierwasserlaufanstalt Freiberg, einem System aus Kunstgräben, Röschen und Kunstteichen, dem Bergbau im Raum Brand-Erbisdorf als Aufschlagwasser zur Verfügung gestellt wurde. Mit der Inbetriebnahme der Talsperre Rauschenbach im Jahre 1968 verschwand er im angestauten Wasser.
Geschichte
BearbeitenPläne zur Nutzung der Flöha als zusätzliches Aufschlagwasser für den Freiberger Raum gab es schon im 17. Jahrhundert. Diese wurden ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts intensiv vorangetrieben und etwa 1860 das Gebiet der Flöha erreicht. Nach etwa 20 Jahren Rechtsstreitigkeiten mit Anliegern der Flöha (vor allem den wasserintensiven Spinnereien und Sägemühlen) um die Wassernutzungsrechte wurde 1879 ein Vergleich geschlossen, der den Anrainern mindestens 34 m3 Wasser/min garantierte.[1] Damit blieb dem Freiberger Bergbau lediglich die Nutzung von Hochwässern, was aber wegen der zahlreichen Teiche als Stauraum ausreichend war. Nach dem Niedergang des Freiberger Bergbaus zwischen 1899 und 1913 sank seine Bedeutung. Seit 1968 liegt der Neuwernsdorfer Wasserteiler im Stauraum der Rauschenbachtalsperre (50° 42′ 17″ N, 13° 31′ 15″ O ).
Literatur
Bearbeiten- Bergmännischer Verein zu Freiberg (Hrsg.): Freibergs Berg- und Hüttenwesen. Eine kurze Darstellung der orographischen, geologischen, historischen, technischen und administrativen Verhältnisse. Craz & Gerlach, Freiberg 1883, S. 101–102 (Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 6. Dezember 2011]).
- Otfried Wagenbreth: Der Kampf zwischen dem Freiberger Bergbau und der erzgebirgischen Textilindustrie um die Wasserkraft der Flöha im 19. Jahrhundert. In: Sächsische Heimatblätter. Heft 4, 1970, S. 175–183.
- Otfried Wagenbreth: Der bergmännische Flöhawasserteiler von Neuwernsdorf – ein wasserwirtschaftlicher Vorläufer der Rauschenbachtalsperre im Erzgebirge. In: Sächsische Heimatblätter. Heft 1, 1971, S. 18–27.
- Otfried Wagenbreth: Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Hrsg.: Eberhard Wächtler. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8, S. 381.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wagenbreth/Wächtler: Der Freiberger Bergbau. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8, S. 63, 70