New Xade ist ein Ort, der seit 1997 als Umsiedlungslager für San dient. Laut einer Volkszählung für das Jahr 2011 leben in New Xade 1269 Menschen.[1]

New Xade
New Xade (Botswana)
New Xade (Botswana)
New Xade
Koordinaten 22° 7′ S, 22° 25′ OKoordinaten: 22° 7′ S, 22° 25′ O
Basisdaten
Staat Botswana
Distrikt Ghanzi District
Einwohner 1269 (2011)

New Xade liegt im Zentrum des Ghanzi District von Botswana, etwa 100 Kilometer von der Distrikt-Hauptstadt Ghanzi entfernt. Xade, der Ort, aus dem die meisten Bewohner nach New Xade umgesiedelt wurden, befindet sich rund 70 Kilometer von New Xade entfernt.

New Xade wird von seinen Bewohnern auch Kg’oesakene („Suche nach Leben“) genannte.

Einwohner

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In New Xade leben mehrere ethnische Gruppen. Die größten Gruppe stellen die umgesiedelten San aus dem Central Kalahari Game Reserve, die sich in die drei Ethnien G/ui (Dcuikhoe), G//ana (Dxanakhoe) und Bakgalagadi aufteilen. Durch die Ansiedlung von lokalen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen lebt inzwischen auch eine größere Anzahl Batswana in New Xade. Auch Angehörige der Naro-San haben sich in der Siedlung niedergelassen.[1]

Umsiedlungen

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Im Rahmen des größten Umsiedlungsvorhabens des Landes siedelte Botswanas Regierung 1997 etwa 1.700 San von ihrem Gebiet aus dem Central Kalahari Game Reserve um. Rund 1.200 San wurden in der neuen Siedlung New Xade und 500 weitere in Kaudwane angesiedelt. Weitere Umsiedlungen fanden 2002 und 2005 statt.

Die San wurden bei der Umsiedlung für ihre materialen Einbußen (Häuser, Nutztiere usw.) entschädigt und erhielten Grundstücke in New Xade.[2] Sie erhielten jedoch weder Entschädigung noch einen Landtitel für das Gebiet, das sie zuvor seit Generationen bewohnt hatten und das für ihre traditionelle Lebensweise bedeutend ist.

Die Regierung Botswanas begründete die Umsiedlung mit dem Schutz natürlicher Ressourcen und der Entwicklung der San. Insbesondere gab die Regierung an, dass der Wildbestand im Reservat geschützt werden müsse und die Grundversorgung (Wasser) der San zu hohe Kosten verursache.[3]

Kritiker warfen der Regierung jedoch vor, die Umsiedlung vor allem aufgrund eines Diamantenfundes im Reservat voranzutreiben. Die Kosten der Umsiedlung wären zudem ungleich höher.[4]

Gerichtsverfahren

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Zahlreiche San klagten gegen die Umsiedlungen. 2006 entschied Botswanas Justiz in höchster Instanz, dass die Umsiedlungen verfassungswidrig waren und den San erlaubt werden sollte, auf ihr traditionelles Gebiet zurückzukehren.[5] Doch bis heute ist es vielen San nicht erlaubt, ihr traditionelles Gebiet ohne entsprechende Genehmigung zu betreten.

Lebensbedingungen

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In dem Umsiedlungslager ist es den San nicht möglich, ihre traditionelle Lebensweise weiterzuführen. Die San in New Xade sind zudem weiteren Schwierigkeiten ausgesetzt, dazu zählen vor allem Depression und Alkoholismus, die mit dem Verlust ihrer Lebensweise einhergehen, sowie Krankheiten wie HIV und Tuberkulose.[6]

Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen, die Vereinten Nationen und die Afrikanische Menschenrechtskommission haben sich kritisch zu dem Vorgehen der botswanischen Regierung geäußert.[7][8]

Auch der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker, James Anaya, verfasste 2010 einen Bericht über indigene Völker in Botswana und kritisierte darin den Fall, der leider beispielhaft für den Umgang der botswanischen Regierung mit den San stehe.[9]

Persönlichkeiten

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  • Roy Sesana, Menschenrechtsaktivist (Mitgründer von „First People of Kalahari“) und Träger des Right Livelihood Award für seine Arbeit zur Verteidigung der Landrechte der Einwohner im Central Kalahari Game Reserve.
  • Kuela Kiema, Menschenrechtsaktivist (Vorstandsmitglied First Peoples Worldwide) und Produzent des indigenen Musik-Albums Bilo Bilo Heri.
  • Jumanda Gakelebone, Menschenrechtsaktivist und Sprecher für „First People of Kalahari“

Einzelnachweise

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  1. a b 2011 Census für Botswana (englisch), abgerufen am 3. März 2014.
  2. Basarwa not forced to relocate. In: Daily News Botswana. Abgerufen am 5. März 2014.
  3. Botswana: Government denies diamonds behind Basarwa removals. In: IRIN News. 2002, abgerufen am 5. März 2014.
  4. Menschenrechtsorganisation übt Kritik an Umsiedlungen. Abgerufen am 3. März 2014.
  5. Berliner Zeitung, Gericht erklärt Umsiedlung für verfassungswidrig, 2006, abgerufen am 5. März 2014.
  6. BBC News, Botswana Bushmen: Modern life is destroying us, 2014, abgerufen am 5. März 2014.
  7. Überblick der neueren Geschichte der San (in Botswana auch Basarwa), Minority Rights Group (Memento des Originals vom 28. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.minorityrights.org (englisch), abgerufen am 3. März 2014.
  8. The Guardian, US embassy cables: Botswana's forced relocation of indigenous tribespeople condemned, 2011 (englisch), abgerufen am 3. März 2014.
  9. United Nations Human Rights Council 2010, Report of the Special Rapporteur on the situation of human rights and fundamental freedoms of indigenous people, James Anaya – The situation of indigenous peoples in Botswana (englisch), abgerufen am 3. März 2014.