Neydhartinger Moor

Naturschutzgebiet im Bezirk Wels-Land in Oberösterreich

Das Neydhartinger Moor ist ein Flachmoor in der Marktgemeinde Bad Wimsbach-Neydharting in Oberösterreich. Das Moor wurde 2005 von der oberösterreichischen Landesregierung zum Naturschutzgebiet erklärt.[1]

Neydhartinger Moor

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Pflegemaßnahmen entlang der offenen Wasserfläche und Moorkomplex im Januar 2015

Pflegemaßnahmen entlang der offenen Wasserfläche und Moorkomplex im Januar 2015

Lage Im südwestlichen Teil der Marktgemeinde Bad Wimsbach-Neydharting im Bezirk Wels-Land in Oberösterreich.
Fläche 15,9412 ha
Kennung N124
WDPA-ID 19051
Geographische Lage 48° 3′ N, 13° 53′ OKoordinaten: 48° 3′ 2″ N, 13° 52′ 50″ O
Neydhartinger Moor (Oberösterreich)
Neydhartinger Moor (Oberösterreich)
Einrichtungsdatum 2005
Verwaltung Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abt. Naturschutz
Rechtsgrundlage Verordnung der O.ö. Landesregierung

Das Naturschutzgebiet Neydhartinger Moor befindet sich rund 2,5 km südwestlich des Ortes Bad Wimsbach-Neydharting und entstand in der voralpinen Moränenlandschaft. Im Süden begrenzen die nahegelegenen Ortschaften Bergham und Haag, im Nordwesten die Ortschaften Ellnkam und Faham, im Osten die Ortschaften Mittlere Au und Aigen die Schutzgebietsfläche.

Beschreibung

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Der Wimbach am Moorabfluss

Im Verlauf mehrerer Jahrtausende verlandete ein kleiner eiszeitlicher Gletschersee durch intensives Pflanzenwachstum. Die Biomasse versank in ihrem Vegetationszyklus immer wieder im Wasser und bildete so das Moor, welches derzeit vom Wimbach durchflossen wird.

Die Naturschutzgebietsfläche wurde durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfabbau stark beeinträchtigt. Der hohe Bestand an Sträuchern und Bäumen beeinträchtigte den ursprünglichen Moorkomplex zusätzlich und führte zu einer weiteren Entwässerung des Moores. Für die zu schützenden Areale wurde eine Fläche von 15,9412 ha mit einer erhaltenen artenreichen Moorlandschaft ausgewählt.[2]

Flora und Fauna

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Auf den miteinander vernetzten Lebensräumen finden viele Tier- und Pflanzenarten die auf diese speziellen Lebensräume im Moor und Moorbruchwald angewiesen sind Nahrung und einen Rückzugsort. Aus den angrenzenden strukturreichen Arealen entlang des Wimbaches können Vogelarten und Säugetiere beobachtet werden, welche die Wechselzonen zwischen dem Moorkomplex, den mit Bäumen bestockten Gebieten und den Entwässerungsgräben mit vorhandenen kleinen Tümpeln als Habitate bewohnen.[3]

Im Naturschutzgebiet wurden folgende teilweise seltene Pflanzenarten nachgewiesen:

Das Leberblümchen (Hepatica nobilis), der Bach-Ehrenpreis (Veronica beccabunga), der Rainfarn (Tanacetum vulgare), der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum), die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), der Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia), der Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum), der Schmalblättrige Merk (Berula erecta), der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria), der Gewöhnliche Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria), das Schilfrohr (Phragmites australis), das Zottige Weidenröschen (Epilobium hirsutum), der Bunte Hohlzahn (Galeopsis speciosa) und die Wald-Witwenblume (Knautia dipsacifolia).[3]

Beispielhaft wurden folgende Tierarten im Naturschutzgebiet beobachtet:

Der Gimpel (Pyrrhula pyrrhula), der Grünfink (Chloris chloris), der Bergfink (Fringilla montifringilla) und die Kohlmeise (Parus major).[3]

Am Rande des Moors befindet sich das bereits 1050 urkundlich erwähnte Moorbad Neydharting, wo bereits Paracelsus als Kurarzt tätig war.[4] Das von Otto Stöber nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Österreichische Moorforschungsinstitut in Neydharting, untersuchte das Moor wissenschaftlich hinsichtlich seiner Wirkung als Heilmoor.

Siehe auch

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Commons: Neydhartinger Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Aus der Sitzung der Oö. Landesregierung: 1,7 Millionen Euro für Opfer der Flutkatastrophe. Nachricht über die Errichtung eines Naturschutzgebietes; abgerufen am 26. Mai 2007.
  2. Neydhartinger Moor. In: Kurzbeschreibung NSG. Land Oberösterreich;.
  3. a b c Neydhartinger Moor, Gebietseingrenzung näherungsweise. In: Datenbankabfrage. iNaturalist, 15. August 2023;.
  4. Grundlagenstudie und Konzept zur nachhaltigen Kulturentwicklung. (MS Word; 77 kB) Museumsneugestaltung, Bad Wimsbach-Neydharting; abgerufen am 27. Mai 2007.