Neynaber Chemie
Die Neynaber Chemie GmbH war ein deutsches Unternehmen zur Herstellung von Lebertran und wurde 1898 unter dem Namen Erste Deutsche Dampflebertranfabrik Oscar Neynaber & Co. KG gegründet.
Neynaber Chemie GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1898 |
Sitz | Loxstedt |
Branche | Chemie |
Geschichte
BearbeitenGegründet am 1. Januar 1898 als KG Erste Deutsche Dampflebertranfabrik Oscar Neynaber u. Co.;[1] Im Jahr 1902 wurde der Sitz nach Loxstedt verlegt und firmierte als KG Oscar Neynaber & Co. durch Hinzutritt von 8 Fischdampfer-Reedern. Ab 20. Juni 1908 war Neynaber eine Aktiengesellschaft („Erste Deutsche Dampflebertranfabrik Oskar Neynaber & Co. AG, Geestemünde“), eingetragen am 8. Juli 1908. Nach 1908 bestand auch eine Beteiligung auf Gegenseitigkeit mit der J. Speneer Ltd. Comp. in Aberdeen, deren 25 % Beteiligung an dieser Gesellschaft im Dezember 1914 in London versteigert wurden; die Firma Speneer blieb aber Aktionär der Gesellschaft. Die Fabrik Loxstedt wurde 1923 auf 25 Jahre an die Deutschen Myrabola-Werke verpachtet: Nach deren Zusammenbruch 1929 wurde das Werk wieder in eigene Regie übernommen. Nach der Wiederaufnahme der Fabrik Loxstedt erfolgte 1929/30 der Aufbau einer Destillations- und Presse-Anlage für tierische Fette sowie einer Extraktion für technische Öle und Fette. Die Herstellung von Fischmehl wurde damals vorläufig aufgegeben. Großaktionär (1943): Dir. Oscar Neynaber, Wesermünde (35 %). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Firma als Neynaber Chemie GmbH mit Sitz in Loxstedt (Bremerhaven) weitergeführt. Ab 1968 gehörte die Firma zu Henkel und wurde 1999 mit der Gründung von Cognis Deutschland GmbH zunächst als 100%ige Henkel-Tochtergesellschaft ausgegliedert. 2001 wurde das Tochterunternehmen für 2,5 Milliarden Euro an drei ausländische Investoren verkauft: an den als Vermögensverwalter tätigen Fond Permira, an die Investmentbank Goldman Sachs und an den Finanzinvestor Schroder Ventures Life Sciences. Die Eigentümer hatten den Kauf stark durch Schulden finanziert und diese auf Cognis abgewälzt. Im Juni 2010 verkauften die bisherigen Eigentümer das Unternehmen an die Ludwigshafener BASF SE.[2] Am 26. November 2011 brach auf dem Firmengelände in Loxstedt ein Großfeuer aus.[3]
Produkte
BearbeitenZunächst stellte Neynaber medizinischen Lebertran (Medizinal Lebertran), Viehlebertran und technischen Tran her, später kamen Ölsäure (Olein), Starin, Destillatfettsäuren, Fettalkohole, Walrat, Rohglyzerin, Trennwachs und Trennöl für das Bäckereigewerbe hinzu. Die Hauptprodukte der heutigen Produktpalette sind Gleitmittel und Weichmacher für die Kunststoffindustrie auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Chemisch gesehen handelt es sich bei den Produkten um Ester. Die Produktionstechnologie umfasst eine Veresterungsanlage und eine Sprühkristallisationsanlage. Diese dient zur Herstellung von rieselfähigen Pulvern.[2]
Weblinks
Bearbeiten- Erste Deutsche Dampflebertranfabrik Oskar Neynaber & Co. AG, Geestemünde: Aktie
- Firmenzugehörige Fischereiboote: Einsatz im Zweiten Weltkrieg, Verlust 23. September 1941
- Information zum Verlust des deutschen Vorpostenbootes V 308 / Oscar Neynaber Digitalisat
- Standort Villa Oscar Neynaber ( vom 29. September 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Dittrich: Üble Gerüche über der Stadt. Vor 120 Jahren begann die Geestemünder Fischmehlfabrik mit der Produktion. In: Männer vom Morgenstern Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 825. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven September 2018, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 4,1 MB; abgerufen am 20. Juni 2019]).
- ↑ a b Thorsten Breitkopf: Explosion auf dem Henkel-Gelände – Cognis' bewegte Vergangenheit. In: Internetseite RP Online. 11. Februar 2011, archiviert vom am 16. Februar 2011; abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Loxstedt: Großbrand in Chemiefabrik hält Feuerwehrgroßaufgebot in Atem. Kühlturm auf Firmengelände in Brand geraten – Brandursache noch völlig unklar – Mehrere Ortswehren im Einsatz – Keine Chemikalien ausgetreten. In: Internetseite NonstopNews. Carsten Borgmeier, 26. November 2011, abgerufen am 20. Juni 2019.