Niederroßbach (Haiger)

Ortsteil von Haiger

Niederroßbach ist der kleinste Stadtteil von Haiger im hessischen Lahn-Dill-Kreis.

Niederroßbach
Stadt Haiger
Koordinaten: 50° 47′ N, 8° 14′ OKoordinaten: 50° 47′ 23″ N, 8° 13′ 43″ O
Höhe: 311 m
Fläche: 5,92 km²[1]
Einwohner: 444 (31. Dez. 2017)[2]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Eingemeindet nach: Roßbachtal
Postleitzahl: 35708
Vorwahl: 02773

Geographie

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Niederroßbach liegt sechs Kilometer nordöstlich von Haiger am namensgebenden Rossbach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3044.

Geschichte

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Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederroßbach erfolgte unter dem Namen Niddern Rospach im Jahr 1369.[3]

Im Jahr 1558 wird die Grube St. David bei Niederroßbach erwähnt. Diese ist evtl. identisch mit der im Jahr 1757 erwähnten Grube Aurora, einem Bergwerk, welches Blei, Kupfer und Silber förderte.[4] Wie viele Arbeiter aus dem Ort dort Beschäftigung fanden, ist nicht sicher. Heute erinnert noch der Straßenname Aurorastraße an die alte Grube.

Der Ort gehörte 1939 zum Dillkreis und hatte 318 Einwohner.

Ehemalige Bergwerke

Liste von Bergwerken in Haiger

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständige Gemeinden Niederroßbach und Oberroßbach zum 1. Oktober 1971 freiwillig zur neuen Gemeinde Roßbachtal,[5] die am 1. Januar 1977 kraft Landesgesetz in die Stadt Haiger eingegliedert wurde.[6][7] Niederroßbach und Oberroßbach wurden dabei Stadtteile von Haiger. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurde für Niederroßbach nicht errichtet.

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Niederroßbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[3][8][9]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederroßbach 468 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 96 Einwohner unter 18 Jahren, 180 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 189 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 75 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 222 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

Niederroßbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017
Jahr  Einwohner
1834
  
230
1840
  
264
1846
  
275
1852
  
295
1858
  
315
1864
  
314
1871
  
229
1875
  
279
1885
  
271
1895
  
269
1905
  
244
1910
  
251
1925
  
285
1939
  
318
1946
  
471
1950
  
455
1956
  
419
1961
  
417
1967
  
508
1970
  
509
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2005
  
458
2011
  
468
2017
  
444
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[3]; nach 1970: Stadt Haiger: [11][12]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1885: 263 evangelische (= 97,05 %), keine katholischen und 8 andere (= 2,95 %) Christen[3]
• 1961: 361 evangelische (= 86,57 %) und 43 katholische (= 10,31 %) Einwohner[3]
• 2005: 347 evangelische (= 75,76 %), 58 katholische (= 12,66 %) und 73 sonstige (= 15,94 %) Einwohner[11]
• 2017: 285 evangelische (= 64,19 %), 64 katholische (= 14,41 %) und 95 sonstige (= 21,40 %) Einwohner[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Regelmäßige Veranstaltungen

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In Niederroßbach wird jährlich Hauberg gemacht. Wie auch in den anderen Dörfern des Roßbachtals gibt es eine Haubergsgenossenschaft. Die rechtliche Grundlage der Haubergsarbeit geht auf die "Haubergordnung für den Dillkreis und den Oberwesterwaldkreis vom 4. Juni 1887" zurück. Darin heißt es: "Hauberge im Sinne dieses Gesetzes sind die Grundstücke in den Gemarkungen Dillbrecht, Fellerdilln, Ober- und Niederroßbach, Bergebersbach, Eibelshausen, Mandeln, Offdilln, Rittershausen, Steinbrücken, Straßebersbach, Weidelbach und Korb, welche gegenwärtig zu Haubergsverbänden gehören."[13]

Kulturdenkmäler

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Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Haiger-Niederroßbach.

Naturdenkmäler

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Siehe Liste der Naturdenkmale in Haiger-Niederroßbach.

Zwischen Nieder- und Oberroßbach befindet sich die "Grundschule Roßbachtal". Kinder aus Ober- und Niederroßbach, aus Rodenbach und Weidelbach gehen hier zur Schule. Die Schule ist zweizügig.

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
  2. Abtrennung der Justiz (Justizamt Dillenburg) bis 1854.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Dillenburg) und Verwaltung.
  5. Am 1. Oktober 1971 Zusammenschluss von Nieder- und Oberroßbach zur Gemeinde Roßbachtal.
  6. Am 1. Januar 1977 wurde Niederroßbach als Stadtteil in die Stadt Haiger eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. Fläche nach Stadtteilen. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. April 2016; abgerufen im März 2018.
  2. Einwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im März 2018.
  3. a b c d e Niederroßbach, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Johann Philipp Becher: Mineralogische Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande: nebst einer Geschichte des Siegenschen Hütten- und Hammerwesens. 1789.
  5. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 12. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  6. Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 25 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 295.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. HHStAW Bestand 360/187: Zugehörigkeit von Haiger In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 54, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. a b Einwohnerzahlen 2005. In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Februar 2019.
  12. a b Einwohnerstatistik. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Haiger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2018; abgerufen im Januar 2021.
  13. Haubergsordnung