Steinbrunn-le-Bas

französische Gemeinde im Elsass
(Weitergeleitet von Niedersteinbrunn)

Steinbrunn-le-Bas (deutsch Niedersteinbrunn) ist eine französische Gemeinde mit 851 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Steinbrunn-le-Bas
Steinbrunn-le-Bas (Frankreich)
Steinbrunn-le-Bas (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Mulhouse
Kanton Brunstatt-Didenheim
Gemeindeverband Mulhouse Alsace Agglomération
Koordinaten 47° 41′ N, 7° 22′ OKoordinaten: 47° 41′ N, 7° 22′ O
Höhe 257–403 m
Fläche 8,58 km²
Einwohner 851 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 99 Einw./km²
Postleitzahl 68440
INSEE-Code
Website www.steinbrunn-le-bas.fr

Bürgermeisteramt (Mairie)

Geografie

Bearbeiten

Die Gemeinde Steinbrunn-le-Bas liegt im Sundgau, etwa zehn Kilometer südlich von Mülhausen.

Nachbargemeinden von Steinbrunn-le-Bas sind Bruebach im Norden, Landser und Schlierbach im Osten, Kœtzingue im Südosten, Rantzwiller im Süden, Steinbrunn-le-Haut im Südwesten sowie Flaxlanden im Nordwesten.

Geschichte

Bearbeiten

Siedlungsspuren lassen sich im Gemeindegebiet bis in die Jungsteinzeit verfolgen. Auf dem 336 Meter über dem Meer liegenden Grossbock fand man Reste einer römischen Villa aus dem Zeitraum zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert.

Niedersteinbrunn wurde erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt. Wie auch die umliegenden Orte gehörte das Dorf zur Herrschaft von Landser, die vom 12. bis zum 14. Jahrhundert dem Adelsgeschlecht von Steinbrunn unterstellt war. Nach dem Aussterben der Familie fiel Niedersteinbrunn zunächst an die Herren von Häsingen, später an die Truchsesse von Wolhausen und schließlich nach 1694 an die Familie Reinach von Obersteinbrunn.

Im Gemeindegebiet wurden bis in das 19. Jahrhundert zwei Mühlen betrieben: südlich des Ortskerns die Schleiffmühle, östlich die Kaegymühle.

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 509 517 535 572 618 645 643 757

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Die Kirche St. Leodegar (Saint-Léger) war ursprünglich eine von zwei Kirchen im Dorf. Die beiden Pfarreien wurden nach 1545 vereinigt, die Kirchengebäude bestanden aber weiter. Die Laurentiuskirche wurde 1756 wegen Baufälligkeit gesperrt und später abgerissen, die Kirche St. Leodegar wurde 1773 erneuert und vergrößert. Sie beherbergt eine Pietà in einer Wandnische aus dem Jahr 1520 sowie die Statuen der Heiligen Blasius und Nikolaus. Der gekreuzigte Christus über der Tür zur Sakristei stammt aus dem Jahr 1630.

 
St. Leodegar, Südseite
 
St. Leodegar, Ostseite

Das heutige Bürgermeisteramt (Mairie) ist das ehemalige Pfarrhaus der heute nicht mehr existierenden Laurentiuskirche. Es stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Später aufgesetztes hohes barockes Walmdach, Eckquader, Fenster später verändert.

Kapelle Ste.- Apolline (hlg. Apollonia): Nahe der Taufsteinbrunnen-Quelle und dem abgegangenen, 1534 erwähnten Ort Klein-Kolmar. Fundort römischer Münzen. Die Kapelle wird 1753 erstmals urkundlich erwähnt und soll im Gedenken an die am Apolloniatag 1633 massakrierten Bauern errichtet worden sein.

Wohnbauten: Haus Nr. 11, Rue des Orphélins mit verzierten Eckständern und Inschrift auf der giebelseitigen Schwelle, datiert 1706. Einst das Haus eines Ratsschreibers.- Haus Nr. 11 an der Rue des Orphélins von 1687, ein Fachwerkbau mit gemauertem Erdgeschoss. An der giebelseitigen Schwelle eine Inschrift. Ehemals das Haus eines Weinhändlers, das steinerne Erdgeschoss diente als Weinkeller.

Mehrere Fachwerkhäuser mit gemauerten Erdgeschossen. Haus Nr. 2 in der rue Principale ein steinernes spätgotisches Haus mit Eckquadern, alle Fenster außer die im Giebelfeld später verändert.

An der rue du Manoir ein stattliches barockes Herrenhaus, 1695 erbaut an der Stelle eines Wasserschlosses

Schulhaus von 1843, ein schlichter spätklassizistischer Walmdachbau der Louis-Philippe-Zeit mit einfachem Bauschmuck an der Eingangsfassade: konsolengestützte Gesimse über den Eingängen und zwei Rundbogennischen. Die Brüstungszone über dem Erdgeschoss durch zwei Gesimsbänder begrenzt.

Literatur

Bearbeiten
  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 1155–1158.
Bearbeiten
Commons: Steinbrunn-le-Bas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien