Sierentz

französische Gemeinde im Elsass

Sierentz (deutsch Sierenz) ist eine französische Gemeinde mit 4145 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Kanton Brunstatt-Didenheim und zum Gemeindeverband Saint-Louis Agglomération.

Sierentz
Sierentz (Frankreich)
Sierentz (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Mulhouse
Kanton Brunstatt-Didenheim
Gemeindeverband Saint-Louis Agglomération
Koordinaten 47° 39′ N, 7° 27′ OKoordinaten: 47° 39′ N, 7° 27′ O
Höhe 244–301 m
Fläche 13,22 km²
Einwohner 4.145 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 314 Einw./km²
Postleitzahl 68510
INSEE-Code
Website www.sierentz.fr

Bürgermeisteramt und Schulgebäude

Geografie

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Die Gemeinde Sierentz liegt in der Oberrheinischen Tiefebene am südwestlichen Rand des Harthwalds zwischen Mülhausen (23 km entfernt) und der Schweizer Stadt Basel (17 km entfernt).

Geschichte

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Durch Ausgrabungen konnte eine Besiedlung der Örtlichkeit aus dem Neolithikum um 5000 v. Chr. nachgewiesen werden.

In der Zeit der Römer kreuzten sich in Sierentz zwei Verkehrswege in Ost-West- und Nord-Süd-Richtung. Dank ihnen entwickelte sich der Ort zu einem gut frequentierten Handelsplatz.

Ab dem 10. Jahrhundert gehörte Sierenz zum Bistum Basel. 1522 ging die Siedlung an die protestantische Familie Waldner von Freundstein aus Sulz über, die bis zur Französischen Revolution deren Eigentümerin war.

Die heute in Basel ansässige Bankiersfamilie Dreyfus hat ihre Wurzeln in Sierenz. Ihre Angehörigen gehörten zu den rund 200 Mitgliedern der jüdischen Gemeinde, die auch eine Talmudschule und ein Rabbinat unter sich hatte. Von der Synagoge bestehen heute nur noch Überreste. An die Familie erinnert heute der Dreyfusplatz (La Place Dreyfus) im Zentrum der Gemeinde.

Weitere ehemalige Bauten sind die 1839 zerstörte „Hochkirch“ aus dem 7. Jahrhundert, eine Indiennedruckerei und eine Fayencerie.

Bis in die 1960er Jahre existierte am Dorfeingang eine Ziegelei, deren Gebäude heute noch steht. Die Eisenbahnlinie wurde 1840 eröffnet, das Bürgermeisteramt und Schulgebäude (Mairie-école) wurde 1865 gebaut.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2018
Einwohner 1530 1633 1711 1666 2106 2442 2647 3750

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Gebäude

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Die Kirche St. Martin wurde 1836 errichtet. Sie ist mit einer Statue des Gekreuzigten aus dem 17. Jahrhundert sowie einem Gemälde des Heiligen Martin ausgestattet. Die 2014 restaurierte Orgel stammt aus dem Jahr 1773; sie verfügt über 20 Register auf zwei Manualen und Pedal.[1]

Der traditionsreiche Gasthof Saint-Laurent (früher Gasthof Krone) war bis 1870 die Ausspanne der Familie Karm.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Größtes Fest im Ort ist das jährliche Erntedankfest.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Krankenhaus Sierentz

Sierentz ist zentraler Ort für die nähere Umgebung. Wirtschaftlich von Bedeutung sind die im Ort ansässigen Hotels und Restaurants. Auch Industriebetriebe, Banken, Arztpraxen und das Kleingewerbe sind gut vertreten.

Im 400-kV-Unterwerk wird elektrische Energie für Deutschland, Frankreich und die Schweiz gehandelt.

Dank der guten wirtschaftlichen Lage erhielten die Dorfbewohner den Beinamen „Däusiger“. Das ist elsässische Mundart und bedeutet „Tausender“.

Sierentz liegt an der Bahnstrecke Strasbourg–Basel und der Autoroute A35 (Anschluss 34). Der Bahnhof wurde von der Linie S1 der S-Bahn Basel bedient und hatte dadurch direkte Zugverbindungen einerseits nach Mülhausen, andererseits über Basel nach Frick und Laufenburg im Schweizer Kanton Aargau. Stand 2024 verkehrt ausschließlich eine TER-Linie der SNCF zwischen Basel SBB und Mulhouse. Eine Wiederaufnahme der Verbindungen über Basel hinaus ist geplant.[2]

Persönlichkeiten

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Siehe auch

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Literatur

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  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 1145–1155.
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Commons: Sierentz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

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  1. Orgeldatenbank orgel-verzeichnis.de: Sierentz, St-Martin mit Disposition und zahlreichen Abbildungen von Kirche und Orgel
  2. "Zielplan 2030 auf der Website der trireno" Abgerufen am 11. Dezember 2024.