Nikolai Wassiljewitsch Newrew

russischer Maler

Nikolai Wassiljewitsch Newrew (russisch Николай Васильевич Неврев, wiss. Transliteration Nikolaj Vasil'evič Nevrev; * 1830 in Moskau, Russisches Kaiserreich; † 3. Maijul. / 16. Mai 1904greg. auf Gut Lyskowschtschina (russisch Лысковщина), Rajon Kruhlaje im Gouvernement Mogiljow) war ein russischer Maler des russischen Realismus und Mitglied der Künstler-Gruppe Peredwischniki, einer Gruppe realistischer Maler, die sich der Darstellung des Alltagslebens in Russland widmeten. Newrew ist vor allem für seine Genrebilder und Porträts bekannt.[1]

Nikolai Wassiljewitsch Newrew (Selbstporträt, 1858)
Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau

Leben und Werk

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Newrew studierte von 1850 bis 1855 an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur in der Klasse von Michail Iwanowitsch Skotti. Beim Verlassen erhielt er den Titel eines Freien Künstlers. Newrews frühe Werke waren hauptsächlich Porträts. In den 1860er Jahren begann er, sich der Genremalerei zuzuwenden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Die Bauernversammlung (1873), Die Heimkehr des Sohnes (1878) und Die Dorfschneiderin (1880). Seine Gemälde zeigen oft Szenen aus dem Leben der einfachen Bevölkerung, insbesondere aus dem ländlichen Russland. Newrews Werk ist geprägt von einem tiefen Mitgefühl für die Menschen, die er darstellte, und einem Streben nach realistischer Darstellung. Ab Mitte der 1870er Jahre wandte er sich dann Themen aus der russischen Geschichte zu. Während dieser Phase entstanden Werke wie Fürst Roman Galizki und die päpstlichen Gesandten, Dmitrij der Prätendent bei Wischnewezki (1881; in der Tretjakow-Galerie), Vorstellung von Xenia Godunowa beim falschen Dmitri (1882), Sachar Ljapunow und Wassili Schuiski (1886), Patriarch Nikon vor Gericht (1885) und Jaroslaw der Weise sendet seine Tochter Anna, um den französischen König Heinrich I. zu heiraten (1888).

1881 trat Newrew der Wanderbewegung bei. Die Peredwischniki lehnten die romantisierenden und idealisierenden Tendenzen der akademischen Kunst ab und strebten stattdessen nach einer ehrlichen und ungeschminkten Darstellung der Realität. Newrews Werk passte gut zu dieser Ausrichtung, und er wurde ein aktives und geschätztes Mitglied der Gruppe. Seine Werke sind heute in vielen Museen in Russland und im Ausland zu sehen, darunter die Tretjakow-Galerie in Moskau und das Russische Museum in Sankt Petersburg.

Seine letzten Lebensjahre waren von großer Not gekennzeichnet. Mit 74 Jahren erschoss er sich aus Verzweiflung auf seinem Anwesen Lyskowschtschina.

Gemälde (Auswahl)

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Literatur

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  • Newreff (Неврев), Nikolai Wassiljewitsch. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 426 (biblos.pk.edu.pl).
  • Неврев, Николай Васильевич (Newrew, Nikolai Wassiljewitsch). In: Всеобщая история искусств (Allgemeine Kunstgeschichte). Moskau, 1956.
  • Наказный атаман: Newrew, Nikolai Wassiljewitsch. In: Энциклопедический словарь Брокгауза и Ефрона – Enziklopeditscheski slowar Brokgausa i Jefrona. Band 20a [40]: Наказный атаман–Неясыти. Brockhaus-Efron, Sankt Petersburg 1897, S. 807 (russisch, Volltext [Wikisource] PDF).
  • Неврев, Николай Васильевич (Newrew, Nikolai Wassiljewitsch). In: Русский биографический словарь (Russisches biographisches Wörterbuch). Moskau, 1896–1918.
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Commons: Nikolai Nevrev – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Grom, Nicole Sandra: Nevrev, Nikolaj Vasil'evič. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 256.