Nischnekamsk
Nischnekamsk (russisch Нижнека́мск; tatarisch Түбән Кама Tübän Kama) ist eine Großstadt mit 234.044 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Republik Tatarstan, Russland.
Stadt
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Liste der Städte in Russland |
Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2010 zählt Nischnekamsk zu den lebenswertesten Städten Russlands.[2]
Geografie
BearbeitenNischnekamsk liegt am linken Ufer des Flusses Kama an dessen Unterlauf, in der Nähe der Mündung der Wjatka in die Kama, knapp 240 Kilometer östlich der Republikhauptstadt Kasan. Die nächstgelegenen Städte, jeweils etwa 25 km von Nischnekamsk entfernt, sind Jelabuga und Mamadysch.
Geschichte
BearbeitenNischnekamsk – wörtlich „Ort an der Unteren Kama“ – entstand ab 1961 als Siedlung beim Aufbau eines großen erdölverarbeitenden und chemischen Kombinats. Bis 1966 hieß der Ort „Arbeitersiedlung Nischnekamski“, danach erhielt er den Stadtstatus; das Kombinat wurde im Jahre 1967 endgültig fertiggestellt. Bereits Mitte der 1970er-Jahre überstieg die Einwohnerzahl von Nischnekamsk die Marke von 100.000.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner |
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1970 | 48.988 |
1979 | 134.199 |
1989 | 190.793 |
2002 | 225.399 |
2010 | 234.044 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Im Jahr 1989 hatte ethnische Zusammensetzung der Stadt Nischnekamsk folgendes Aussehen: 46,5 % Tataren, 46,1 % Russen, 3,0 % Tschuwaschen, 1,0 % Ukrainer, 1,0 % Baschkiren, 2,4 % Sonstige. Auch gibt es in der Stadt eine bedeutende Gemeinde der Krjaschen (christliche Tataren).
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenZu den Sehenswürdigkeiten zählen die heilige Quelle; der Platz der Stadtfeste (Maydan); der Mussa Dschalil Park; die Eishockeyhalle Neftechimik; sowie das Stadtmuseum.
Wirtschaft und Verkehr
BearbeitenHeute gilt Nischnekamsk neben der Hauptstadt Kasan als die zweitwichtigste Industriestadt der Republik und wichtiges Zentrum der russischen Ölverarbeitung. Hauptarbeitgeber der Stadt sind das Öl- und Chemiekombinat OAO Nischnekamskneftechim, mehrere Raffinerien, ein Autoreifenwerk, zwei Heizkraftwerke und eine Reihe weiterer Industriebetriebe.
Die Stadt besitzt einen Binnenhafen an der Kama, einen Eisenbahnanschluss sowie einen regionalen Flughafen. Der innerstädtische Nahverkehr wird unter anderem mit einem eigenen Straßenbahnnetz betrieben.
Der Brotikombinat gehört zur Essenindustrie der Stadt.
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Blick auf die Industrie von Nischnekamsk von Jelabuga aus
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Die Zentral-Moschee von Nischnekamsk
(erbaut 1989–1996) -
Moderne Eislaufhalle Eispalast Nischnekamskneftechim
Bildung
BearbeitenDie Bildungslandschaft der Stadt besteht aus 23 allgemeinbildenden Schulen, fünf Gymnasien und zwei Lyzeen. Auch gibt es die Sportschulen, die Musikschulen und die Kunstschule. Die universitäre Bildung wird durch zwei Hochschulinstitute, drei Hochschulfilialen sowie einer eigenständigen Hochschule gewährleistet.
Seit 2008 sind alle höheren Bildungsinstitutionen flächendeckend mit drahtloser Internetanbindung ausgestattet.
Sport
BearbeitenZu den bekanntesten Sportvereinen der Stadt gehört der 1968 gegründete Eishockey-Club HK Neftechimik Nischnekamsk, der am Spielbetrieb der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) teilnimmt. Seine Heimspielstätte ist die 2005 fertiggestellte Mehrzweckhalle SKK Neftechimik, die knapp für 5500 Zuschauer Plätze bietet und außer für Eishockeyspiele auch für Konzerte genutzt wird.
Im Fußball ist die Stadt durch den Verein FK Neftechimik Nischnekamsk vertreten, der zwischen dem zweitklassigen Perwenstwo FNL und dem eine Etage tiefer angesiedelten Perwenstwo PFL pendelt. Auch dieser Verein besitzt mit dem bis zu 3200 Zuschauer fassenden Neftechimik-Stadion eine eigene Spielstätte.
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Ilsur Metschin (* 1969), Politiker
- Sergej Waßmiller (* 1970), deutsch-russischer Eishockeyspieler und -trainer
- Marat Sakirow (* 1973), Wasserballspieler[3]
- Sergei Budylin (* 1979), Fußballspieler[4]
- Rewas Tsomaia (* 1980), georgischer Eishockeyspieler
- Alija Iksanowa (* 1984), Skilangläuferin
- Ilschat Bilalow (* 1985), Eishockeyspieler
- Szjapan Haratscheuskich (* 1985), weißrussischer Eishockeytorwart
- Aljaksej Uharau (* 1985), weißrussischer Eishockeyspieler
- Andrei Plechanow (* 1986), Eishockeyspieler
- Radik Sakijew (* 1986), Eishockeyspieler
- Pawel Walentenko (* 1987), Eishockeyspieler
- Pjotr Chochrjakow (* 1990), Eishockeyspieler
- Jewgeni Jerjomenko (* 1990), Eishockeyspieler
- Emil Galimow (* 1992), Eishockeyspieler
- Pawel Kulikow (* 1992), Eishockeyspieler
- Alina Jakimkina (1993–2015), Biathletin
- Nail Jakupow (* 1993), Eishockeyspieler
- Bogdan Jakimow (* 1994), Eishockeyspieler
- Rinat Walijew (* 1995), Eishockeyspieler
- Roman Jeschow (* 1997), Fußballspieler
- Michail Sergatschow (* 1998), Eishockeyspieler
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ regnum.ru
- ↑ Marat Zakirov in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
- ↑ Будылин Сергей Владимирович, footballfacts.ru (russisch)
Weblinks
Bearbeiten- Inoffizielles Portal (russisch)
- Nischnekamsk auf mojgorod.ru (russisch)