Die Noerpel-Gruppe ist Anbieter für integrierte Logistikdienstleistungen in Süddeutschland mit Hauptsitz in Ulm. Das Unternehmen wurde 1881 gegründet und ist in vierter und fünfter Generation familiengeführt.
Noerpel SE
| |
---|---|
Rechtsform | SE |
Gründung | 1881 |
Sitz | Ulm, Deutschland |
Leitung | Vorstand : Stefan Noerpel-Schneider (Vorsitzender), Judith Noerpel-Schneider, Lucas Noerpel-Schneider, Christine Kamps, Frank Irslinger, Arnold Ottenbreit, Thomas Hehnle, Walter Johne. Aufsichtsratsvorsitzender : Oliver Wenzler. |
Mitarbeiterzahl | 3.400[1] |
Umsatz | 640 Mio. EUR[1] |
Branche | Transport & Logistik |
Website | www.noerpel.de |
Stand: 31. Juli 2024 |
Die Noerpel-Gruppe beschäftigt ca. 3.400 Mitarbeiter an 28 Standorten in Deutschland und der Schweiz (Baienfurt/Ravensburg, Diepoldsau CH, Elsdorf, Giengen a.d. Brenz, Hamburg, Heidenheim a.d. Brenz, Hilden, Kempten, Kreuzlingen CH, Langenfeld, Leverkusen, Neuburg/Inn, Odelzhausen, Ötigheim, Sattledt (Linz) AT, Singen, Stuttgart, Teningen, Ulm, Villingen-Schwenningen, Wiener Neudorf (Wien) AT).
Im Geschäftsjahr 2023 betrug der Gruppenumsatz von Noerpel rund 640 Millionen Euro.[2]
Zur Unternehmensgruppe zählen seit 2012 die Heidenheimer Kentner Kraftwagen-Spedition GmbH & Co. KG, seit 2014 die Ascherl-Noerpel GmbH & Co. KG, seit sowie seit 2019 die Lebert & Co. Int. Spedition GmbH & Co. KG.[3] Seit 2021 zählt auch die Logistik2000 AG zur Unternehmensgruppe und 2023 wurde sowohl die ERKA Internationale Spedition GmbH & Co. KG als auch die WEHNER Logistics GmbH & Co. KG übernommen.
Unternehmensgeschichte
BearbeitenGründungsjahre
Bearbeiten1881 gründet Carl Ernst Noerpel das Unternehmen in Friedrichshafen. Zunächst liegt der Schwerpunkt auf der Lagerung und dem Transport von Getreide. Bis 1932 eröffnet das bahnamtliche Rollfuhrunternehmen zwölf Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Luftangriffe 1944 zerstören allerdings einen Großteil der Standorte.
Das Unternehmen nach 1945
BearbeitenEgon Noerpel, Sohn von Carl Ernst Noerpel, führt das Unternehmen zunächst in zerbombten Kasernen weiter und baut es wieder auf. 1968 zieht die Zentrale, die nun in Ulm liegt, von der Innenstadt ins Industriegebiet Donautal. Von dort aus vergrößert der Neffe von Egon Noerpel, Hartmut Noerpel-Schneider, das Unternehmen in den nächsten 30 Jahren um insgesamt 70.000 Quadratmeter Fläche in Süddeutschland. 1982 gründet Noerpel gemeinsam mit zehn regional tätigen Spediteuren die erste deutsche Stückgutkooperation IDS Logistik. Sieben Jahre später gehört Noerpel zu den Gründern von German Parcel (heute GLS).[4] Ab 1989 ist Stefan Noerpel-Schneider, zunächst neben seinem Vater, Geschäftsführer der Noerpel-Gruppe. Seit 1998 ist er geschäftsführender Gesellschafter.[5] Im Jahr 2014 werden seine Kinder Judith und Lucas Noerpel-Schneider als Gesellschafter in die Gruppe aufgenommen.
Zukäufe
BearbeitenIm Jahr 2009 übernimmt das Logistikunternehmen Fross in Freiburg/Teningen.[6] Drei Jahre später folgt die Übernahme der Spedition Kentner[7] und 2013 die der Kühne + Nagel-Niederlassung in Villingen-Schwenningen.[8] 2014 werden die vier Ascherl-Standorte in die Gruppe integriert[9] und 2015 übernimmt der Logistikdienstleister das Stückgutgeschäft der Rapid-Gruppe in Hamburg.[10] Zum ersten Januar 2019 erfolgte die Übernahme der Franz Lebert & Co. Int. Spedition GmbH & Co. KG[11]. Der Standort in Durach wird aufgelöst und im Haus der Franz Lebert & Co. Int. Spedition GmbH & Co. KG integriert. 2021 wurde die Logistik2000 AG in Diepoldsau, der Schweiz, übernommen und 2023 die ERKA Internationale Spedition und der E-Commerce-Fulfillment-Spezialist Wehner Logistics aus Leverkusen in die Unternehmensgruppe integriert. Zum 1. Januar 2024 wurde der Netzwerkstandort Ötigheim bei Karlsruhe von der Gras Gruppe übernommen.[12] Ebenfalls beteiligt sich die Noerpel-Gruppe seit Anfang des Jahres 2024 an dem österreichischen Logistikunternehmen Johann Weiss mit Hauptsitz in Wiener Neudorf.[13]
Produkte und Dienstleistungen
BearbeitenDie Noerpel-Gruppe steht für hochqualitative, flexible und digitale Logistik-Services. Die integrierten Dienstleistungslösungen umfassen die Bereiche Transport, Kontraktlogistik, Co-Packing und Personaldienstleistung.
Die Transportdienstleistungen umfassen dabei Teil- und Komplettladungen, Stückguttransport sowohl national als auch in den Europaverkehren. Außerdem Beschaffungslogistik, Luft- und Seefracht sowie Paketlogistik.
In der Kontraktlogistik bietet die Noerpel-Gruppe Produktions-, Distributions-, Ersatzteillogistik an. Außerdem auch Retourenmanagement, Schwergutlogistik und Inhouselogistik. Komplexe B2C-Lösungen können ebenso abgebildet werden wie das E-Commerce-Fulfillment.
Die Personaldienstleistung der Noerpel-Gruppe bietet neben der Personalüberlassung auch die Services der Direktvermittlung, Onsite-Management und dem Personal-Outsourcing an.[14]
Darüber hinaus bietet Noerpel für Unternehmen aus Industrie und Handel individuelle Lösungen im Bereich E-Commerce Fulfillment.[15]
Kooperationen und Netzwerke
BearbeitenNoerpel ist Gründungsmitglied und Gesellschafter der Stückgutkooperation IDS Logistik und wickelt über das Sammelgutnetzwerk Sendungen innerhalb Deutschlands und Europas ab.[16] Seit März 2015 ist der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Noerpel-Schneider für zwei Jahre Beiratsvorsitzender der IDS.[17] Über ihre Ascherl-Noerpel-Standorte in Hamburg und Hilden sowie die Niederlassung in Heidenheim (ehem. Kentner-Kraftwagenspedition) ist die Gruppe zudem Mitglied im Stückgutnetzwerk 24plus. Über die Kooperation wickelt Noerpel europaweite Hub- und Direktverkehre ab.[9]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Unternehmensdaten. C.E. Noerpel GmbH, 1. Dezember 2023, abgerufen am 1. Dezember 2023.
- ↑ Noerpel übernimmt Stückgutgeschäft von Rapid in Hamburg. B4B Wirtschaftsleben Schwaben, 5. November 2015, abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Stefan Noerpel-Schneider baut sein Ulmer Logistik-Unternehmen zum Dienstleister aus. Schwäbisches Tagblatt, 12. Januar 2013, abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ Manager mit Liebe zur Musik. Südwest Presse, 12. Januar 2013, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Noerpel beteiligt sich an Fross. VerkehrsRundschau, 28. August 2009, abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ Noerpel übernimmt Heidenheimer Spedition Kentner. Heidenheimer Zeitung, 9. Juli 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Noerpel übernimmt Kühne + Nagel VS. Schwarzwälder Bote, 7. März 2013, abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ a b Lutz Lauenroth: Noerpel verdichtet Netz im Süden. Deutsche Verkehrs-Zeitung, 1. September 2014, abgerufen am 26. April 2023.
- ↑ Noerpel übernimmt Stückgutgeschäft der Rapid-Gruppe. VerkehrsRundschau, 3. November 2015, abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ Noerpel übernimmt Spedition Lebert. Südwest Presse, 3. September 2018, abgerufen am 27. September 2018.
- ↑ Gras Gruppe richtet sich strategisch neu aus und übergibt Standort Ötigheim an Noerpel-Gruppe, auf noerpel.de
- ↑ Strategische Partnerschaft:. Abgerufen am 2. August 2024.
- ↑ Noerpel baut Geschäftsbereich Personaldienstleistung aus, auf verkehrsrundschau.de
- ↑ Noerpel Unternehmen. Abgerufen am 22. Dezember 2016.
- ↑ Noerpel IDS Informationen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. Dezember 2016; abgerufen am 22. Dezember 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Personelle Veränderungen in Unternehmen. VerkehrsRundschau, 9. März 2015, abgerufen am 22. Dezember 2016.